Tow-In Action bei der EFPT in Genf

Tow-In Action bei der EFPT in Genf

Absolute Windstille und spiegelglattes Wasser, Tow-In zeigt wieder mal sein Potential und rettet die Show. Wer wird European Tow-in Champion?

von Jascha Körfer
Die ersten Beiden Tage reichte der Wind auf dem Genfer See nicht aus, um einen normalen Contest zu starten, also war wieder mal das Tow-in-Format gefragt. Während der Donnerstag noch zum Trainieren genutzt werden konnte, ging es am Freitag dann mit dem offiziellen Wettbewerb los. Ziel für die Athleten war die Qualifikation für das Finale am Samstag und bei den Frauen und Männern gab es gleichermaßen beeindruckende Action zu sehen und am Ende standen die 6 Finalisten fest.

Die erste Kategorie, in der die Athleten antraten, war Air und das galt vor allem für das Material, welches ein ums andere Mal unkontrolliert in Richtung der Zuschauer flog, ohne dabei einen von ihnen zu erwischen. Was die Performance der Fahrer anbelangt geht ein besonderes Lob geht an Lina Erzen (Duotone), die einige der männlichen Kollegen geschlagen hat. Außerdem versuchte der einheimische Nicolas Mamzer das Äquivalent zum Stabhochsprung, indem er seinen Mast ins Wasser steckte und super hoch über ihn hinweg flog. Den Sieg in der Kategorie holte sich Sam Esteve (JP/NeilPryde) mit einer nahezu perfekten 10 dank einer 2,5er Air Rotation.
Tow-In Action bei der EFPT in Genf
In der Combo-Wertung war es EFPT Ceo Adam Sims der mit seiner Kreativität hervorstach, für einen Spock-Culo versuchte er den Spock vor der Welle zu timen, um dann mit massiver Höhe in den Culo abzuheben. Obwohl dies nicht gelang, war es einer der kreativsten Versuche des Nachmittages. Foivos Tsoupras sprang durch einen Funnel in den Air Funnel, wobei die zweite Rotation unglaublich hoch war, er schrie seine Aufregung heraus und wurde von den Judges erhört und belohnt. Die Top-Fahrer versuchten sich alle an Air Funnel Burner-Kombinationen, wobei Lennart Neubauer (Starboard/Severne/MUF) die beeindruckendste Kombination mit einer Action-Cam im Mund absolvierte.

Als nächstes war die Regular-Kategorie an der Reihe, es waren also nur normale Stance-Moves wie Culos, Konos und Air Bobs gefragt. Dabei gab es einen Move, der den meisten Fahrern im Kopf herumschwirrte: der doppelte Air Culo. Nur Yentel Caers (JP/NeilPryde) gelang es jedoch, ihn perfekt auszuführen und damit die maximale Punktzahl in dieser Runde zu erreichen.
Tow-In Action bei der EFPT in Genf
In dem letzten Durchgang ging es darum, die Judges zu beeindrucken, indem man alles übrige aus sich herausholte. Ein absolutes Highlight in dieser Runde war Tow-in-Neuling Lucie Honegger (Severne), die, als sie sich darauf konzentrierte in die Schlaufen zu kommen, versehentlich auf der falschen Seite der Bojenlinie landete. Als die Winde beschleunigte hatte sie zwei Möglichkeiten: aussteigen oder über die Leine springen. Sie sprang über die Leine und gewann die Herzen des Publikums und auch die Kampfrichter waren der Meinung, dass dies ihre Absicht gewesen sei und bewerteten ihre Fahrt entsprechend gut. Yentel Caers stahl einmal mehr die Show mit einem doppelten Air Culo Diablo - dem ersten, der jemals beim Tow-in zu sehen war. Am Ende war es Sam Esteve, der eine weitere perfekte 2,5er Rotation hinlegte und damit die Qualifikation gewann.

Nach vier Runs bekam jeder Rider einen Streicher und die endgültigen Ergebnisse standen fest. Sam Esteve führte die Rangliste an, Yentel Caers wurde Zweiter. Junioren-Europameister Lennart Neubauer vervollständigte das Podium, während Foivos Tsoupras mit seiner erstaunlichen Leistung nur knapp daran vorbeischrammte. Fünfter wurde Jeremy Plüss und der letzte qualifizierte Fahrer war Adam Sims. Diese sechs werden im K.O.-Finale gegeneinander antreten, wobei nach jedem Lauf der Fahrer mit der niedrigsten Punktzahl ausscheidet.

Auch wenn der Wind für die nächsten Tage ebenfalls suboptimal aussieht, sorgt das Tow-in-Format in jedem Fall für die nötige Spannung und genug Action, wir werden berichten.