Radioaktives Wasser in Fukushima: einfach in den Pazifik damit?!

Radioaktives Wasser in Fukushima: einfach in den Pazifik damit?!

Die Tanks mit verseuchtem Wasser sind am AKW in Japan voll - nun soll die Lösung "in den Ozean" lauten...

von Lukas Poddig
Letztes Jahr mussten wir an dieser Stelle schon über die Pläne der japanischen Regierung und von Tepco (dem Betreiber des verunglückten Atomkraftwerks in Fukushima) berichten, das radioaktive Wasser, mit dem der Reaktor gekühlt wurde, in den Pazifik einzuleiten.. Das Wasser, von dem jeden Tag durch das komplizierte Kühlsystem 500t (!) anfielen, war schlicht zu viel, um es noch in Tanks zu lagern. Zwar sei es nach Auskunft der Behörden und von Tepco maximal "leicht radioaktiv verseucht" und sollte vor der Einleitung gefiltert und gesäubert werden, doch liefen schon damals Umweltschützer, Fischer und Bevölkerung Sturm gegen das Vorhaben.

Nun, ein gutes Jahr später, gibt es erneut unschöne Schlagzeilen aus Fukushima: demnach soll noch im Oktober eine Entscheidung darüber fallen, ob es nun tatsächlich zu einer Ableitung des Wassers in den offenen Pazifik kommen soll. Der Platz für die Lagerung des radioaktiven Wassers sei einfach nicht mehr vorhanden, außerdem könnten auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerks keine weiteren Wassertanks mehr errichtet werden.

Zwar gilt die Menge, mit der die Behörden das verseuchte Wasser als radioaktiv angeben, als unbedenklich, doch musste Tepco schon teilweise die Reinigung des Wassers wiederholen, weil die Filteranlage nicht zuverlässig genug gearbeitet hatte.

Falls die Entscheidung tatsächlich in diesem Oktober lauten sollte, man wolle das Wasser im Pazifik "entsorgen", könnte es aber noch bis zu zwei Jahre dauern, ehe die entsprechenden Vorbereitungen getroffen seien und die Einleitung tatsächlich beginnen könne.

Japan ist für das Windsurfen in den letzten Jahren als PWA-Austragungsort eines Weltcups, ein Défi Wind und die gegenwärtig für nächsten Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio durchaus ein relevantes Land geworden.