GWA World Cup Leucate 2021: Endlich Action am Mittelmeer!

GWA World Cup Leucate 2021Endlich Action am Mittelmeer!

Am vierten Tag konnte endlich gewingfoilt werden! Wie erwartet vorne mit dabei: Balz Müller und Titouan Galea. Doch auch Klaas Voget besitzt durchaus Chancen auf den Sieg.

von Lukas Poddig
Der erste offizielle Wingfoil World Cup geht an den Start, die neue Trendsportart, bei der man quasi ohne Wind wilde Tricks auf dem Wasser sehen kann, der Start wird mit Spannung erwartet und dann: nichts! An sage und schreibe drei Tagen zum Beginn der Waiting Period zeigte sich Leucate am französischen Mittelmeer alles andere als kooperativ… Doch nachdem sich die über 50 gemeldeten Fahrerinnen und Fahrer mit Tow-In und viel Warterei die Zeit vertrieben hatten, konnte es am Samstag endlich so weit sein. Bei über 20 Knoten wartete also ein langer Contesttag.

Die Regeln
Zur Erklärung: bei den neu ins Leben gerufenen Events der Global Wingsports Association (GWA) werden die Sieger in insgesamt zwei Disziplinen gesucht. Surf-Racing nennt sich die analoge Disziplin zum Windsurfen, bei der ein abgesteckter Kurs möglichst schnell absolviert werden muss. In Heats kommen jeweils die besten 50% der FahrerInnen weiter, bis es schließlich im Winners Final um Punkte für die Event-Abschlusswertung geht.

Die zweite Disziplin nennt sich Surf-Freestyle und ist genau das: in 6-minütigen Heats geht es darum, möglichst viele Manöver, Sprünge und Wellenritte unterzubringen, die jeweils nach Innovation, Radikalität, Ausführung und Style von den Punktrichtern bewertet werden und von denen die besten für den Gesamtscore zählen. Ganz ähnlich also wie beim Windsurfen, nur dass es sich um einen Mix aus Wellenritten und Freestyle-Manövern handelt. In Leucate jedoch zählten bei Offshore-Wind lediglich die besten vier Manöver bei maximal 15 Trick-Versuchen.
GWA World Cup Leucate 2021: Endlich Action am Mittelmeer!
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Surf-Racing
Doch zurück ans Mittelmeer: dort empfing die AthletInnen am Samstagmorgen bestes norddeutsches Wetter mit Regen und 12 Grad. Das ließen sich gerade der an solche Umstände gewöhnte Klaas Voget und der Schweizer Balz Müller nicht zweimal sagen: sie sicherten sich im Racing direkt Plätze in den Top Ten (Klaas 9., Balz 2.). Sieger wurde der Neu-Kaledonier Titouan Galea, der sich schon im letzten Jahr bei den ersten Test-Events im Wingfoilen heiße Fights mit Balz um die Goldmedaille geliefert hatte. Bei den Frauen siegte im Racing mit Oliviana Piana eine Französin, die ihre Landsfrau Flora Artzner (FRA) und Bowien van der Linden (NED) hinter sich ließ. Leider nimmt in Leucate (noch) keine deutsche Frau teil. Nach ihrem Racing durften sich die Damen direkt in den Whirlpool verabschieden, um sich aufzuwärmen.

Surf-Freestyle
Und damit ging es dann endlich an die deutlich spektakulärere Disziplin: den Surf-Freestyle, bei dem Backloops und 360s für einen höheren Unterhaltungsfaktor sorgen. Bei böigem Offshore war es zwar keine leichte Aufgabe, mit sauber gelandeten Sprüngen zu überzeugen, doch genau das gelang vor allem den beiden Top-Favoriten Balz und Titouan: der neukaledonische Waterman sorgte mit dem ersten gelandeten Backloop und 7,57 Punkten für das erste Highlight, doch Balz setzte mit einem noch besseren Rückwärtssalto und sage und schreibe 9,37 von 10 möglichen Punkten das beste Manöver des Tages.
GWA World Cup Leucate 2021: Endlich Action am Mittelmeer!
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Team Germany
In den ersten drei Runden des Surf-Freestyles konnte auch Team Germany durchaus auf sich aufmerksam machen: allen voran Klaas Voget, der mit einem großen Trick-Repertoire angereist war und mit 18,23 einen der besten Total Scores des Tages aufs Papier zauberte. Klaas konnte damit ebenso wie Balz und Titouan direkt in Runde drei einziehen. Julian Salmonn setzte sich mit einem Sieg gegen Sylvain Roux in Runde 3 durch, sein Bruder Jannik und Henning Nockel dagegen mussten sich in Runde 3 jeweils geschlagen geben, auch wenn beide zumindest mit zweistelligen Ergebnissen zeigen konnten, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ebenfalls noch im Rennen: Tim Taudien aus Kiel, der sich mit einer beachtlichen Leistung und 15,77 Punkten gegen den Schweizer Naf durchsetzte.

Grundsätzlich zeigte der lange Contest-Tag vor allem eins: die große Spanne in der jungen Disziplin zwischen „alten Hasen“, die schon mehrere Jahre Wingfoilen, und den „Neu-Einsteigern“. Die Vorherrschaft von Balz und Titouan scheint jedoch zumindest im Surf-Freestyle nicht in Stein gemeißelt, Weltklasse-Surfer mit viel Contest-Erfahrung wie Klaas oder auch Gollito Estredo, der sein Können mit irre hohen Sprüngen auch schon zeigen konnte, können die beiden wohl an einem guten Tag schlagen. Das kann Klaas dann gleich am Sonntag beweisen, wenn er gegen niemand geringeren als „Mr. Wing“ Balz Müller ranmuss.

Apropos guter Tag: der verspricht auch der letzte Event-Tag am Sonntag mit erneut viel Wind zu werden, in dem es dann darum geht, die ersten World Cup-Sieger der Saison zu finden. Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, was diese neue Disziplin noch so alles hervorbringt - also stay tuned!

Fotos: Global Wingsports Association (GWA), Samuel Cardenas

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