Wind, Sonne, Regen und alles dazwischen. Der dritte Wettkampftag in Japan hatte es in sich und verlangte den Fahrerinnen und Fahrern der PWA Tour einiges ab. Die richtige Materialwahl war entscheidend, wobei das Teilnehmerfeld überwiegend auf dem Foil den Slalomparcour bestritt. Nachdem am Vortag noch keine Entscheidung bei den Herren gefallen war, stand zunächst das Finale bei den Herren aus, in dem sich Nicolas Goyard vor Mateus Issac und Matteo Iachino durchsetzen konnten. Der Weltcupführende, Amado Vrieswijk, hatte den Einzug ins Finale verpasst und so den Kampf um den Weltmeistertitel wieder geöffnet. Maciek Rutkowski, der derzeit auf Platz zwei in der Tour-Gesamtwertung liegt, konnte die erste Elimination mit dem vierten Platz vor Enrico Marotti beenden.

Für die beiden führenden der Tour, Amado Vrieswijk und Maciek Rutkowski, sollte es ein Tag mit Höhen und Tiefen werden. Amado Vrieswijk brachte sich mit einem hervorragenden dritten Platz hinter Matteo Iachino und Enrico Marotti im Finale der Anschluss-Elimination wieder in eine gute Position und konnte sich auch für das Finale der dritten Elimination qualifizieren, hatte dann aber mit einem gebrochenen Gabelbaum zu kämpfen, der jede Chance auf einen vorderen Platz vernichtete. In der Gesamtwertung in Japan fällt er damit zunächst auf den fünften Platz zurück. Maciek Rutkowski erwischte im Finale der zweiten Elimination ein Gabelbaum am Kopf, wodurch er auf den achten Platz zurückfiel. Mit entsprechender Wut im Bauch startete er in die dritte Entscheidung und kämpfte sich knapp hinter Enrico Marotti als zweiter über die Ziellinie zurück. Beide Ereignisse könnten bereits entscheidend für die WM-Titelvergabe sein. Profiteur dieser Missgeschicke ist eindeutig Matteo Iachino, der sich mit beeindruckender Konstanz wieder einmal als der vielleicht kompletteste Fahrer der Tour erwies. Seit November 2019 hatte er kein Finale mehr gewinnen können, fuhr aber immer ganz vorne mit. Mit zwei dritten Plätzen und dem Sieg in der zweiten Elimination heute setzt er sich zurzeit recht deutlich von Amado Vrieswijk und Maciek Rutkowski ab.

Je nachdem, ob in den verbleibenden Tagen noch Entscheidungen ausgefahren werden können, wird dabei vor allem das Streichresultat ab der vierten Entscheidung wieder eine bedeutende Rolle haben. Hier ist vor allem Enrico Marotti, der wieder ein starke Leistung zeigte und derzeit an zweiter Stelle liegt, in einer komfortablen Situation und hätte mit nur einem Punkt Rückstand auf Matteo Iachino noch leicht die Chance das Blatt zu wenden. Hinter Matteo Iachino, Enrico Marotti und Maciek Rutkowski liegt Johan Søe, der wieder einmal mehr einen hervorragenden Wettkampf fuhr, knapp vor Amado Vrieswijk. Sebastian Kördel, der einzige deutsche Teilnehmer in Yokosuka, konnte leider bislang nicht unter die Top 10 vorfahren und belegt zurzeit den 16. Rang.

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Bei den Frauen hatte Marion Mortefon bereits die erste Elimination für sich entscheiden können. Mit einem zweiten und dritten Platz in den beiden weiteren Entscheidungen knüpft sie an dieses gute Ergebnis an und setzt sich mit über fünf Punkten Vorsprung an die Spitze. Helle Oppendal und Ma Kwan Ching, die nach dem ersten Finale auf Platz zwei und drei lagen, verpassten bei den schwierigeren Bedingungen heute den Einzug ins Finale und mussten anderen Fahrerinnen den Vortritt lassen. In Bestform zeigte sich bei diesen Bedingungen allerdings Blanca Alabau. Mit einem ersten und einem zweiten Platz steht sie nach der verpatzten ersten Elimination zwar nur auf Rang sechs, sollte sie aber heute an diese Form anknüpfen können und den ersten Lauf streichen können, wäre sie durchaus in der Position Marion Mortefon den Weltmeistertitel noch zu nehmen. Nicht überraschend, weil durch zahlreiche nationale und internationale Erfolge bereits bewiesen, liegt die PWA-Slalomdebütantin Justine Lemeteyer zurzeit an zweiter Position, gefolgt von Delphine Cousin Questel, die sich durch ihren Sieg in der dritten Elimination deutlich nach vorne fahren konnte. Ma Kwan Ching und Helle Oppedal tauschen die Plätze und liegen hinter Delphine Cousin Questel auf den vierten und fünften Rang.

Wie bei den Herren geht es auch bei den Damen äußerst knapp zu und die letzten, entscheidenden Tage im Japan auf der Tour, versprechen spannend zu werden. Die Prognose für morgen verspricht Potenzial für weitere Rennen am frühen Morgen, da der Wind im Laufe des Tages nachlassen soll.

Slalom Herren (3 Eliminations)
1. Matteo Iachino
2. Enrico Marotti
3. Maciek Rutkowski
4. Johan Søe
5. Amado Vrieswijk
6. Pierre Mortefon
7. Nicolas Goyard
8. Basile Jacquin
9. William Huppert
10. Alexandre Cousin

Slalom Damen (3 Eliminations)
1. Marion Mortefon
2. Justine Lemeteyer
3. Delphine Cousin Questel
4. Ma Kwan Ching
5. Helle Oppedal
6. Blanca Alabau
7. Veerle ten Have
8. Shacar Tibi

Fotos: PWA/John Carter