DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test

WINDSURFERS Quick-TestDUO Board & Rigg

Als wir die Pumpe, den Rucksack und den Rollkoffer aus dem Kleinwagen ziehen, fühlen wir uns angesichts der skeptischen Blicke eher wie Kiter oder Stehpaddler. Jedoch soll das neuartige „DUO Konzept“ maximalen Windsurfspaß bei minimalen Packmaßen ermöglichen, ohne deutliche Leistungs- und Qualitätseinbußen machen zu müssen. WINDSURFERS testete das „DUO“ Board und Rigg auf Leistung und Komfort.

von Fabian Grundmann
Einmal halb und halb, bitte“ scherzt der Lagermitarbeiter, als wir das „DUO“ Board und Rigg bei Liquid-Sports in Kiel in Empfang nehmen. „Halb und halb“ ist eigentlich keine abwegige Beschreibung dessen, was das DUO-Konzept ausmacht. Das DUO-Board besteht vom Heck bis vor die Fußschlaufen aus einem normalen Hard-Board, die vordere Hälfte sieht ähnlich wie ein Inflatable-SUP Board aus. Es ist in einem praktischen Rollkoffer verpackt, das DUO-Rigg steckt in einem länglichen Rucksack. Das DUO-Konzept kommt, genau wie 99novenove, aus dem Hause Tecno Unlimited, dessen Gesicht niemand geringeres als „Mr. Cheeseroll“ Cesare Cantagalli ist.

Beim ersten Auspacken macht das 129er DUO-Board einen grundsoliden Eindruck. Das Heck hat einen klassischen Freeride-Shape, die Finne passt optimal, nur die Unterlegscheiben der Fußschlaufenschrauben wirken unzureichend, da sie aus weichem Plastik sind.
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
Beim Festziehen der Schlaufenschrauben, werden die Unterlegscheiben fast durchschraubt. Die klassische Mastschiene wird durch zwei fest eingebaute Mastfußpositionen ersetzt. Der aufblasbare vordere Teil wirkt sauber und stabil verklebt, das Aufpumpen dauert ca. 40 Sekunden. Eine Pumpe und auch die 40cm Tuttlebox-Finne sind im Lieferumfang enthalten. Der Finnenkasten soll zudem foilkompatibel sein.

Das Rigg wirkt im ersten Moment deutlich instabiler, als das Board. Der Mast besteht aus fünf Teilen, die Gabel ist in der Mitte durch zusätzlich Pin-Verschlüsse teilbar, das Segel wird der Länge nach diagonal gefaltet. Es sind je eine durchgehende Latte im Top und im Unterliek und zwei halbe Latten im Achterliek verbaut. Eine Masttasche existiert nicht, einige breite Schlaufen aus Gurtband sollen den Mast am Segeltuch halten. Als Mastverlängerung wird eine hochwertige RDM-Extension von Tecno Limits mitgeliefert. Das Einfädeln des Mastes in die „Masttasche“ ist wegen der vielen Teile und den Mastschlaufen ein ungewohntes Geduldsspiel und erfordert mehr Zeit. Der Gabelbaum ist in wenigen Sekunden zusammengeklickt.

Das Material haben wir drei Testern in die Hand gegeben und in der Kieler Bucht und auf Fehmarn in unterschiedlichen Bedingungen über das Wasser jagen lassen. Das Testmaterial, bestehend aus dem „129 Liter DUO Wind Elite“ und dem „6,3er DUO Rigg“ wurde durch ein 7,0er Point 7 ACX ergänzt.

Zunächst wirkt das Board in Dümpelfahrt wegen des recht kurzen Abstandes zwischen Mastfuß und Bug etwas kurz geraten. Die Körperhaltung und auch die Schrittabfolgen beim Wenden muss man dem kurzen Shape anpassen, da der Bug sonst abtaucht.

„Als Leichtgewicht stand ich nach kurzer Eingewöhnung sehr komfortabel auf dem DUO Board. Dass der aufgepumpte Bug kleinen Kabbelwellen nachgibt, kam mir auf meinem 60 minütigen Langschlag zu Gute, da die Wellenschläge gut absorbiert werden“, fasst Gasttesterin Juliette zusammen.„Das Board ist erstaunlich einfach zu halsen. Bei etwas mehr Druck wurde mir dann die 40er Serienfinne zu lang.“
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
DUO Board & Rigg im WINDSURFERS Quick-Test
Die Gleitschwelle des DUO Boards wird bei zunehmendem Wind sanft überschritten. Das DUO rennt zwar nicht los, wie ein Slalomboard, beschleunigt aber gut, sodass man genug Zeit hat, sich in den Fußschlaufen zu positionieren. Bei starkem Wind ist es sinnvoll eine kürzere Finne im Gepäck zu haben, die der Kontrollierbarkeit und dem Boardspeed gut tut.

„Anfangs ist mir die Nose etwas abgesoffen, aber man passt sich schnell dem Shape an. Wegen des Hardtails konnte ich problemlos Vollgas fahren, mit nur 229cm wirkt das Board schön kompakt und gewichtsmäßig mit unter 9 kg ist es auch sportlich zu fahren. Für den einen oder anderen Chop Hop ist es absolut tauglich. Allerdings bevorzuge ich ein reguläres, komplett durchgelattetes Rigg“, erläutert Gasttester Martin seine Erfahrungen.

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