GWA Wave World Cup Kapverden 2023: Wesley Brito und Moona Whyte gewinnen

Die dreifache Kiteweltmeisterin Moona Whyte und Wesley Brito setzen sich beim spektakulären GWA Wave Wingfoil World Cup auf den Kapverden gegen Nia Suard�az und Benoit Carpentier durch. Zane Schweitzer und Bowien Van Der Linden komplettieren das Podium.

21.03.2023 von Sven Block

Es war, wie zu erwarten, ein spektakulärer Event auf den Kapverden. Der erste reine Wave Wettbewerb in der neuen Disziplin liefert grandiose Bilder und ist eine echte Bereicherung für die Tour. Dass sich am Ende Wesley Brito und Moona Whyte durchsetzen, ist nicht überraschend. Ihr Erfahrungspotential mit hohen, druckvollen Wellen setzt sie in dieser Disziplin, zumindest an diesem Austragungsort, klar in Vorteil. Wesley Brito fährt an seinem Homespot. Moona Whyte ist dreifache Weltmeisterin im Kiten, trainiert am North Shore auf Oahu und hatte zuvor bereits beim GKA Kitecontest in ihrer Paradedisziplin in Ponta Preta abgeräumt. Nicht zum ersten Mal.

Viertelfinale bei den Herren

Im Viertelfinale stoppte zunächst Hugo Marin den Durchmarsch des Newcomers Noe Cuyala. Der 15-Jährige Noe Cuyala zeigte trotzdem eine Topleistung und wird in dieser Form eine feste Größe bei diesem Eventformat sein. Das kapverdeninterne Duell zwischen Wesley Brito und Hendrick Lopes, entschied Wesley Brito mit zwei starken Wellenritten für sich. 7.77 und 8.47 Punkte summierten sich zu satten 16.24 Punkten. Die höchste Wertung im Viertelfinale. Es sollte aber an diesem Tag nicht Wesley Britos höchste Wertung bleiben.

Zane Schweitzer hatte es leicht. Clement Roseyro, der im dritten Viertelfinallauf antreten sollte, konnte mit einer Knöchelverletzung, die er sich bei den gestrigen Schlussläufen zugezogen hatte, als er auf die Felsen stürzte, nicht antreten. So zieht Zane Schweitzer ohne Heatwertung in das Semifinale ein. Ob das heute ein Vorteil war, sei dahingestellt. Im letzten Viertelfinale trafen die Franzosen Benoit Carpentier und Julien Bouyer aufeinander. Julien Bouyer, gestern noch als einer der hohen Favoriten gehandelt, fand diesmal nicht zur Form vom Vortag zurück. Mit 12.30 zu 11.40 Punkten gewinnt Benoit Carpentier den Heat knapp.

Semifinale der Herren

So standen sich im ersten Semifinale Wesley Brito und Hugo Marin gegenüber; im zweiten Zane Schweitzer und Benoit Carpentier. Man muss Hugo Marin wirklich loben. Der Franzose zeigte eine Topleistung und drehte im Semifinale richtig auf. Aber gegen Wesley Brito gab es heute kein Mittel. Beim ersten Wavescore gleich wieder satte 9,0 Punkte für ihn. Hugo Marin findet ebenfalls eine gute Welle, aber 7.77 Punkte sind zu wenig, um Wesley Brito etwas entgegenzusetzen. Der findet noch eine hohe Welle und kann mit einem Sprung abschliessen. Nochmal eine 8.80 Punktewertung. Ein Semfinale auf Augenhöhe, auch wenn Wesley Brito am Ende mit mehr als zwei Punkten vorne liegt.

Jetzt lag es an Benoit Carpentier das inzwischen arg geschrumpfte französische Fahrerfeld zu verteidigen. Der kam immer mehr in den Wettbewerb und kann sich mit soliden Wavescores gegen den US-Amerikaner Zane Schweitzer behaupten. Mit 15.47 zu 13.67 Punkten zieht Benoit Carpentier ins Finale ein.

Super Finale und Mini Finale der Herren

Auch im Finale gelingt es Wesley Brito gleich zu Beginn Benoit Carpentier unter Druck zu setzen. Aber Benoit Carpentier lässt sich davon nicht beirren. Erst verbessert er seinen Score auf 6.12 Punkte und setzt mit einem weiteren Topscore mit 7.17 Punkten gleich einen drauf. Jetzt liegt der Franzose in Führung. Während sich Benoit Carpentier nach einem Sturz um einen neuen Ersatz-Wing bemühen muss, findet Wesley Brito dann endlich die gewünschte Welle und kann sie optimal nutzen. 8.17 Punkten ist der Ritt den Judges wert. Mit 15.03 zu 14.24 Punkten viel knapper als gedacht, am Ende aber hochverdient, gewinnt Wesley Brito das Finale vor einheimischen Publikum überglücklich.

Im kleinen Finale konnte Zane Schweitzer dann doch noch seine Klasse zeigen. Mit 8.03 und 8.90 Scores läuft er gegen Hugo Marin zur Höchstform auf. Die zweithöchste Wertung an diesem Tag in einem Heat.

Moona Whyte gewinnt vor Nia Suard�az bei den Damen

Für die Damen - insgesamt neun Fahrerinnen waren am Start - ging es heute zum ersten Mal aufs Wasser. Nach dem schnellen Seeding, blieb in Runde eins nur ein Heat stehen, für die anderen Teilnehmerinnen ging es schon direkt ins Viertelfinale. Wie zu erwarten liessen Bowien Van Der Linden, Moona Whyte und Nia Suard�az ihren Heat-Gegnerinnen kaum eine Chance. Im dritten Heat konnte sich allerdings die Debütantin Elena Moreno aus Spanien überraschend gegen Flora Artzner durchsetzen und ins Semifinale einziehen.

Die 16.03 Punkte im Viertelfinale von Moona Whyte waren mehr als beeindruckend. Während den anderen Fahrerinnen der Respekt vor den zum Teil sehr hohen Wellen und der damit verbundenen Sturzgefahr durchaus anzusehen war, tummelte sich Moona Whyte anscheinend gerne in diesen Brechern. Auch im Semifinale ließ sie Bowien Van Der Linden kaum eine Chance und scort wieder 15.50 Punkte zusammen. Extrem spannend hingegen war das zweite Semifinale bei den Frauen. Trotz eines kapitalen Sturzes in der Welle kämpfte sich Elena Moreno schnell wieder zurück. Am Ende gewinnt Nia Suard�az nur ganz knapp. Das hätte auch anders ausgehen können.

Im Finale fand Moona Whyte zwar nicht mehr zu der Leistung aus dem Viertel- und Semifinale zurück und startete schwächer, so dass Nia Suard�az zunächst sogar in Führung gehen konnte. Aber am Ende fand die Hawaiianerin doch gleich zwei gute Wellen hintereinander und gewinnt mit 11.90 zu 9.74 Punkten gegen Nia Suard�az. Das kleine Finale konnte Bowien Van Der Linden gegen Elena Moreno für sich entscheiden.