Fotospecial: Tropen-Traum Tahiti

FotospecialTropen-Traum Tahiti

Sensationelle Bilder von den Hardcore-Riffwellen des Pazifiks. Ein Tahiti-Local gibt WINDSURFERS Insider-Infos.

von Lars Niggemeyer
Surfen in der Südsee ist ein Traum von jedem Windsurfer, der als Kind einmal ein Surf-Magazin aufgeschlagen hat: Immer 28C, Sonne, badewannen-warmes, glasklares Wasser, Palmen, Korallenriffe und Schildkröten. Den krassen Gegenpol dazu bilden die pazifischen Monster-Wellen, in deren Tubes ein ganzer Omnibus parken könnte. Nur die Mutigsten der Profi-Surfer trauen sich in diese Wellen. Die Berüchtigste davon ist Teahupoo, was soviel bedeutet wie "Ort der Totenschädel". Eine berühmte Welle über einem superflachen, messerscharfen Korallen-Riff.
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Wenn hier ein großer Swell ankommt, sieht es nicht aus, als würde eine normale Welle brechen, sondern als würde sich der Ozean einmal um sich selber falten wollen. Von hinten gesehen ist der Ozean flach, der Surfer vor der Welle befindet sich jedoch meterweit unterhalb des Meeresspiegels. Mit Mordsgeschwindigkeit rast die Welle dann über ein komplett trockenes Riff. Die Lippe könnte mit ihrer Kraft problemlos einen Zug umwerfen und ist dann so dick, wie die Welle hoch ist mehrere Meter. Eine faszinierende Urgewalt, die einen in seinen Bann zieht. Seit 2000 gab es fünf Tode an diesem Spot. Damit gilt Teahupoo als eine der tödlichsten Wellen der Welt. Berühmt ist auch das Schicksal vom Profi-Windsurfer Baptiste Gossein, dessen legendäres Teahupoo-Bild von Fotograf Ben Thouard wahrscheinlich jeder Windsurfer als Poster kennt. Ein schrecklicher Unfall in dieser Welle sorgte dafür, dass Gossein jetzt im Rollstuhl sitzt. Wave-Weltmeister Kauli Seadi sprang hier an einem großen Tag einen massiven Aerial, landete flach und brach sich den Fuß, als er mit ihm ein Loch in sein Bord stanzte. Selbst Big-Wave-Legende Jason Polakow gibt zu, dass es ihm kalt über den Rücken läuft, wenn er auf einem sicheren Boot im Channel von Teahupoo sitzt.
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Charles Vandemeulebroucke ist Tahiti-Local und hat WINDSURFERS mit den Fotos für dieses Special versorgt. Seit einem Trip mit Weltenbummler Manu Bouvet ins ost-afrikanische Mosambik auch als Charliboy bekannt. Eigentlich kommt er aus Dunkerque in Nordfrankreich. Mit 13 begann er mit dem Windsurfen bei einem Segel-Club bei ihm um die Ecke, mit 15 kaufte er sich sein erstes Waveboard. Am französischen Top-Spot Wissant lernte er richtiges Wavesailing. Die Wellen haben ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Wir haben dem 32-jährigen Quatro/Goya-Teamfahrer ein paar Fragen zum Windsurfen in Monster-Riffwellen und über seinen Freund Baptiste gestellt und natürlich auch nach Insider-Tipps für eine Reise gefragt.

Wie fühlt es sich an in Teahupoo beim Waveride von einer mörderischen Lippe verfolgt zu werden?
Der Spot ist tatsächlich einer der windigsten von Tahiti und meistens kommt der Wind sogar im perfekten Winkel für's Waveriding. Man muss es einfach wirklich wollen und man braucht auf jeden Fall Ersatzmaterial. Kein Crash ist erlaubt, man bezahlt cash. Aber verdammt, den Anblick ist der Wahnsinn! Die Farbe der Lippe, die Berge, die Geschwindigkeit das alles macht es unvergesslich. Teahupoo fühlt sich an als ob man in eine Höhle unter den Ozean springt. Es ist still und wundervoll, aber dann kommt die Realität zurück und man muss wirklich so schnell wie möglich abhauen!

Du lebst auf Tahiti. Surfst du auch andere Spots außer Teahupoo? Gibt es nur Wave-Spots oder auch Flachwasser?
Die Flachwasser-Spots sind großartig. Die Lagunen sind gigantische klare, blaue Swimmingpools. Man muss nur den Wind finden und aufriggen. Was die Wellen angeht, haben wir ungefähr zehn unterschiedliche Spots mit Wind von links und von rechts. Die Reefbreaks sind natürlich die besten. Je nach Windrichtung fahren wir mit unseren Booten von einem zum anderen.
Travel Tipps:
Das Südsee-Archipel Tahiti ist die größte und berühmteste der französischen Gesellschaftsinseln. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und hat bei 1042 Quadratkilometern Größe unter 200.000 Einwohner. Da Tahiti in Luv der Trade-Winds liegt, ist sie auch diejenige der Inselgruppe mit den konstantesten Windsurf-Bedingungen. Genau wie die Hawaii-Inseln liegt Französisch-Polynesien in der Zone der südpazifischen Passatwinde. Das Klima ist tropisch, wird aber vom Wind auf angenehme 26C heruntergekühlt. Glücklicherweise liegt Tahiti außerhalb der Durchzugspfade der tropischen Wirbelstürme. Die beste Zeit des Jahres ist die Trockenzeit im polynesischen Winter von Juni bis September. Hier liegen die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten zwischen 15 und 25 Knoten.

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