Fanatic Quad TE 81 im Test

Fanatic Quad TE 81 im TestAuch 2017 ein Überflieger?

Das Fanatic Quad gehört zu den beliebtesten Waveboards auf dem Markt und geht unverändert in die neue Saison. Bleibt es trotzdem konkurrenzfähig?

von Ingo Meyer
Sei bereit für die schnellsten Carves und die engsten Turns, die du je in eine Welle gesetzt hast.“ - das ist die Ansage die Fanatic zu ihrem Erfolgs-Waveboard Quad TE macht. Understatement hört sich anders an. WINDSURFERS hat das Lieblingsboard von Vizeweltmeister Victor Fernandez auf Herz und Nieren geprüft, und weiß, wie realistisch das Fanatic Statement ist, und ob das Board auch in der kommenden Saison zu den Top Sellern gehören kann.

An Land:
226 cm lang (man könnte auch sagen kurz) und 57,5 cm breit - das sind die Maße des Quad TE 81. Diese Maße sind nicht neu, das Quad geht, was den Shape angeht, unverändert in die neue Saison. Im vergangenen Jahr wurde das beliebte und erfolgreiche Board von Shaper Sebastian Wenzel in enger Zusammenarbeit mit dem Fanatic World Cup Team runderneuert. Zu den Änderungen gehörten eine neue Scooplinie und ein weiter nach hinten verlagerter Stand. Länge und Breite liegen ungefähr im Mittel der aktuellen Quads aller Hersteller, nur der Quatro Cube Quad misst unter 220 cm. Wer noch kürzere Boards fahren will muss auf einen Stubby Shape zurückgreifen.

Die wichtigsten Shape-Details der Geheimwaffe von Victor Fernandez, Klaas Voget und Co. sind eine kompakte Outline mit einem gerundeten Square Tail und ein gemäßigt konkaves/doppelkonkaves Unterwasserschiff. Die Volumenverteilung ist harmonisch, gleiches gilt für die Dicke der Rails. Auffällig: Der Trimm wurde im Vergleich zu den Vorjahren deutlich nach hinten verlagert. Das gilt für die Finnenkästen, Schlaufen und die Mastspur. Die Schlaufen-Plugs bieten dabei ausreichend Möglichkeit die Position der Schlaufen an eigene Präferenzen und das Körpergewicht anzupassen. Gleiches gilt für die Finnen, die in Slotboxen sitzen und für einen individuellen Trimm ebenfalls leicht verstellt werden können. Die Side Fins sind für einen perfekten Strömungsverlauf leicht angestellt. Das Finnen Set, bestehend aus 9 1/2 Side und 14 1/2 Center Finnen sind auf das Board Design und Größe perfekt abgestimmt.Ein Tipp für Fahrer, die mit der Schlaufenposition (4 Positionen stehen zur Wahl) experimentieren wollen: Als weniger geübter oder schwererer Fahrer zu Beginn nicht die hinterste Schlaufenposition wählen, sondern sich zum Ausprobieren von vorne nach hinten arbeiten. Das Deck ist flach gehalten und sorgt so für einen sicheren Stand auch außerhalb der Fußschlaufen, welche sehr hochwertig wirken und gut gepolstert sind. Insgesamt macht das Quad, wie alle Fanatic Boards und die anderer Hersteller, die in der Cobra Fabrik gefertigt werden, einen sehr hochwertigen Eindruck. Durch die Verwendung der neuen und exklusiven Biax Innegra Carbon Technologie sollen die Boards außergewöhnlich robust sein. Wir haben, das müssen wir gestehen einige recht brutale Landungen hingelegt, konnten aber nicht die geringsten Beschädigungen feststellen.
Fanatic Quad TE 81 im Test
Fanatic Quad TE 81 im Test
Fanatic Quad TE 81 im Test
Auf dem Wasser:
Das Fanatic Quad TE glänzt mit einem sehr großem Einsatzbereich. Es fühlt sich in feinen und sortierten Cross Offshore Bedingungen genauso wohl, wie an heimischen Cross Onshore Wellenspots. Den Beweis tritt das Fanatic World Cup Team regelmäßig an, welches das Quad Serienboard bei allen Events, egal ob in Pozo, Sylt oder auch auf Maui einsetzt. Nicht ohne Grund gehört der Shape von Sebastian Wenzel zu den beliebtesten und erfolgreichsten der vergangenen Jahre. Die sukzessive Evolution des Quads inklusive unzähliger Tests und Verbesserungen seit seiner Markteinführung ist auf dem Wasser regelrecht spürbar - man merkt, hier wurde kein Detail dem Zufall überlassen.


Positiv:
Schon auf den ersten Metern merkt man, der gesamte Trimm des Boards und die Abstimmung der Finnen-, Mastspur- und Schlaufenposition stimmt perfekt. Der Stand auf dem Board fühlt sich sicher und sehr komfortabel an. Mit einem leicht angepowerten Segel nimmt das Quad schnell Fahrt auf, ein merkbarerer Gleitwiderstand, wie man ihn von einigen radikalen Wave-Shapes kennt, existiert nicht. Die Geschwindigkeit bewegt sich im erwarteten Bereich, das Board fühlt sich subjektiv schnell und frei an, man erreicht schon mit mittlerem Segeldruck genug Speed, um sich für hohe Sprünge von der Welle abdrücken zu können. Die Kontrolle ist auch bei kabbeligem Wasser und hoher Geschwindigkeit so gut, wie man es von einem reinrassigen Waveboard erwarten darf. So kann man sich vor einem Sprung gut auf die Welle und die bevorstehende Rotation konzentrieren. Weniger geübte Fahrer wissen den unkomplizierten Fahrkomfort natürlich auch zu schätzen. Seine großen Stärken kann das Quad auf der Welle ausspielen. Die Rails greifen bei schnelle Turns in Perfektion, der gewünschte Radius kann mit viel Drive und Geschwindigkeit gefahren werden. Speed-Verlust im Turn ist ein Fremdwort. Dabei bevorzugt das Quad den Druck über den vorderen Fuß, lässt aber auch enge Snaps, die mehr über das Heck initiiert werden zu. Die Kontrolle an der Lippe lässt aufgrund der gut abgestimmten Finnen keine Wünsche offen. Die Summe dieser Eigenschaften machen das Board auch für weniger geübte Wave-Fahrer zu einer guten Option.
Fanatic Quad TE 81 im Test
Fanatic Quad TE 81 im Test
Fanatic Quad TE 81 im Test
Negativ:
So richtig zu bemängeln gibt es eigentlich nichts bei Fanatics Wave-Wunderwaffe. Natürlich gibt es Boards, die früher ins Gleiten kommen und eine höhere Endgeschwindigkeit erreichen. Diese Plus wird aber durch weniger Finnen und durch geringere Drehfreudigkeit aufgrund einer flacheren Scooplinie erkauft.

Fazit:
Für ambitionierte Waver, die sich regelmäßig in guten Wave-Bedingungen austoben können, ist das Quad die perfekte Wahl. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Sideshore oder auch schräg auflandige Bedingungen handelt. Trotz der genialen Dreheigenschaften macht das Quad immer einen sehr unaufgeregten und harmonischen Eindruck - ideale Voraussetzungen um zum Lieblingsboard jedes Fahrertyps zu avancieren. Das Fanatic Quad TE liebt herausfordernde Bedingungen, es benötigt aber nicht das Fahrkönnen eines Profis - auch in der kommenden Saison wird es deshalb sicher zu den begehrtesten Wave-Spielzeugen gehören.

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