Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?

Welches ist das ideale Anfängerboard?Hardboard gegen Inflatable

Haben die Hardboards als Schulungsboards für Anfänger ausgedient? Wir haben zusammen mit Windsurf-Anfängern beide Boardklassen ausführlich auf ihre Vor- und Nachteile überprüft.

von Adrian Jones
Unser Tester Adrian Jones hat mit zwei Wassersport-neugierigen Anfängern die modernen, aufblasbaren Longboards, sogenannte Inflatables, genauer unter die Lupe genommen und diese mit traditionellen Einsteiger-Hardboards verglichen. Haben die neuen Allzweckwaffen die Dinosaurier unter den Boards wirklich schon verdrängt?

Vor gut zwei Jahren brachte Starboard das erste aufblasbare Windsurfbrett heraus und schnell wurde klar, dass sich damit die Welt des Windsurfens verändern würde. Heute muss man jedoch sagen: Die Revolution ging nicht ganz so schnell voran wie erwartet. Zumindest nicht so rasant, wie bei den verwandten Stand Up Paddle Boards. Die Zukunft gehört ihnen trotzdem, daran gibt es keinen Zweifel. Nachdem ich damals das Starboard ausprobierte, sah ich die großen „Longboards“ auf einmal in einem ganz anderen Licht. Vor ein paar Tagen beobachtete ich zwei Paketboten dabei, wie sie sich abmühten, einen riesigen Karton aus ihrem Van zu hieven - obwohl sie wegen des großen Paktes zum Ausliefern extra ein geräumigeren Lieferwagen verwendeten. Sie brachten mir ein neues Einsteigerboard.Als die Jungs weg waren, probierte ich mit aller Kraft dieses gigantische Objekt in meine Garage zu ziehen, wo es dann wortwörtlich den letzten Platz wegnahm. Bei dem Ausmaß der Verpackung müssen dafür wahrscheinlich zahlreiche Bäume ihr Leben lassen. Kann diese Art Boards trotzdem am Leben bleiben, wenn eigentlich alles gegen sie spricht? Sind die gigantischen Bretter traditioneller Bauweise nicht so etwas wie die Dinosaurier des Windsurfens? Große, monströse Kreaturen, die lange Zeit den Markt beherrschten, aber inzwischen durch deutlich intelligentere und anpassungsfähigere Alternativen ersetzt wurden: durch die Inflatables. Aber ist das wirklich wahr? Sind aufblasbare Boards die Antwort auf Longboard-Windsurfen?
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Wir probierten dies herauszufinden und verglichen zwei Bretter von Fanatic. Beide tragen den gleichen Namen, haben ähnliche Maße und dasselbe Entwurfsziel. Für die traditionelle Fraktion ging das Leichtwind- und Anfängerboard Fanatic Viper (Hard) an den Start, während auf der anderen Seite, die aufgeblasene Schwester, das Viper Air, hinhalten musste. Um daraus einen fairen Vergleich zu machen, haben wir zwei Anfänger als Tester mit einbezogen, um zu sehen, wie sich ihr unvoreingenommener Eindruck von unserem Unterscheidet.

Die nackten Zahlen - Gewinner: Air
Wenn man sich die Dimensionen der beiden Boards anschaut, findet man nur schwer einen Unterschied. Sie sind ungefähr gleich lang und exakt gleich breit. Deswegen sind das Volumen, Gewicht und der Preis hier der entscheidende Unterschied. Bei dem 290-Liter Inflatable ist das Volumen deutlich größer, 70 Liter um genau zu sein. Dabei wiegt es nur zwölf Kilo, also gut drei weniger als die Konkurrenz. Beide Bretter wurden „nackt“ gewogen. Wenn man die Zusatzteile bei dem Hardboard, wie Schlaufen beispielsweise, mit einbezieht, wird der Gewichtsunterschied noch größer. Die harte Version des Viper ist dabei knapp 100€ teurer als die Luft-Version. Ingesamt macht das geringere Gewicht, das Potential Platz zu sparen und natürlich der Preisunterschied das Inflatable hier zum Sieger.
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Hardboard gegen Inflatable: Welches ist das ideale Anfängerboard?
Anblick und Angaben - Gewinner: Air
Für die ungeschulten Augen sieht das Viper Air fetziger aus, gerade wegen des roten Designs. Der Anblick ist interessanter und zieht beim Aufbauen deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Bei genauerer Betrachtung wirkt das harte Viper aber etwas spezifischer, da es mit Fußschlaufen, Powerbox-Finne, Mastspur und einklappbarem Schwert geliefert wird. Das Air hat keine Optionen für Fußschlaufen und kommt mit US-Boxsystemen für alle Finnen. Das Viper Air wird als SUP-tauglich vermarktet, was unseren Anfänger schon dazu gereicht hätte, sich für dieses Board zu entscheiden. Beiden würde die Zahlung des Preises deutlich leichter fallen, wenn man zwei Sportarten mit einmal zahlen abdeckt. Bei dieser Kategorie ist es trotzdem wirklich schwer einen Gewinner zu ermitteln. Fortgeschrittene Windsurfer würden wahrscheinlich für das harte Board plädieren, da es spezifischer ist und mit dem Schwert die Option hat, die Gleiteigenschaften zu verbessern. Nichtsdestotrotz stimmten unsere beiden Neulinge für das Air. Die SUP-Funktion, das einfache Transportieren und Verstauen, sowie das modernere Aussehen, machen hier das Air zum Gewinner.

Lagern und Transport - Gewinner: Air
Die harte Version des Vipers wiegt im Gesamtpaket über 16 Kilogramm und ist fast drei Meter lang. Das bedeutet, dass es selbst in viele Vans nicht mehr hereinpasst. Dagegen kann man das Air mühelos in einem Rucksack verstauen, den vielleicht sogar Ryanair als Handgepäck zur Mitnahme erlauben würde. Muss man da noch mehr sagen?Glasklarer Sieg für das Inflatable in dieser Kategorie.

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