PWA World Cup Gran Canaria 2022: Iballa siegt vor Daida Ruano Moreno

PWA World Cup Gran Canaria 2022Iballa siegt vor Daida Ruano Moreno

Bei besseren Bedingungen als erwartet, endet das Finale der Single Elimination bei den Damen in einer vertrauten Konstellation. Iballa Ruano Moreno kann sich dabei diesmal gegen ihre Schwester Daida durchsetzen. Sarah-Quita Offringa gewinnt das kleine Finale gegen Justina Sniady. Auch bei den Herren konnten weitere Vorrundenentscheidungen ausgefahren werden. Alles zum vierten Tag in Pozo hier.

von Sven Block
Am vierten Tag in Pozo konnte die Single Elimination der Damen beendet werden. Daida und Iballa Ruano Moreno, die seit 2012 das „Gran Canaria Wind & Waves Festival“ der PWA in Pozo Izquierdo gemeinsam organisieren und in diesem Jahr die Organisation der Veranstaltung an Björn Dunkerbeck abgegeben haben, konnten sich diesmal ganz auf ihre Läufe konzentrieren. So standen sich die beiden Zwillingsschwestern in einer sehr vertrauten Konstellation, die es vor wenigen Jahren fast immer gegeben hat, auch in diesem Jahr wieder im Finale gegenüber. Iballa konnte sich dabei diesmal gegen Daida durchsetzen. „Ich weiß, dass Daida die Königin von Pozo ist, es ist wirklich schwer, sie zu schlagen. Ich denke, es ist erst das zweite Mal, dass ich gegen Daida in all den Jahren gewnnen konnte“, äußert sich Iballa glücklich nach ihrem Sieg. Sarah-Quita Offringa, die es 2016 und 2018, und Justina Sniady, die es 2019 mit einem zweiten Platz noch schafften, diese Finalkonstellation der beiden Schwestern in Pozo zu verhindern, mussten sich mit Platz drei und vier zufrieden geben.

Im Viertelfinale trafen zunächst Alexia Kiefer Quintana und Justina Sniady aufeinander. Alexia blieb etwas hinter ihren Erwartungen zurück und konnte heute weder mit ihren Sprüngen noch mit ihrem zweiten Wavescore zufrieden sein. Für Justina Sniady reichten 13,57 Punkte in diesem Heat um ins Seminfinale einzuziehen. In Heat 13b parallel auf dem Wasser spulte Iballa bereits ihr Programm ab. Mit einem hohen One Footed Forward, der ihr 5,38 Punkte einbringt, und zwei soliden Wavescores kann sie sich gegen Marine Hunter ganze 10 Punkte Vorsprung erzielen.
PWA World Cup Gran Canaria 2022: Iballa siegt vor Daida Ruano Moreno
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Im Anschlussheat ging es Sol Degrieck kaum besser. Die junge Belgierin, die gestern überraschend Lina Erpenstein aus dem Rennen werfen konnte, fand diesmal keine geeignete Welle, um ihr Kunststück vom Vortag zu wiederholen. Ob sie zu nervös gewesen sei, verneinte das junge Talent im anschliessenden Interview mit Ben Profitt. Mit ihrem Vorbild Sarah-Quita Offringa in einem Heat um einen Platz ums Semifinale mitzufahren, ist ein großer Erfolg für die 12-Jährige, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht. Auch Daida fuhr wie ihre Schwester stark in diesem Heat gegen Sol Degrieck. Ein hoher mit 6,0 Punkten bewerteter Backloop und ein guter Wavescore ergeben am Ende 17,45 Punkte. Im Parallelheat setzt Maria Morales Navarro mit dem höchstnotierten Wavescore des Tages von 5,75 Punkten zunächst Sarah-Quita Offringa unter Druck und konnte zeitweise die Führung übernehmen, scheitert am Ende aber an ihren Sprüngen - drei Backloop Versuche bleiben fast unbewertet. Zu wenig um die amtierende Weltmeisterin in Verlegenheit zu bringen. Sarah-Quita Offringa zieht mit 16,24 Punkten in das zweite Semifinale ein, wo sie auf Daida Ruano Moreno trifft. Sarah-Quita Offringas Sprünge sind imposant und immer auf den Punkt, hier steht sie den beiden Schwestern kaum nach. Aber ihre Wavescores muss sie noch verbessern, um ganz oben auf dem Podium in Pozo stehen zu können.
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Das erste Semifinale kann Iballa Ruano Moreno recht deutlich gegen Justina Sniady für sich entscheiden. Die Polin sorgt weder bei den Sprüngen noch bei den Wellenritten für ein Polster, um der Überlegenheit von Iballa zu begegnen. Justina Sniady versucht im Heat noch mehrfach eine bessere Bewertung für ihren Backloop zu bekommen, am Ende fehlen ihr aber vor allem beim Waveriding wichtige Punkte. Als Iballa dann noch eine gute Welle erwischt und 5,25 Punkte erhält, ist es für die Zweitplazierte von 2019 zu spät. Sie muss im kleinen Finale um Platz drei kämpfen. Deutlich spannender ging es zwischen Sarah-Quita Offringa und Daida Ruano Moreno zu. Letztere eröffnet den Heat allerdings gleich furchteinflösend mit einem extrem hohen und sicher gelandeten Vorwärtsloop, der ihr satte 6,38 Punkte einbrachte. Mit zwei Wavescores von 3,88 und 4,12, die sie schon kurz danach erzielen kann, fehlt ihr nur noch eine zweite Sprungwertung aus ihrem vielfältigen Reportoire, um Sarah-Quita ebenfalls in das kleine Finale zu verbannen. Auch Sarah-Quita bekommt zwei gute Sprungwertungen, aber erst Mitte des Heats konzentriert sie sich stärker aufs Waveriding. Schliesslich gelingt Daida noch ein hoch bewerteter Tabletop Forward und so gewinnt sie den Heat mit 19,26 zu 16,86 Punkten.

Iballa und Daida eröffnen das anschliessende Finale beide mit einem soliden Frontloop. Iballas Ausführung ist etwas sicherer und höher. Im anderen Duell um den dritten Platz zeigt Justina Sniady ebenfalls einen gut ausgeführten Frontloop, aber Offringa kontert sofort mit einem sauberen Tweaked Pushloop, der ihr ganze 7,0 Punkte einbringt. Mit einem mächtigen Stalled Forward baut Sarah-Quita Offringa ihre Führung kurze Zeit später überlegen aus. Nach zwei weiteren Wavscores ist sie für Justina Sniady heute eine zu schwere Gegnerin und beendet das kleine Finale als Siegerin. Iballa zeigt in ihrem Heat noch einen extrem sicheren und hohen Backloop und zwei gute Wavescores. Am Ende setzt sie sich gegen ihre Schwester mit einem Gesamtscore von 20,12 zu 14,88 Punkten durch und kann die Single Elimination für sich entscheiden.

Nach der Entscheidung bei den Damen ging es gleich mit den Herren weiter. Die Bedingungen waren aufgrund der geringen Wellenhöhe nicht immer optimal, sodass nach dem ersten Heat der Herren, wieder Abbrüche und Pausen das Wettkampfgeschehen auf dem Wasser unterbrachen. In Heat vier standen sich zunächst Alessio Stillrich und Hayata Ishii sowie Alexandre Grand-Guillot und Laurin Schmuth, der zweite deutsche Rookie im Teilnehmerfeld, gegenüber. Mit soliden 20.75 Punkten hatte Alessio Stillrich keine Probleme sich durchzusetzen. Er trifft im nächsten Heat auf Dieter van der Eyken. Zwischen Alexandre Grand-Guillot und Laurin Schmuth ging es zunächst knapper zu, aber am Ende des Heats kam der Franzose immer stärker in den Heat. Mit zwei hohen Wavescores von 5,88 und 5,38 Punkte kann er sich am Ende durchsetzen.

Heat 5 litt, wie gesagt, gleich unter mehreren Abbrüchen. Erst nach dem dritten Versuch gab es eine Wertung. Auch die Wertung wurde von der Wettkampleitung bei den Heats auf zwei Sprünge und einem statt zwei Wavescores reduziert. Kein Problem für Takuma Sugi, der in seinem Heat gegen Jahdan Tiger aus dem Nichts einen doppelten Frontloop zeigte, der ihn sehr gute 8,12 Punkte einbrachte. Klare Führung für den Japaner, der im nächsten Heat auf Graham Ezzy trifft und ein schwerer Gegner sein wird. Im Parallelheat setzt sich Titouan Flechet gegen Pablo Ramírez Bolaños durch.

Heat 6 gingen an Aleix Sanllehy und Liam Dunkerbeck Morales. Liam trifft damit im nächsten Heat auf Antoine Martin, einem der Favoriten im Feld. Loïck Lesauvage zeigte in Heat 7 gegen Tomer Shamgar den ersten Frontside 360 des Tages und wurde dafür mit 5,88 Punkten belohnt. Mit einem guten Backloop und einem Doppelloop gewinnt er gegen den Israeli, der sein Potential heute nicht zeigen konnte. Hin und her ging es in dem parallelen Heat 7b zwischen Arthur Arutkin und Flo Jung, der einer der spannendensten des Tages war. Ein missglückter Doppelloop Versuch von Arthur Arutkin bringt Flo Jung mit zwei soliden Sprüngen zunächst in Führung, am Ende kann Arthur Arutkin ihn dann aber doch noch sauber zeigen und kassiert satte 8,00 Punkte dafür. Auch ein besserer Wavescore kann Flo zu diesem Zeitpunkt nicht mehr retten. Der dritte Deutsche bei den Vorrunden, der leider nicht weiterkommt. In Heat 8 können sich Omar Sanchez und Friedl Morales gegen Lucas Meldrum und Logan Groenne durchsetzen.

Auch Heat 9 und Heat 10 konnten nach der Vorrunde noch ausgefahren werden. Jules Denel, der gesetzt war, traf dabei mit Joseph Pons auf einen der erfahrensten Teilnehmer im Feld. Auch diese beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Heat. Mit einem frühen Doppelloop zeigt Joseph Pons sein exzellentes Sprungvermögen. Jules Denel hält mit einem Backloop dagegen und bekommt auch den höheren Wavescore, aber es reicht am Ende nicht für den Franzosen. Auch Jules Denel muss jetzt für einen bessere Platzierung auf die Double Elimination hoffen. Auch im französischen Duell zwischen Thomas Traversa und Baptiste Cloarec ging es zunächst knapp zu. Thomas Traversa setzte alle Karten auf einen guten Wavescore. Nach zwei Versuchen bekommt er eine 5,0 Punktzahl. Zu wenig für Thomas Traversa. Nach drei weiteren Versuchen sind die 6,12 Punkte endlich auf seiner Scorekarte und er rundet sein Ergebnis mit zwei guten Sprungwertungen ab. Er trifft jetzt auf Joseph Pons im nächsten Heat.

In Heat 10 fuhren Marino Gil Gherardi und Moritz Mauch sowie Marcilio „Brawzinho“ Browne und José Romero gegeneinander. Mauch konnte am Vortag durch zwei exzellente Wavescores weiterkommen. Auch heute zeigte er wieder eine solide Leistung in der Welle und scort erst 5,12 und anschliessend 5,50 Punkte. Die etwas besseren Sprungwertungen bringen aber Marino Gil Gherardi in Führung. Für Moritz Mauch ist die Umstellung der Wertung ab dem vierten Heat heute, der nur eine Wavewertung vorsah, eher unglücklich. Marcilio „Brawzinho“ Browne ist einer der Topfavoriten des Events. Zum ersten Mal auf dem Wasser setzt er gleich Akzente. Ganze 20,37 Punkte kann er im Heat gegen José Romero einfahren. Neben einem Doppelloop und einem Backloop war vor allem der Score von 7,12 Punkten in der Welle beeindruckend. Im nächsten Heat geht es für ihn gegen Marino Gil Gherardi weiter.

Je nach Bedingungen, können morgen gegebenfalls zunächst die noch ausstehenden Heats vor dem Achtelfinale bei den Herren ausgetragen werden oder es wird eine Double Elimination bei den Frauen angesetzt. Wir dürfen gespannt sein.

Ergebnis Single Elimination Damen
1. Iballa Ruano Moreno
2. Daida Ruano Moreno
3. Sarah-Quita Offringa
4. Justina Sniady
5. Alexia Kiefer Quintana
5. Marine Hunter
5. Sol Degrieck
5. Maria Morales Navarro

Fotos: PWA / John Carter

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