Großenbrode gewinnt die Surf Bundesliga 2015

Das norddeutsche Raceboard-Team aus Großenbrode behielt bei schwierigen Bedingungen die Nerven und triumphierte beim Saison-Finale knapp vor dem WseV Berlin.

von Lars Niggemeyer
Das Finale der Surf Bundesliga fand 2015 auf dem Berliner Wannsee statt. In den Vorrunden, die seit April stattfanden, hatten sich die besten Teams aus ganz Deutschland qualifiziert. Beim Finale wurden in drei Tagen neun Wettfahrten bei 0-10 Knoten Wind durchgezogen. Dazu gab es Winddreher von mehr als 90 Grad und fast 90 Surfer an der Startlinie - darunter auch Top-Raceboarder wie Andre Hartung, Johannes Girke, Toni Stadler und viele mehr. Insgesamt traten 18 Teams in der Surf-Bundesliga und 9 in der Nachwuchs-Bundesliga (BIC-Techno) an. Die optimale Mischung für Spannung und knappe Ergebnisse! Als Favoriten galten mit Philip Oesterle und Fabian Grundmann erneut die amtierenden Meister aus Paderborn und die Teams aus Großenbrode und vom Chiemsee. Jedoch musste auch mit dem "jungen und wilden" Gastgeber-Team aus Lasse Mannsbarth, Johannes Girke, Sönke Woith und Armin Frank gerechnet werden.
Die Windverhältnisse auf dem Wannsee waren mehr als gewöhnungsbedürftig. Es war wie in einer Lotterie, ob die richtige Seite mit den besseren Winddrehern erwischt wurde oder ob die Teilnehmer einen massiven Rückstand wieder aufarbeiten mussten. Die Raceboarder, die am aufmerksamsten die Böen und die Wolken beobachteten und zusätzlich massive Pumparbeit leisteten konnten die besten Platzierungen einfahren, wobei jeder Teilnehmer mindestens einmal einen "Pech-Lauf" hatte und sich schlecht platzierte. So wurden das Wertungsergbnis von Lauf zu Lauf immer wieder stark durchmischt. Die beiden stärksten Teams waren der DWSC Großenbrode und der WseV Berlin. Großenbrode arbeitete einen knappen Vorsprung der Berliner bis zur letzten Wettfahrt auf, sodass nach der letzten Wettfahrt Punktgleichheit herrschte. Nun wurde Regelbücher zur Hand genommen und sogar Protestverhandlungen durchgeführt, um die endgültige Entscheidung herbei zu führen. Letzten Endes haben die Großenbroder im Tie-Break die Nase vorn. Sie konnten dank herausragender Leistung aller vier Teammitglieder, Andre Hartung, Robby Schulz, Lars Deiterding und Walter Radeke, einen Punkterückstand einholen und die beiden zuverlässigsten Punktelieferanten der Berliner, Lasse Mannsbarth und Johannes Girke, auf den zweiten Platz verweisen. Nahezu chancenlos schienen der Regatta Surfclub Chiemsee mit Toni Stadler, Christoph Liese und Frank Spöttel, sowie der Paderborner Yachtclub mit Philip Oesterle und Fabian Grundmann auf die Plätze verwiesen zu werden. Vor allem die Paderborner litten darunter, dass ihnen ein dritter und vierter Mann fehlte, sodass sie in der Teamwertung keine Streichergebnisse einfließen lassen konnten.
In der Nachwuchs-Bundesliga, in der ausschließlich auf dem Bic-Techno 293 gestartet wird, siegte souverän das dem RSCC 6, mit Stephan Hecker, Martin Reiß und Lars Poggemann. Vize-Meister wurde die vierte Mannschaft des Windsurfingclub Hamburg, vor den Vereinskameraden WCH 5.

Im kommenden Jahr, dem 27. Jahr der Surf-Bundesliga, werden viele weitere Teams an den Start gehen. Raceboarden ist so einfach, so schnell und so attraktiv wie nie, sodass der Trend zu großen Starterzahlen nicht abzureissen scheint. Das Finale wird der RSCC am Chiemsee ausrichten, wo vor atemberaubender Kulisse, mit zünftiger Bewirtung und einem Mordsgaudi die beste deutsche Surf-Mannschaft 2017 gekürt wird.

Das gesamte Ergebnis gibt es hier.