Lisa Kloster im Interview

Lisa Kloster im InterviewDeutschlands beste Freestylerin

von Mathias Genkel
Und welcher Move gibt das beste „Feeling“?
Am besten gefällt mir im Moment das Abheben bei einem Kono, sowohl switch als auch regular, bei so richtig viel Druck im Segel. Dann geht alles so schnell und ich weiß kurz nicht wo oben und unten ist und dann kommt dieses Geräusch, wenn das Board flach aufs Wasser schlägt. Schon früher fand ich das Geräusch so cool und habe gehofft, dass ich dieses Geräusch auch irgendwann mal produziere (lacht).
Lisa Kloster im Interview
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Wie sieht ein typischer Tagesablauf in deinem Leben aus?
Ich würde sagen, dass es bei mir keinen typischen Tagesablauf gibt. Seitdem ich Abi gemacht habe, war erstmal jeden Monat was anderes angesagt, von Surfen in der Schweiz über Surfen auf Fuerte bis Arbeiten in der Schweiz...

Man könnte denken, dass jetzt, wo ich studiere mehr Struktur in meinem Leben kommt, aber auch dem ist nicht so. Ich kann mir den Stoff sehr frei einteilen, somit ist mein Lernverhalten sehr vom Wind abhängig. Es waren ja gerade erst Semesterferien. Da war ich in Tarifa. Ein perfekter Tagesablauf besteht für mich einfach nur aus Surfen, Essen und Schlafen...

Das einzige was ungefähr gleich bleibt, ist mein Schlafrhythmus. Ich stehe um circa acht auf und je nach dem wie viel Sport ich gemacht habe, bin ich dann - zum Bedauern meiner Freunde, die dann noch losgehen wollen - um 22 Uhr auch wieder müde. Auch an Karneval habe ich nur an einem von fünf Tagen durchgemacht

Also perfekt wäre: um acht entspannt aufwachen und frühstücken. Dann die Bedingungen checken und Windsurfen bis ich wieder Hunger habe. Am Mittag dann was Essen, eventuell ein kleiner Powernap, und dann wieder aufs Wasser (wenn kein Wind ist Wellenreiten) bis zum Abendessen. Danach mit Freunden chillen und dann um 22 Uhr ins Bett fallen.
Lisa Kloster im Interview
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Was waren deine Highlights und was waren die nicht so schönen Seiten der Contests, an denen du teilgenommen hast?
Jedes GFB-Event ist für mich ein Highlight. An dieser Stelle großes Danke an Valle fürs Organisieren. Mein erstes Battle habe ich noch gut in Erinnerung: viel Wind in Lemkenhafen im September 2015 und ich war total glücklich im Heat Airjibes zu stehen, auch wenn ich vorher total aufgeregt war. Das erste GFB, den ich 2016 auf Rügen ich gewonnen habe, ist mir auch in sehr guter Erinnerung, wenn nicht sogar das coolste Highlight: Topbedingungen, coole Abende im Judging-Bus und zum krönenden Abschluss der Sieg. Dennoch würde ich Johanna (Rüpp, Anmerkung der Red.) auch jeden Sieg gönnen. Sie surft extrem gut, puscht mich immer und hilft mir auch viel.

Bei den PWA-Events hatte ich mir selber immer mehr Druck gemacht und war daher viel zu nervös. Außerdem kannte ich den Spot kaum. Ich war beim ersten mal etwas irritiert, da es beim Worldcup nicht so organisiert und fair abläuft, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dennoch war es eine gute Erfahrung, mitgemacht zu haben und vielleicht wird es in Zukunft ja besser.

Bei der EFPT habe ich letztes Jahr zum ersten mal mitgemacht: sehr gut organisiert und endlich ausreichend Wind. Natürlich hatte ich in der Single Elimination die Vorjahressiegerin des EFPT-Titels, Maaike Huvermann, als Gegnerin. Maaike ist natürlich auf Weltklasseniveau gesurft. Das hat mich zwar gepuscht, aber eine Chance hatte ich nicht. In der Double musste ich dann alle Heats nur mit 10 Minuten Pause zwischen den Heats fahren, so war meine Energie leider bei den wichtigen Heats aufgebraucht. Das war zwar etwas schade, aber ich will mich auch nicht beschweren. Ich konnte mich am Ende über den vierten Platz freuen.

Danke für das Interview, Lisa. Alles Gute für die Zukunft!

Fotos: Carter/PWA, GFB Tour, privat

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