Maria Andres - es gibt keinen schlechten Tag auf dem Wasser

María Andrés„Es gibt keinen schlechten Tag auf dem Wasser“

María Andrés liebt ihren nomadischen Lebensstil als Windsurfing-Profi und Autorin von Travel Stories. Die Pandemie-Einschränkungen zwangen sie, eine Pause einzulegen und an der Küste von Cadiz, Südspanien, zu bleiben. Sie hat ihre Heimat schon immer sehr geschätzt - für die Bedingungen, die Natur, das Wetter, die Kultur und die Vibes. Das gilt jetzt mehr denn je.

von Ingo Meyer
Als professionelle Windsurferin und Reiseautorin bist du meist das ganze Jahr über unterwegs. Wie kommst du mit den Reiseeinschränkungen aufgrund von Covid-19 zurecht?
Ich habe das Glück, an meinem Lieblingswindsurf- und -surfspot zu leben, und abgesehen von einigen Momenten mit den größten Einschränkungen bin ich fast jeden Tag beim Windsurfen oder Surfen gewesen. Das macht diese schwierigen Zeiten viel einfacher. Ich trainiere weiter und bin in der Lage, Inhalte für meine Sponsoren zu erstellen. So gesehen war es gar nicht so schlimm, zu Hause zu sein.

Dass ich nicht reise und keine Wettkämpfe bestreite, ist für mich eine Pause, eine Zeit, in der ich mich ein wenig von den Flugzeugen, dem Jetlag und dem Packen alle zwei Wochen erhole. Die Reisen in den letzten zwei Jahren, in denen ich an der IWT Tour teilgenommen habe, waren verrückt. Die Tour beginnt im März und endet im November, und die Orte sind über die ganze Welt verteilt, was eine Menge Logistik bedeutet. Wir mussten viele Monate unterwegs sein und teilweise in einem Van leben, wobei wir die ganzen Boardbags mit der Ausrüstung von zwei Saisons dabei hatten. Es war sehr hart und wir hatten eine Menge Komplikationen auf dem Weg. Aber es war das Abenteuer unseres Lebens mit einem perfekten Ende, dem Sieg bei der IWT Tour 2019 Overall!
Maria Andres - es gibt keinen schlechten Tag auf dem Wasser
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Maria Andres - es gibt keinen schlechten Tag auf dem Wasser
Was für eine Erfahrung ist es für dich, viel mehr Zeit zu Hause zu verbringen?
Ich liebe das nomadische Surferleben und es ist der einzige Lifestyle, den ich kenne. Aber ich muss gestehen, dass ich mich auf eine kleine Pause vom Reisen und den Wettkämpfen gefreut habe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Pause gemacht hätte, wenn mich die Pandemie nicht dazu gezwungen hätten... Länger als zwei Monate am gleichen Ort zu leben, macht das Leben definitiv angenehmer, um in bessere Routinen und organisierte Gewohnheiten zu kommen, was schön ist. Es gab harte Momente während der kompletten Lock-Downs, eingeschlossen zu Hause 24/7 für fast drei Monate, zu der Zeit in der ich normalerweise auf Maui wäre. Dabei waren die Bedingungen perfekt - direkt vor unseren Fenstern. Da gründeten Tom und ich Windy Lines, unsere Bekleidungsmarke mit Grafiken unserer Lieblingswindsurfspots! Es war motivierend, während dieser Tage ein Projekt zu haben, und wir sind sehr stolz darauf.

Dann wurden die Einschränkungen gelockert, so dass ich mein Training fast wie gewohnt fortsetzen konnte, auch wenn ich nicht unterwegs war. Die Bedingungen hier sind mehr oder weniger konstant und da ich alle Windsurf- und Surfdisziplinen mag, gibt es immer etwas zu tun! Ich liebe meine Heimat. Die Bedingungen, die Natur, das Wetter, die Kultur, die Vibes... alles daran. Über viele Jahre habe ich meist nur wenig Zeit hier verbracht und würde normalerweise auch fast die gesamte Wellensaison verpassen. Also genieße ich es, das ganze Spektrum dessen zu leben, was es zu bieten hat.
Maria Andres - es gibt keinen schlechten Tag auf dem Wasser
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Welche verborgenen Schätze deiner Heimat, der Küste von Cádiz, hast du erst durch die aktuelle Situation entdeckt?
Wir waren drei Monate lang eingeschlossen. Und als wir endlich aus dem Haus konnten, durften wir immer noch nicht Auto fahren, sondern nur zu Fuß zu den Spots gehen. Zu anderen Zeiten bestand die Einschränkung darin, dass wir unser Gebiet (5 km Radius) nicht verlassen durften, aber trotzdem das Auto benutzen konnten. Am Strand an dem wir wohnen, gibt es starke Strömungen und Shorebreaks, deshalb sind wir hier nie gesurft. Unsere üblichen Spots sind nur fünf Minuten mit dem Auto entfernt, aber zu Fuß mit der ganzen Ausrüstung dorthin zu kommen war unrealistisch. Wir begannen, an Tagen, an denen wir normalerweise weiter weggefahren wären, an unserem Heimatstrand zu Windsurfen. Wir fanden heraus, dass wir in einem Radius von fünf Kilometern jede Menge Optionen und wirklich erstaunliche Bedingungen haben, die mit fast jeder Wind- und Wellenrichtung funktionieren! Ich kannte viele der Spots in der Umgebung, aber wusste nicht um ihr volles Potenzial.

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