Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel

Noch lange nicht am ZielMichele Becker

von Loris Vietoris
Ich sehe Slalom immer als die Formel 1 des Windsurfens, stimmt das?
Definitiv, da man viel herumprobieren und verbessern kann. Wenn man das Level hat, merkt man hinterher wirklich jeden kleinsten Unterschied, sei es Lattenspannung, Finne oder Fußschlaufen Position, das ist unfassbar viel Technik. Das sagen die Slalomprofis schon immer richtig, es ist nicht einfach nur hin und her fahren, sondern man kann da so viel optimieren, angefangen beim Material.

Dass du ein verkappter Statistiker bist spielt vielleicht noch mit hinein?
(lacht) Ich mag es auf jeden Fall mich zu verbessern und Sachen zu analysieren. Als Foilen aufkam, hab ich mich so gefreut die Foilhalse zu lernen, weil ich wusste es hat was mit Racen zu tun und ich muss etwas lernen. Im Endeffekt ging es dann doch ganz einfach. Aber das fand ich schon sehr stark. Ich bin kein Perfektionist, aber was Slalom angeht sollte man zumindest eine perfektionistische Ader haben.
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Wie gut bist du im Foilen aufgestellt, würdest du sagen, dass du da vorne mithalten kannst?
Ich würde schon sagen, dass Slalom meine Hauptdisziplin ist. Foilen bringt natürlich extrem viele technische Aspekte mit ins Spiel. Ich find es einfach geil Vollgas zu braten (lacht). Letztes Jahr bin ich im Foilen und Slalom fünfter geworden.

Gibt es etwas was dich am Foilen stört?
Beim Foilen finde ich es nervig, dass es ein noch krasserer Materialkampf als schon im Slalom ist, das hemmt die Lust natürlich schon. Beim Slalom kannst du auch mit schlechtem Material gewinnen, wenn du einen Meter vor den anderen bist, dann hält man die Position auch in der Regel, beim Foilen ist das nochmal ganz anders.

Glaubst du, dass sich in Deutschland das Foil Fahrerfeld durchmischen wird? Ich habe immer das Gefühl, dass die Leute, die im Slalom gut fahren auch im Foilen gut fahren.
Ich würde fast unterschreiben, dass derjenige, der gut Slalom fährt auch gut Foilen kann. Im Endeffekt ist es ähnlich.
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Michele Becker: Noch lange nicht am Ziel
Müssen die Foilpiloten generell leichter sein?
Naja, Gunnar (Anm. d. Red. Gunnar Asmussen) fährt wirklich gut Slalom und ist auch im Formula stark und diese Erfahrung kann er auch, obwohl er nicht der leichteste ist natürlich im Foilen unterbringen. Er ist einfach unfassbar schnell mit dem Foil. Bei der PWA haben einige RS:X Piloten wie Kirian Badloe einen Vorteil, weil sie unterschiedliche Renntaktiken kennen und einen anderen Hebel haben, als ein schwerer kompakter Slalomfahrer.

Michele, das war bereits dein zweites Windsurfers Interview, zum Ende würde ich dir gerne dieselbe Frage stellen wie letztes Jahr: Was soll dir in deiner Windsurfkarriere noch gelingen?
(lacht) Vorweg würde ich sagen, dass ich mich nie auf ein Ergebnis festlegen will. Durch die Steigerung der letzten Saison, halte ich es aber für ein realistisches Ziel in meiner Karriere mal Deutscher Meister zu werden. Ich will einfach mein persönliches Maximum erreichen und schauen was noch geht! Natürlich auch auf internationaler Ebene.

Vielen Dank für das Interview Michele, wir wünschen dir trotzdem einen starken Saisonabschluss.

Fotos: DWC (Lightnic), Privat

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