GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen

GFB Lemkenhafen 2018Niclas Nebelung weiterhin ungeschlagen

Das zweite German Freestyle Battle der Saison fand am vorletzten September Wochenende in Lemkenhafen statt.

von Loris Vietoris
Die deutsche Freestyle-Elite fand sich vergangenen Samstag auf der Ostseeinsel Fehmarn ein um ihren zweiten Wettkampf der Saison auszufahren. Die Vorhersage sah wie im Rest Deutschlands gut aus. Die Einschreibung der Fahrer war auf 8 Uhr am Morgen gelegt. Die ersten Autos rollten auf die Surfwiese der Surfschule Lemkenhafen um ernüchternd festzustellen, dass kein Wasser in der Ostsee ist. Der starke Südwestwind hat über Nacht verdammt viel Wasser verdrängt. Organisator Valentin Böckler entschied sich dagegen den Spot zu wechseln und vertraute auf die Vorhersage vom Bundesamt für Seeschifffahrt, dass der Wasserstand ab 10 Uhr wieder steigen sollte. Nichts desto trotz witzelten die Fahrer am frühen morgen bei einer Tasse Kaffee im Judging-Anhänger über mögliche Contest Alternativen.

Um 10:45 wurde dann mit der Single Elimination gestartet. Einige Fahrer haben den weiten Weg aus Süddeutschland auf sich genommen um am Contest teilnehmen zu können. Die Favoritenrollen bei dem Battle fielen definitiv den beiden Worldcuppern Julian Wiemar und Niclas Nebelung, sowie den Routiniers Mathias Genkel und Valentin Böckler zu.

Wie gewohnt befanden sich die Kieler Freestyler um Jannes Thomsen, Foivos Tsoupras und Lasse Boenecke auf einem krass hohen Niveau und konnten sich in den ersten Runden gegen ihre Kontrahenten durchsetzen. Das Nordlicht Jannes Thomsen reihte in der Hinrunde einen souveränen Heat an den anderen. Mit Kabikuchis und beidseitigen Culos konnte Thomsen sich gegen viele Kontrahenten durchsetzen und schaffte es bis ins Halbfinale vorzufahren. Am meisten beeindruckte der 12-Jährige Janus Wilke die Judges und zeigte Spocks und Flakas auf seinem 3,0 qm Segel. So viel Kontrolle wie Janus am Gabelbaum zeigte, haben viele gleichaltrige leider nur am Playstation-Controller. Jannes Thomsen musste im Halbfinale gegen seinen guten Kumpel und Favoriten Niclas Nebelung die Segel streichen, während Valentin Böckler von, einem auf Worldcup-Niveau fahrenden, Julian Wiemar an den Strand geschickt wurde. Im Rennen um den 3. Platz, gelang es Böckler jedoch einmal mehr seine gewohnte Konstanz auszuspielen und schaffte es mit beidseitigen Powermoves knapp gegen Thomsen zu gewinnen. Im Finale der Single Elimination trafen nun die beiden Worldcupper Nebelung und Wiemar aufeinander und boten ein Feuerwerk an Manövern, welches sich vor internationalen Wettkämpfen nicht zu verstecken brauchte. Im Endeffekt behielt der Wahl-Kieler Nebelung hauchdünn die Nase vorn und sicherte sich somit den Sieg in der Single-Elimination.
GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen
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GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen
Double Elimination
Direkt im Anschluss an die Single Elimination wurde mit der Double gestartet. Stephan Fitze aus Niedersachsen stellte klar, dass das Niveau im Freestyle nicht nur in Norddeutschland sehr hoch ist. Durch Culos und Burner rotierte der Zwei Meter Mann und ließ einige gute Fahrer hinter sich. Am Ende des Tages fuhr er mit einem starken siebten Platz nach Hause. Bastian Grimm der vor einem Jahr noch am Spock feilte beeindruckte die Judges mit Ponches und kraftvollen Shaka-Flakas und landete mit toller Leistung leider nur auf dem 15. Platz. In der Double wurde es ernst, die Kieler Jungs marschierten durch die Ladder. Leon Struppeck besiegte über drei Runden alles was sich in den Weg stellte, beidseitige Powermoves setzte er sicher wie eh und je in die Bucht seines Homespots. Nur der Deutsche Ranglisten-Meister 2017 Mathias Genkel konnte dem Blondschopf Einhalt gebieten. Lasse Boenecke spielte ebenfalls die Karte der Beidseitigen Power-Moves aus und funktionierte wie ein Uhrwerk. Quirin Kraus stellte sicher dass keiner so schnell an ihm vorbei kommt und spulte sein Move Repertoire Heat um Heat ab. Mathias Henkel lief zur Höchstform auf und fuhr einen Heat nach dem anderen. Erst Valentin Böckler konnte den Lehrer stoppen, allerdings auch nur um Haaresbreite. Die Judges hatten eine schwere Zeit den Heat zu werten und so kam Valentin Böckler mit einer 2 zu 1 Entscheidung in die nächste Runde, musste sich aber im folgenden Heat gegen Julian Wiemar geschlagen geben.

Niclas Nebelung der in den vorherigen Runden State of the Art Manöver wie, Airfunnel into Burner, Double Airfunnel und Spock into Culo zeigte, machte klar dass er unaufhaltsam ist. Wie bereits im Finale der Hinrunde, schenkten sich die beiden PWA-Fahrer Wiemar und Nebelung nichts. Nebelung eröffnete mit einem Spock Culo und Culo Spock den Heat und klärte die Fronten. Julian Wiemar rotierte durch einen dicken Culo und füllte das Scoresheet mit Double Culo und Air-Bob. Dennoch waren sich die Judges im Endeffekt einig und Niclas Nebelung holte den Sieg ein weiteres Mal nach Kiel.

Somit führt der Wirtschaftsinformatikstudent Niclas Nebelung die Rangliste der GWA weiterhin an. Für die laufende Saison stehen noch einige Tourstops offen und bei passender Vorhersage wird definitiv noch ein Battle ausgetragen.
GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen
GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen
GFB Lemkenhafen 2018: Nebelung weiterhin ungeschlagen
Statements zum Battle

Jannes Thomsen: „Das Niveau der Battles nimmt von mal zu mal zu, ab der zweiten Runde hat man schon zu Knabbern. Beidseitige Powermoves gehören ab der Dritten Runde schon echt zur Selbstverständlichkeit. Wir hatten wirklich Top-Bedingungen, besser hätte es nicht sein können.“

Leon Struppeck: „Das Event war super gut, die Surfschule Lemkenhafen hat uns wirklich das rundum sorglos Paket gestellt, Pizza, Kaffee und Judging Anhänger. Ohne die Unterstützung wäre das nicht gegangen.“

Niclas Nebelung: „Das war ein Hammer Event, es hat riesig Spaß gemacht. Es geht bei den GFBs eher ums zusammen Surfen und nicht nur darum Heats zu gewinnen. Die Familiäre Atmosphäre ist der Hammer, es ist einfach ein nettes Event. Ich muss sagen, was den Spaß-Faktor angeht kann sich die PWA eine ordentliche Scheibe von uns abschneiden. Die Kurzfristige Organisation hat super funktioniert und auch ein riesiges Dankeschön an Yogi Christ von der Surfstation. Nach dem Event hatte ich einen Platten am Auto, ohne ihn wär ich garantiert nicht von der Insel gekommen.“

Foivos Tsoupras: „Ich fand es richtig gut, dass wir so kurzfristig noch ein Battle hinbekommen haben. Ich war vor allem beeindruckt vom Level der Fahrer. Vor zwei Jahren war es bei der PWA krass wenn jemand Kabis im Heat gezeigt hat, an dem Punkt sind wir mittlerweile auch! Die Young Guns werden uns definitiv in einigen Jahren ablösen.“

Valentin Böckler: „Das Battle war Top, Lemkenhafen ist fast wie zuhause für uns. Bei solch einer Vorhersage wären wir ohne den Judging-Anhänger aufgeschmissen gewesen. Das Judging wird von Battle zu Battle schwieriger, ich sitze grad mit Bastian Grimm an einem System, dass wir direkt die Moves auf dem Tablet eingeben können um schnellere und transparentere Ergebnisse vorweisen können. Ich hoffe beim nächsten Battle hat jeder ein Tablet in der Hand und dann dauert es auch nicht so lang.“

Ergebnisse GFB Lemkenhafen 2018


1. Niclas Nebelung (Nove Nove / Gun Sails)
2. Julian Wiemar (Starboard / Severne)
3. Valentin Böckler (Nove Nove / Gun Sails)
4. Mathias Genkel (Patrik / Sailloft)
5. Jannes Thomsen ( / Sailloft)
6. Quirin Kraus (Tabou / Sailloft)
7. Lasse Boenecke (Tabou / Avanti)
7. Stephan Fitze
9. Leon Struppeck
9. Foivos Tsoupras (GA-Sails)
9. Michele Becker (Fanatic / Duotone)
9. Marius Richter ( RRD / RRD)

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