Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister

Der Shaper der WeltmeisterSebastian Wenzel

Weltmeistertitel, Teamwork und der Mythos von Shaperaum-Romantik - ein Gespräch mit Fanatic Shaper Sebastian Wenzel.

von Sebastian Wenzel
Sebastian Wenzel ist seit 25 Jahren Shaper bei Fanatic und gilt als einer der renommiertesten Board-Designer der Windsurfbranche. Der begeisterte Windsurfer und Wellenreiter wohnt seit 22 Jahren mit seiner Familie in Portugal und war in den 90er Jahren selbst erfolgreicher Regattafahrer. Mit Pierre Mortefons Slalomsieg in Neukaledonien wurde dieses Jahr erstmals auch ein Slalomweltmeister mit einem Wenzel-Shape unter den Füßen gekürt. So hält das Haus Fanatic jetzt Weltmeistertitel in allen traditionellen PWA-Disziplinen. Ein guter Anlass für WINDSURFERS, um nachzufragen, wer und was hinter dieser beispiellosen Erfolgsgeschichte steht
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Hallo Sebastian! Pierre Mortefons Titel hat die Liste für Fanatic endlich komplettiert. Damit wurden auf deinen Shapes Weltmeistertitel in allen Disziplinen eingefahren. Bist du stolz darauf?
Natürlich! Wenn man anfängt, professionell Bretter zu bauen, träumt man davon, dass auf den eigenen Boards mal jemand Weltmeister wird. In der Zeit, in der ich angefangen habe als Shaper zu arbeiten, war daran allerdings kaum zu denken, da Dunki (Björn Dunkerbeck) damals alle Titel abgeräumt hat, die es zu holen gab. Und der fuhr nun mal Bretter von Peter Thommen. Mittlerweile haben wir mit Fanatic aber 3 Wave-, 9 Freestyle- und nach all den Jahren jetzt endlich auch einen Slalom-Weltmeistertitel. Da steckt jahrelange Arbeit eines ganzen Teams dahinter!
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Wie läuft die Entwicklung eines neuen Shapes bei Fanatic ab? Was für eine Rolle spielt der Rest des Teams dabei?
Das Team spielt eine sehr große Rolle. Wenn wir einen neuen Shape entwickeln, kommen Craig (Gertenbach), Dani (Aeberli) und Klaas (Voget) - sie gehören alle zum Fanatic Research & Development Team - zu mir und geben mir Infos dazu, was sie für einen Shape haben wollen. Ich kann das dann meistens, aufgrund der riesigen Datenbank an Shapes, die ich mittlerweile generiert habe, ziemlich reibungslos umsetzen. Dann wird getestet.

Ich würde mir das Ergebnis der Performance der Boards niemals selber anstecken. Die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Ohne das Team geht gar nichts.

Seid ihr bei der Entwicklung immer einer Meinung?
Keineswegs. Manche Teamfahrer meinen z.B. einen Unterschied zu spüren, ob man an einer Stelle die Farbe abschleift oder nicht. An Auswirkungen von so minimalen Details glaube ich allerdings dann auch irgendwann nicht mehr. Aber wir kommen eigentlich am Ende immer zu einem Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind.

People


News


Neu auf Windsurfers