Mission Titelverteidigung - Pierre Mortefon im Interview

Mission TitelverteidigungPierre Mortefon im Interview

von Lukas Poddig
Generell waren deine Ergebnisse im Slalom in den letzten Jahren sehr konstant, du bist seit 2014 immer in den Top 3 gewesen. Wie schaffst du es, so konstant vorne mitzufahren?
Für mich ist das Wichtigste immer harte Arbeit! Ich denke, in den Top 3 sind eigentlich immer die Fahrer, die am härtesten an sich arbeiten. Aber es ist natürlich auch ein Mix aus Motivation, Spaß und Angst. Es ist definitiv nicht einfach, oben dabei zu bleiben, aber Jahr für Jahr versuche ich, immer mehr Spaß bei den Events zu haben. Ich versuche auch, in wirklich allen Bedingungen der Beste zu sein. Das ist extrem wichtig, gerade wenn man sich den Tour-Kalender anschaut: leichter Wind, mittlerer Wind, starker Wind, choppy Bedingungen, Wellen, flaches Wasser, es ist auf jeden Fall alles dabei.
Mission Titelverteidigung - Pierre Mortefon im Interview
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Wenn man sich deine bisherige Karriere anschaut, war der Weltmeistertitel immer das übergeordnete Ziel, auf das du viele Jahre hingearbeitet hast. Jetzt, wo du das erreicht hast: was kommt für dich als nächstes?
Also ich könnte jetzt natürlich aufhören... (lacht) Aber das ist natürlich nicht der Plan, denn ich will mehr! Ich liebe meinen Job, dieser Titel fühlt sich so gut an, ich will noch härter arbeiten und natürlich unbedingt noch weitere Titel gewinnen! Jetzt wo ich weiß, dass ich mit meinem Team und Material der Beste sein kann, gibt auf jeden Fall Selbstvertrauen.

Was in der neuen Saison auf jeden Fall viel Aufmerksamkeit bekommen wird, ist das neue Format: Foiling und Slalom werden zusammengelegt, um bei mehr Bedingungen Rennen fahren zu können. Erst mal, was bevorzugst du: den klassischen Slalom mit Finne oder das Foilen?
Jetzt gerade ist es natürlich noch das klassische Slalom-Material, auf dem ich das Windsurfen gelernt habe, denn es ist so schnell und gibt mir einfach das beste Gefühl! Aber Foilen eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten! Jetzt können wir auch bei Leichtwind fahren, wir haben quasi 95%-Chancen, ein Event-Ergebnis zu bekommen und es ist natürlich immer aufregend, etwas Neues zu machen.
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Meinst du, es ist für den Windsurf-Sport lohnenswert, Slalomfinne und Foil in eine Disziplin zusammenzulegen?
Schwer zu sagen... ich war ehrlich gesagt nicht wirklich dafür, die beiden Diziplinen zusammenzulegen, aber wir werden sehen, wie das klappt. Andererseits war es schon die konsequenteste Entscheidung. Beispielsweise in Japan letztes Jahr: ohne die Foils hätten wir gar nicht fahren können. In Costa Brava anderseits hatten wir perfekte 5.5er-Bedingungen, mussten aber auf unseren Foils irgendwie versuchen, zu fahren. Wir sollten jetzt einfach mal die Saison 2020 abwarten. Für mich ist das wichtigste, nicht das eine für das andere aufzugeben. Slalom ist die Basis unseres Sports, der Grund, warum es Windsurfen auch nach fast 50 Jahren noch gibt. Foilen ist wie ein zweites Leben fürs Windsurfen, auch eine neue Chance für die Windsurf-Industrie, aber ohne den Slalom zu vergessen, den wir alle brauchen, um zu existieren.

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