Meiky Wieczorek - der Freestyle-Hotshot

Der Freestyle-HotshotMeiky Wieczorek

von Mathias Genkel
Du bist viel am Gardasee unterwegs. Wie kommt es dazu?
Meine Eltern sind schon immer viel am Gardasee gewesen und bei entsprechender Vorhersage auch mal nur fürs Wochenende runter gefahren. Da war ich natürlich von klein auf mit dabei. Zu Schulzeiten habe ich meist meine gesamten Sommerferien dort verbracht. Es gibt keinen Spot dieser Qualität, der von München aus so relativ schnell zu erreichen ist.

Ist der Gardasee dein Homespot?
Der Lago ist auf jeden Fall mein Homespot. Fast meine gesamte surferische Entwicklung hat sich dort vollzogen und ich fühle mich nirgendwo so zu Hause. Mein Traum ist definitiv, eines Tages meinen Wohnsitz dort zu haben und das ganze Jahr am Gardasee zu verbringen. Windsurfen, Wandern, Radeln und sogar Skifahren im Winter. All das vereint der Gardasee an einem Ort. Was will man mehr!
Meiky Wieczorek - der Freestyle-Hotshot
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An welchen anderen Spots warst du noch überall Windsurfen?
Eigentlich an noch gar nicht so vielen. Ich habe wirklich den Großteil meines Windsurflebens am Gardasee verbracht. An andere Orte wie Tarifa oder Bonaire bin ich erst nach meinem Studiumsabschluss vor etwas über einem Jahr gekommen. Bonaire im letzten Winter war wirklich etwas Besonderes, da ich das erste Mal im Winter beim Surfen war und erstmals keine Surfpause von 4-5 Monaten hatte. Das hat mir auch im Hinblick auf meinen Fortschritt sehr geholfen.

Was waren deine verrücktesten Erlebnisse auf deinen Reisen um die Welt?
Ich würde weniger von verrückten, sondern eher lehrreichen Erlebnissen sprechen. Eine Situation auf dem Weg von Karpathos nach Hause ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Wir waren knapp dran, die Fähre von Patras nach Venedig aufgrund eines Problems am Auto zu verpassen. Dementsprechend war ich etwas gestresst und genervt. In einem ruhigen Moment am Hafen habe ich dann beobachtet, wie jugendliche Flüchtlinge in meinem Alter versucht haben, unter die umstehenden Lkws zu kriechen, um sich so auf die Fähre zu schmuggeln und nach Italien zu kommen. Nur mit einem Holzbrett zum Sitzen und einer Wasserflasche ausgerüstet. Wenn sich so etwas 20 Meter vor deinen Augen abspielt, wird dir bewusst, was für ein Glück man im Leben hat und lernt die eigene Situation viel mehr wert zu schätzen. Das sind Dinge, die man in keiner Schule lernen kann. Reisen ist wirklich ein wertvolles Privileg.
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Was ist dein Lieblingsspot auf dieser Welt und warum?
Mein Lieblingsspot wird für immer der Gardasee sein. Ich habe fast alles dort gelernt und es fühlt sich wie mein Homespot an. An guten Tagen mit starkem Nordwind und extremen Chop mit steilen Rampen, in Kombination mit der einzigartigen Kulisse und dem Panorama, ist der Lago unschlagbar und ich könnte mir nichts Besseres vorstellen.

Du bist auf einer Insel mit perfekten Flachwasser-Freestyle-Bedingungen auf der einen Seite und sauberer Welle zum Springen und Abreiten auf der anderen Seite. Wo gehst du raus?
Eine sehr gute Frage. Wellen sind natürlich immer reizvoll. Genauso aber Flachwasser, da ich in Tarifa das erste Mal auf wirklich spiegelglattem Wasser gesurft bin und absolut geflasht war, wie einfach plötzlich alles ging und ich das gerne noch mal erleben würde. Von daher schwierige Entscheidung, am besten beides abwechselnd.

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