Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?

Traum oder Albtraum?Sommerjob Surflehrer

Jeden Tag Sommer, Sonne, Strand und Meer und währenddessen auch noch Geld verdienen? Wenn man unter diesen Gesichtspunkten nach einem Job sucht, springt einem der Beruf des Surflehrers sehr schnell ins Auge. Doch entspricht die Erwartungshaltung auch der Realität?

von Felix Gebhardt
Rostock - 8:15 Uhr. Der Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Ich muss zur Arbeit. Erstmal aufstehen, frühstücken, Zähne putzen und sich am besten noch etwas zu essen für den bevorstehenden Arbeitstag einpacken. Danach schnell zur Bahn hechten, schließlich ist um 9:30 Uhr Team Meeting am Supremesurf Beachhouse in Warnemünde. Dort erwartet mich die Besprechung des Tagesablaufs und der Kursaufteilung, bei Kaffee und unterbrochen durch Gespräche über die gestrige Surfsession. Locker aber zielführend, jeder weiß, was er zu tun hat. Anschließend beginnt der eigentliche Arbeitstag mit meinem ersten eigenen Einsteigerkurs.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
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Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Rein geht es in den nassen Neo, definitiv der schlimmste Moment eines jeden Tages, aber dann ist man wenigstens wach. Bei ablandigem Wind mit drei bis vier Windstärken habe ich an diesem Tag die Aufgabe fünf anstrengenden Jugendlichen im Alter von 12-15 Windsurfen beizubringen. An Land gibt es eine kurze Einführung. Das Material wird zum Strand getragen, die wichtigsten Teile an Segel und Brett erklärt und als letzten und wichtigsten Schritt die richtige Fußstellung demonstriert.

Bloß nicht zu viel Zeit verschwenden, Wassersport findet schließlich, wie der Name schon sagt, auf dem Wasser statt. Während die Pubertierenden ihre ersten wackligen Fahrversuche unternehmen, muss ich aufpassen, dass sie nicht abtreiben und im schlimmsten Fall auf der dänischen Seite der Ostsee wieder an Land kommen. Eine immense Strapaze für die Stimme des Lehrers. Gleichzeitig sollen sie aber auch Fortschritte machen und die Zeit nicht hauptsächlich mit zurück- Richtung-Land-paddeln verbringen.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
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Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Abgesehen von der ungünstigen Windrichtung herrschen aber erstklassige Bedingungen für den Einstieg, schließlich haben wir spiegelglattes Wasser. Nach 4 Stunden ist der erste Tag des Kurses geschafft. Alle Schüler haben es geschafft auf das Brett zu steigen und mal ein paar Meter zu fahren. Trotzdem sie daraufhin meist wieder zurückpaddeln mussten, waren sie alle mit Freude bei der Sache und kamen mit einem Grinsen wieder an Land zurück.

Am Nachmittag folgen noch zwei Privatstunden. Hier beginnt der anspruchsvollste Part für einen Windsurflehrer. Da muss man wieder anfangen zu denken, hat mein Chef Dani mal zu mir gesagt. Und das stimmt auch. Du musst dir Gedanken machen, wie du die Fahrtechnik oder den Trick eigentlich selbst immer bewerkstelligst. Und anschließend überlegen, was für Tipps und Tricks du deinem Schüler mit auf den Weg geben kannst.

Auch die Fehlerkorrektur erschwert sich erheblich. Man muss als Lehrer auf viel mehr Kleinigkeiten bei der Ausführung des Schülers achten. Da kann schon das Herausdrehen der Hüfte um ein paar Grad eine deutliche Verbesserung der Gleitfahrt bewirken.

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