Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview

Auf dem Sprung zum ProfiJulian Salmonn im Interview

Immer mehr Amateure träumen von einer Karriere als Profi-Windsurfer. Doch wie gut muss man sein, um den Sprung in den Wettkampfzirkus zu wagen? Welche Schritte geht man als erstes? Wir sprachen mit Nachwuchssurfer Julian Salmonn über den Einstieg in den Profi-Sport.

von Fritz Lüders
Deutsche Windsurfer plus Kanarische Inseln gleich World Cup Profis. Diese Gleichung hat zugegebenermaßen nicht Albert Einstein aufgestellt, dennoch gab und gibt es genügend Beispiele, wo das Ergebnis stimmte. Von Jürgen Hönscheid über Philip Köster bis hin zu Moritz Mauch sorgten schon einige Deutsch-Canarios für reichlich Furore auf der World Tour. 2015 reihte sich ein weiterer Debütant in die namenhafte Reihe ein: der 17-jährige Julian Salmonn aus El Médano, Teneriffa. In nur drei Jahren schaffte er den Sprung vom träumenden Anfänger hin zum Teilnehmer der PWA, weshalb er 2016 nun so richtig loslegen möchte. Wie man beim Karrierestart diverse Hürden wie Schule, Sponsoren oder das Ergattern von Wildcards meistert, erklärt der Nachwuchssurfer im WINDSURFERS-Interview.
Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview
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Julian, beim World Cup Teneriffa bekamst du in deinem allerersten Profi-Heat gleich den wahrscheinlich schwerstmöglichen Gegner zugelost. Mal ehrlich: Wie aufgeregt warst du?
Mein erster Heat war direkt gegen Philip Köster (lacht). Ich war zwar ziemlich nervös, aber habe mir dann gedacht, dass ich trotzdem gerne zeigen möchte, wie ich hier (in Cabezo, d. Red.) fahren kann. Ich habe überhaupt nicht ans Gewinnen gedacht, sondern wollte mich eigentlich nur nicht blamieren.

Dein Debüt toppte ja dann alle Erwartungen und um Haaresbreite hättest du den derzeitigen Weltmeister rausgehauen.
Ja, es war echt knapp. Zum Schluss hatte Philip nur 0,88 Punkte Vorsprung! Kurz vorm Ende zirkelte er noch einen Punkte-bringenden Backside Wave 360 und einen Taka auf nur eine einzige Welle. Ich wollte dann unbedingt nachlegen und habe meine letzte wiederum leider etwas zu hart gepusht. Aber solche Fehler passieren nun mal am Anfang - das ist okay.
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Meistens klappen unter Nervosität ja die simpelsten Sachen plötzlich nicht mehr. Wie schaffst du es, damit so cool umzugehen?
Das stimmt schon, für mich ist allerdings gerade der Anfang immens wichtig. Wenn ich jedoch gut starte und die ersten Sachen problemlos klappen, dann verfliegt auch schnell die Anspannung.

Bekommt man denn auf dem Wasser etwas davon mit, wie der Heat verläuft? Hört man die Moderation oder geben Leute einem Infos?
Ein wenig bekommt man das vielleicht mit, aber wirklich genau weiß man nie, wie es steht. Ich habe Anfangs Philips Double gesehen - aber dass er den macht, war ja auch klar (lacht)! Häufig kriegt man jedoch auch nichts davon mit, was der Gegner gemacht hat.

Was hat sich nach dem starken Auftritt verändert?
Es hat auf jeden Fall etwas mehr Publicity gebracht. Außerdem kommt man mit anderen Fahrern in Kontakt, die einen motivieren und die Leistung bestätigen.

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