Lisa Kloster im Interview

Lisa Kloster im InterviewDeutschlands beste Freestylerin

von Mathias Genkel
Was fasziniert dich am Foilen? Wer hat dich dazu inspiriert und welchen Foil-Move übst du gerade?
Am Foilen finde ich so besonders, wenn plötzlich alles abhebt, aber so ganz ruhig und still, ein bisschen wie Schweben. Meine Lieblings Foilsession war bis jetzt eine im Sommer auf dem Bielersee. Wir sind alle bis zur Dämmerung gefoilt. Ich hatte noch nicht genug und bin noch auf dem Wasser geblieben. Es war total schön mit dem letzten Licht des Tages. Als es dann ganz dunkel war, konnte ich kaum noch sehen, wie hoch ich aus dem Wasser war. Ich dachte, ich wäre schon alleine, bis plötzlich Balz, nach einem Downwinder von der anderen Seeseite aus, knapp an mir vorbei flog. Tja.. man sah ja nichts mehr und hören kann man die Foils auch kaum (lacht). Aber dann habe ich wenigsten den Rückweg gefunden. Inspiriert haben mich besonders Balz, Jack, Michi, Laura und Tom aus der Schweiz: Zum einen durch die abgefahrenen Manöver, zum anderen durch den Enthusiasmus am gemeinsamen Foilen. Ich bin auch sehr dankbar, für die Unterstützung und die Tipps zum Foilen bzw. auch zum Foilboard bauen.

Im Moment übe ich Shaka, 360er und Downwind 180 Into SW Kono (oder wie der heißt). Ein kleiner Shaka hat auch schon geklappt, aber nicht ansatzweise vergleichbar mit einem Shaka von Balz, Jack oder Michi. Bei meinem war das Foil gerade einmal so über der Wasseroberfläche.
Lisa Kloster im Interview
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Wo siehst du dich in 10 Jahren? Familie, Beruf, Windsurfkarriere? Im Bulli in Leucate
Gute Frage! Vielleicht alles zusammen (lacht). Nein, ehrlich gesagt: Keine Ahnung! Mein Denken über die Zukunft wandelt sich ständig. Ich bin froh, dass ich jetzt wenigstens weiß, was ich in Kiel studiere, sogar beim Fach konnte ich mich lange nicht entscheiden. Ich weiß auch bis heute nicht, ob ich danach noch etwas anders studiere und erst recht weiß ich nicht, welchen Beruf ich in Betracht ziehe. Manchmal fantasiere ich, als Meteorologin den Wind vorher zu sagen und am nächsten Tag frage ich mich, ob ich nicht doch Lehrerin werden will. Wohnen würde ich am liebsten irgendwo am Wasser. Das ist sicher. Aber ob Kiel, Leucate, Tarifa oder doch die Schweiz bleibt offen. Im Moment träume ich nachts am häufigsten von Tarifa. Und im Van sehe ich mich auch noch viele Jahre!

Über Familie und Kinder kann ich noch nicht nachdenken. Das ist viel zu weit entfernt. Ich fühl mich eher selber manchmal noch wie ein Kind. Windsurfend sehe ich mich auf jeden Fall auch in 10 Jahren. Aber in wie fern ich dann bei Wettkämpfen mitmache, weiß ich nicht. Vorstellen komplett vom Windsurfen zu leben, kann ich mir nicht so richtig. Dafür ist einfach zu wenig Geld im Sport. Aber ich denke und hoffe sehr, dass man Windsurfen (auch mit Wettkämpfen, ambitioniert) mit einem Beruf vereinen kann. Etwas, wo man nicht 100% Vollzeit arbeiten kann, sondern auch noch gut Ferien hat, wäre toll, aber was Passendes habe ich noch nicht gefunden. Priorität Nr. 1 ist und bleibt erst mal Windsurfen.
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Wie war das „Feeling“ bei deinem ersten Shaka bzw. bei welchem Move war die Freude am größten?
Da der Shaka aus irgendeinem Grund ewig gedauert hat und ich den bis heute noch nicht konstant kann, war die Freude natürlich umso größer. Ein Teil überrascht und einfach Glücksgefühle in jedem Teil des Körpers... Das Gefühl einen neuen Move zu stehen ist wie ein Rausch, man denkt an einfach gar nichts, sondern hat einfach nur extreme Freude. Am krassesten war das ganz klar bei meiner ersten Airjibe. Ich weiß noch ganz genau wo, wie, wann und dass ich ziemlich laut geschrieen habe.

Wo war denn deine erste Airjibe und wie alt warst du da?
Nachdem ich in den Osterferien 2015 in Leucate angefangen habe zu üben, habe ich sie im Sommer 2015 das erste mal gestanden. Also war ich gerade noch 15 Jahre. Es war ein typischer Tramontana-Tag in Leucate, wir sind nach Eole gefahren. In der kleinen Bucht bin ich aufs Wasser, dann raus und draußen zwischen 2 Chops hat es dann plötzlich geklappt. Ich glaube ich bin noch beim rückwärts Sliden aus den Schlaufen, weil ich noch nicht switch wieder anfahren konnte. Aber ich bin komplett trocken geblieben.

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