Auch der letzte Tag in Viesta endet mit spannenden Heats bei den Freestylern. Um 11:30 Uhr ging es bei Winden zwischen 15 und 20 Knoten mit der Double Elimination weiter. Im ausstehenden Heat 25A und 25B können sich Tigo Kort und Michael Czech durchsetzen, sodass die Paarungen der nächsten Runde feststanden. Matteo Testa machte dabei erneut mit einer soliden Leistung auf sich aufmerksam und kann sich gegen Adam Sims durchsetzten. Knapper ging es zwischen Bodi Kempen und Eugenio Marconi zu. Am Ende hatte der talentierte junge Holländer Kempen die Nase vorn. In Heat 27A musste sich Felix Volkhardt dem Israeli Illay Bamnolker geschlagen geben - und das gleich zweimal. Der Heat wurde nach Entscheidung der Jury im Anschluß nochmal gestartet. Mit 27,49 Punkten gelang Volkhardt eine gute Peformance, aber Illay Bamnolker nahm ihm mit einem mit 5,10 Punkten bewerteten Culo am Ende den Sieg. Michael Czech hingegen hatte keine Mühe sich auch gegen Tigo Kort durchzusetzen.

Im Achtelfinale warteten mit Youp Schmit, Dieter van der Eyken, Sam Esteve und Antoine Albert wieder die routinierte Riege der Fahrer, die auch diesmal keinen der Nachwuchsfahrer an sich vorbeiließen. Lediglich Matteo Testa konnte Youp Schmit in Bedrängnis bringen und lag nur knapp zwei Punkte zurück. Wenn Matteo Testa mehr Konstanz in seine Heats bringen kann, allein sechs Tricks blieben in seinem Heat ohne Wertung, kann er dem etablierten Fahrerfeld durchaus gefährlich werden.

Im Viertelfinale standen sich so Youp Schmit und Dieter van der Eyken und Sam Esteve und Antoine Albert gegenüber. Ein später Kabikuchi auf der Starboardseite bringen Schmit zwar noch gute Punkte, aber am Ende kann sich van der Eyken mit 33,93 Punkten klar durchsetzen. Sam Esteve fand nicht so gut in den Heat und musste Antoine Albert mit deutlich höherer Punktzahl den Vortritt lassen.

Im anschließenden Heat demonstriert Dieter van der Eyken, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist. Hohe Wertungen für einen Pasko (7,03) und einen Spock Culo (6,04) bringen ihm solide 34,53 Punkte ein. Antoine Albert hält mit einem mit 7,24 Punkten bewerteten Kabikuchi dagegen, bleibt aber sogar hinter dem Ergebnis seines vorherigen Heats zurück. Zuwenig, um Dieter van der Eyken dem Sieg zu nehmen. Für Dieter van der Eyken geht es damit gegen den bislang viertplatzierten Adrien Bosson weiter.

Aber auch Dieter van der Eyken kann in der Double nichts an der Reihenfolge in den Platzierungen ändern. Pasko, Kabikuchi, Air Shaka, Spock Culo und Doppel Burner mit jeweils hohen Punktzahlen sorgen bei Bosson am Ende für hohe 39,47 Punkte auf der Scorekarte.

Gegen Steven van Broeckenhoven tat sich Bosson dann im Anschlussheat schwerer und konnte sich weder auf der Port- wie auf der Starboardseite ein genügend großes Polster sichern. Steven van Broeckenhoven verteidigt seinen dritten Platz und musste erneut gegen Jacopo Testa fahren.

Wir wissen nicht, was Jacopo Testa an diesem Tag gefrühstückt hat. Es muss ein gutes Frühstück gewesen sein. Mit einem dreifachen Spock läutete Jacopo Testa seinen Heat ein. Dass er diesen später in der Wertung nicht mehr einbringen musste, zeigt in welcher Klasse er heute fuhr. Pasko, Kabikuchi, Bongka, Doppel Culo, Shove It Spock Spock reihen sich in seinem Lauf mit Bewertungen von jeweils über sieben Punkten ein und addieren sich am Ende zu unglaublichen 42,18 Gesamtpunkten. Broeckhoven setzte mit einem mit 8,83 Punkten bewerteten Shifty dagegen. Aber die Leistungsdichte, die Jacopo Testa zeigte, war zu hoch. Yentel Caers, der den Heat vom Strand aus verfolgte, war gewarnt.

Der erste Finallauf war zwar, wie erwartet, auf Augenhöhe, Caers erzielt mit einem Pasko, Doppel Culo, Spock Culo und einem Kabikuchi hohe Punktzahlen, aber Jacopo Testa lässt sich nicht beirren und hält das Niveau mit eine Bongka, einem Pasko und Kabikuchi entsprechend hoch. Als er zum Heatende noch einen Spock Kabikuchi und Doppel Culo zeigt, war klar, dass der Sieger im Superfinale ermittelt werden muss. Mit einem Vorsprung von gut fünf Punkten und einem Gesamtergebnis von 41,73 Punkten setzt er Caers gewaltig unter Druck.

Im Superfinale geht es deutlich knapper zu. Yentel Caers zündet wieder ein Feuerwerk aufs Wasser. 15 gestandene Tricks kann er nach dem Heat auf der Scorekarte verbuchen. Und Testa zeigt Nerven. Auf der Portseite geht er bei den einen oder anderen Trick ins Wasser. Seinen verdienten Sieg kann er am Ende durch bessere Einzelpunktwertungen entscheiden. 38,43 Punkte ergeben knappe 1,5 Punkte Vorsprung für ihn und einen zweiten Sieg in der EFPT Tour 2022. Ein grandioser Erfolg für den Italiener.

Auch bei EFPT Tour sind leider zahlreiche angekündigte Events in diesem Jahr noch nicht bestätigt. Ob die Tour, wie geplant, im August beim Engadinwind gastiert, ist ebenso unklar wie die Tourstopps, die für den Spätsommer in der Türkei, in Griechenland und zum GVA Windfestival in der Schweiz angekündigt sind. Die von Adam Sims verantwortete Tour ist eine mehr als wertvolle Ergänzung der PWA Tour für die Freestyler und Freestylerinnen, um ihr Niveau auf professioneller Ebene zu zeigen. Wir würden uns sehr auf weitere Tourstopps in diesem Jahr freuen.

Fotos: Emanuela Cauli, EFPT (efpt.net)

Ergebnis EFPT Vieste Double Elimination:
1. Jacopo Testa
2. Yentel Caers
3. Steven van Broeckhoeven
4. Adrien Bosson
5. Dieter van der Eyken
6. Antoine Albert
7. Sam Esteve
7. Youp Schmit
9. Ilay Bamnolker
9. Michael Czech
9. Bodhi Kempen
9. Matteo Testa