Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview

Pleite trotz PWAAmanda Beenen im Interview

Frauen bekommen kein Geld. Profi-Waveriderin Amada Beenen nimmt im Interview mit WINDSURFERS kein Blatt vor den Mund.

von Lars Niggemeyer
Die holländische Profi-Windsurferin Amanda Beenen ist seit Jahren ein festes Mitglied der Top-4 im Waveriding. Die 30-Jährige ist für ihren "Hau-Drauf"-Fahrstil bekannt: Absolut angstbefreit fährt sie noch Cutbacks in Wellen, vor denen die meisten Jungs schon eine Chicken-Jibe in Richtung Strand gesetzt hätten. Außerdem ist sie für ihren zeitweise aufbrausenden Charakter berüchtigt, auch wenn sie sich selber nicht so beschreiben würde. Das Energiebündel spricht im WINDSURFERS-Interview über die prekäre Situation von weiblichen Profis und warum sie selbst komplett ohne finanzielle Unterstützung jederzeit wieder alles genauso machen würde.
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Wie sieht dein perfekter Tag aus?
Aufwachen um 5:30h, dann einen schönen Espresso trinken, dazu Eier und Früchte zum Frühstück. Dann Wellenreiten mit meinem Freund. Ein paar saubere kopfhohe Wellen schnappen und dann wieder nach Hause für ein zweites Frühstück. Windsurf-Material holen und mit Arianne Aukes, Sarah-Quita, Maria, Lena Erdil, Alice Arutkin, oder wer auch immer da ist, windsurfen gehen. Ein paar Bomben surfen, Spaß haben, Lachen! Dann Mittagessen - Essen ist wichtig, haha! Abends dann auf einem SUP mit ein paar Walen unter einem in den Sonnenuntergang paddeln. Zuletzt Abendessen und um 21:30h mit dem Gedanken ins Bett gehen, am nächsten Tag wieder genau dasselbe zu tuen.

Ist ein solcher Tag als Windsurf-Profi Normalität?
Haha, schön wärs!
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Pleite trotz PWA: Amanda Beenen im Interview
Erzähl ein wenig von dir. Wie ging es mit dem Windsurfen bei dir los? Wie wurdest du dann zur Profi-Windsurferin?
Ich wuchs in Holland auf und fing mit Windsurfen direkt nach einem schrecklichen Reit-Unfall an. Kurz gesagt habe ich ein paar Leute im Urlaub getroffen, die echt windsurf-verrückt waren. Die haben es mir beigebracht und mit denen bin ich dann auch jedes Wochenende auf's Wasser. So habe ich mich in den Sport verliebt. In 2008 war ich das erste mal auf dem Meer surfen und seitdem bin ich süchtig. 2011 startete ich in meinem ersten Worldcup. Zurückblickend muss ich sagen, dass ich auf keinen Fall bereit dafür war. Leider gab es nicht wirklich eine Alternative um an Wettkämpfen teilzunehmen, also war es das beste, was ich tuen konnte. Ich habe immer mehr gelernt, und wurde auch immer motivierter, weil ich in jedem Event auf's neue ordentlich auf den Hintern gesetzt wurde.

Wer oder was motiviert dich deinen Traum als windsurfende Globetrotterin zu verfolgen?
Ich glaube, ich habe zu viele oldschool Windsurf-Videos gesehen. Die Idee als "Pro-Windsurfer" die Welt zu bereisen, überall neue Freunde zu finden und einfach jeden Tag Windsurfen zu gehen, kam mir großartig vor. Ich hatte auch eine Menge Freunde um mich herum, die mich immer zu Wettkämpfen motivierten und so bin ich da irgendwie reingerutscht.

People


News


Neu auf Windsurfers