Zum vierten Mal gastiert die PWA Tour bereits in Yokosuka. Die Großstadt mit fast 400.000 Einwohnern liegt an der Mündung der Bucht von Tokio, etwa 80 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Tokio entfernt. Während auf Sylt nur die Herren an den Start gingen, werden in Japan endlich auch die Frauen starten. Im windsurfbegeisteren Japan treten traditionell auch sehr viele japanische Fahrerinnen und Fahrer an, die auf ein, von wenigen Ausnahmen abgesehen, fast ausschließlich europäisches Teilnehmerfeld treffen werden. Eine dieser Ausnahmen ist natürlich Amado Vrieswijk, der nach dem Mercedes-Benz World Cup auf Sylt zurzeit an der Spitze steht und für Boinare antritt. Bei den Frauen gibt es bislang noch gar keine Wertung, so dass, sofern die Bedingungen stimmen, vor Yokosuka die diesjährige Tour-Gewinnerin im Slalom ermittelt wird.

Aber auch bei den Herren ist mit nur einem gewerteten Slalomevent - der Auftaktevent in Kroatien geht nicht in die Gesamtwertung ein - in diesem Jahr noch alles offen. Direkt verfolgt wird Amado Vrieswijk derzeit von Maciek Rutkowski, Matteo Iachino, Pierre Mortefon und Mateus Isaac. Aber auch Enrico Marotti, Johan Søe, Sebastian Kördel, Nicolas Goyard und Jordy Vonk sind natürlich durchaus noch in der Position aufs Podium fahren zu können, wenn einer der engsten Favoriten schwächelt. Etwas weiter abgeschlagen auf dem 18. Platz startet neben Sebastian Kördel als zweiter deutscher Fahrer Nico Prien, der auf Sylt nicht so recht zu einer konstanten Form finden konnte. Auch Antoine Albeau, der heute sein Karriereende auf der PWA Tour verkündete, wird mit seinem 14. Platz auf Sylt nicht zufrieden sein und versuchen in Japan noch Plätze in der Gesamtwertung gutzumachen. Hochmotiviert kündigt der 25-fache Weltmeister, der über 30 Jahre die Tour prägte, an, alles „für den ersten Wettkampftag in Japan“ vorbereitet zu haben, Er könne es „kaum erwarten die Startlinie zu überqueren“.

Bei den Damen sind neben Sarah-Quita Offringa, der Titelverteidigern im Slalom, auch die direkt hinter ihr liegenden der Tour von 2021 angereist. Marion Mortefon, Delphine Cousin Questel und Sarah Jackson werden versuchen, ihre Chance beim Slalom zu nutzen. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich hochtalentierte Fahrerinnen wie Helle Opendal und Justine Lemeteyer inzwischen entwickelt haben, um vielleicht um einen Platz ganz vorne mitzufahren.

Für Sonntag sind zurzeit stärkere Winde von bis zu 6 bis 7 Windstärken angekündigt, so dass wir dieses Mal hoffentlich auf spannendere Entscheidungen hoffen können als in 2019, wo lediglich Entscheidungen auf dem Foil bei schwachen Winden ausgefahren werden konnten.

Fotos: PWA/John Carter