PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen

PWA World Cup Sylt 2022Die deutschen Waveriderinnen

Beim Mercedes-Benz World Cup auf Sylt treten im Waveriding gleich fünf deutsche Teilnehmerinnen an. Daida und Iballa Ruano Moreno werden auf Sylt dieses Jahr nicht dabei sein. So hat insbesondere Lina Erpenstein noch die Chance ganz oben auf dem Podium zu landen. Unsere Gastautoren Henri Kolberg und Laurin Schmuth stellen euch die deutschen Fahrerinnen hier näher vor.

von Henri Kolberg und Laurin Schmuth
Lina Erpenstein, Maria Behrens, Caro Weber und Steffi Wahl werden neben der in Spanien lebenden Alexia Kiefer Quintana bei den Heats am Brandenburger Strand bei den Damen für Deutschland im Waveriding antreten. Lina Erpenstein, Maria Behrens und Alexia Kiefer Quintana sind bereits beim World Cup in Pozo mitgefahren und werden versuchen, weitere wertvolle Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. Für Caro Weber und Steffi Wahl bietet der World Cup auf Sylt immer die Möglichkeit ihre Routine auszuspielen und vor großem Publikum für den Sport zu werben. Beide bereichern seit Jahren den Sport und sind früher aktiv bei der Gesamttour mitgefahren.

Ihre größten Konkurrentinnen sind Daida und Iballa Ruano Moreno, die das Waveriding bei den Damen seit mehr als einem Jahrzehnt dominieren. Aber die beiden Zwillingsschwestern haben abgesagt und treten auf Sylt leider nicht an. Iballa Moreno hat sich am Knie verletzt und kann verletzungsbedingt nicht antreten, ihre Schwester will beruflich- und privatbedingt nur noch an ausgewählten Wettkämpfen teilnehmen und verzichtet auf einen Start auf Sylt.

Das eröffnet insbesondere Sarah-Quita Offringa, die als beste Allroundfahrerin im Windsurfen gilt und bereits 2019 auf Sylt den Sieg holen konnte, wieder gute Chancen den Sieg zu holen. Aber auch Justyna Sniady, die derzeit auf Platz fünf liegt und inzwischen für North Windsurfing startet, wird noch versuchen Plätze gutzumachen. Dahinter hat sich inzwischen mit Isabel und Lucia Trivino Delgado, Maria Morales Navarro, Julia Pasquale und Sol Degrieck - um nur einige zu nennen - eine ganze Riege an hochtalentierten Nachwuchsfahrerinnen in Position gebracht, die jüngst bei Youth World Cup in Klitmøller eindrucksvoll gezeigt haben, wie gut sie mit rauen Nordseebedingungen umzugehen wissen.

Henri Kolberg und Laurin Schmuth stellen uns hier die deutschen Fahrerinnen näher vor:
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Lina Erpenstein beim World Cup Pozo 2022
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Lina Erpenstein
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Caro Weber, Tabletop
Lina Erpenstein ist momentan ganz klar die Nummer 1 Windsurferin in Deutschland. Nachdem sie in Pozo dieses Jahr überraschend in der ersten Runde verloren hatte, musste Lina in der Double einiges aufholen und das tat sie auch. Nach einigen Heat konnte sie nur die noch frische Sarah-Quita Offringa stoppen und so war es am Ende doch noch Platz 4. Jetzt auf Sylt zählt Lina unserer Meinung nach zu den absoluten Favoritinnen. Lina wohnt mittlerweile in Kiel und lässt trotz ihres Medizinstudiums so gut wie keinen windigen Tag auf der Nord und Ostsee aus. Unter den besten Frauen der Welt hat sie also ganz klar einen Heimvorteil und vielleicht steht sie diesmal am Ende sogar ganz oben.

Caroline Weber fuhr dieses Jahr zwar nicht in Pozo mit, verbrachte aber ein paar Wochen im Sommer auf Teneriffa und arbeitete sehr hart an ihren Sprüngen, welche in den letzten Jahren vielleicht eher zu ihren Schwächen zählten. Ihre Waverides waren schon immer sehr gut und auch sie kann bereits auf einige Jahre auf der Tour zurückblicken. Mit ihrer Erfahrung und neu erlernten Frontloops kann sie mit Sicherheit ein gutes Ergebnis eingefahren.
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Maria Behrens
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Maria Behrens
PWA World Cup Sylt 2022: die deutschen Waveriderinnen Alexia Kiefer Quintana beim World Cup in Pozo 2022
Maria Behrens ist eine der spannendsten Nachwuchsfahrerin der Welt. Auch ihre Eltern sind aktive Windsurfer und so war sie schon als Baby immer mit am Strand. Als junges Mädchen hieß es dann, entweder am Strand warten oder auch Windsurfen lernen. Nach einem ersten und zweiten Platz der Gesamtwertung der Danish Open in 2020 und 2021, sowie dem U20 Vizeweltmeistertitel in 2021, konnte sie in Pozo in der Double Elimination zwei Heats gewinnen und einen neunten Platz holen. Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal auf Sylt und reiste ein paar Tage früher an, um den Spot kennenzulernen. Mit ihrer Erfahrung an Nord- und Ostsee kann sie definitiv erneut ein paar Heats gewinnen.

Wenn man in Norddeutschland an einem windigen Tag am richtigen Spot sein möchte, muss man sich am besten an Steffi Wahl halten. So scheint es zumindest wann man nach einem guten Tag Social Media checkt und die Bilder von Steffi und ihrem Freund sieht. Auch wenn Springen vielleicht nicht ihr Fachgebiet ist, gehört sie mit ihren Wellenritten zu den besten Frauen der Welt. Wir würden sogar sagen, dass Steffis Turns die besten sind. Auch wenn sie nicht mehr die gesamte Tour mitfährt, lässt sie sich nicht nehmen auf Sylt am Start zu sein. Sylt war immer schon ihre Stärke und vielleicht kann sie auch dieses Jahr wieder für Überraschungen sorgen.

Alexia Kiefer Quintana hat bereits in jungen Jahren von ihrem Vater, der selber mal als Windsurflehrer gearbeitet hat und aus Deutschland kommt, das Windsurfen gelernt. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder kann sie das ganze Jahr über bei Laborbedingungen in Pozo in Spanien, wo die Familie wohnt, trainieren. Kein Wunder, dass sie bereits viele U15- und U17-Wertungen der PWA für sich entscheiden konnte. Auch wenn sie kaum bei Bedingungen aufs Wasser kommt, wie sie an der Nordsee vorherrschen, hat sie mit dem achten Platz auf Sylt 2019 gezeigt, dass mit ihr immer zu rechnen ist.

Fotos: PWA/John Carter

Contests


News


Neu auf Windsurfers