Tatsächlich: japanische Regierung will radioaktives Wasser in den Pazifik leiten

Tatsächlich: japanische Regierung will radioaktives Wasser in den Pazifik leiten

Damit will sie den angeblich „ökologischsten“ Weg gehen und das Wasser so gut wie möglich vorher behandeln und strahlenfrei machen.

von Lukas Poddig
Fukushima am Pazifischen Ozean ist und bleibt eine absolute Tragödie: seit dem Reaktorunglück 2011 muss der geschmolzene Reaktorkern gekühlt werden, um ihn unter Kontrolle zu behalten. Dabei wird Pazifikwasser eingesetzt, das jedoch verstrahlt wird. Und das viel zu stark, um einfach in den Pazifik zurückgeleitet zu werden. Deshalb wurden im vergangenen Jahrzehnt seit der Katastrophe über eine Million Tonnen Wasser auf dem ehemaligen AKW-Gelände gelagert.

Doch gibt es in Fukushima nun einfach keinen Platz mehr für das viele Wasser. Deshalb hat die japanische Regierung nun entschieden, ab 2023 das gelagerte Wasser wieder in den Pazifik einzuleiten. Das soll zwar vorher auf eine „zulässige“ Menge Strahlung bereinigt werden, doch ob solche Mengen Wasser nicht doch Einfluss auf die Küstenregion gibt, die einmal viel vom Fischfang lebte, kann niemand ausschließen.

Außerdem kann ein Stoff namens Tritium gar nicht bei der Behandlung des Wassers gefiltert werden, er soll aber in starker Verdünnung ungefährlich sein. Das sagt die japanische Regierung zwar in
Übereinkunft mit der Internationalen Atomenergiebehörde, doch ob das wirklich eine gute Idee ist?

Japan ist für das Windsurfen in den letzten Jahren auch immer wieder als PWA-Austragungsort Schauplatz von Wettkämpfen gewesen und will, wenn die Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht, in diesem Sommer auch olympische Spiele ausrichten. Dann immerhin noch ohne radioaktives Wasser im Pazifik.