Schnelle Turns und lauter Tekkno: Lina Erpenstein im Interview

Lina Erpenstein im InterviewSchnelle Turns und lauter Tekkno

von Lukas Podding
Zum sportlichen Fazit deiner Saison: Weltcup-Vierte, Europameisterin, jetzt noch als Sportlerin des Jahres in Schleswig-Holstein nominiert, was hätte denn überhaupt besser laufen können?
Ich bin auch überglücklich. Eigentlich hatte ich gedacht, dass das Windsurfen dieses Jahr ein bisschen zurückgestellt wird, aber am Ende sind dann doch Top-Ergebnisse herausgekommen. Das motiviert mich unglaublich für die nächsten Jahre.

Du bist jetzt drei Mal hintereinander Vierte bei der PWA geworden, meinst du da geht in den nächsten Jahren vielleicht noch mehr?
Ja stimmt (lacht), ich bin dieses Jahr ziemlich konstant neben das Podium gefahren und manchmal hat wirklich nicht viel gefehlt um weiter nach vorne zu fahren. Das war auch einer der Gründe warum ich diesen Winter nochmals viel aufs Wasser kommen wollte. Ich hoffe noch mal ein bisschen dazulernen zu können und dann mal schauen, was möglich ist!
Schnelle Turns und lauter Tekkno: Lina Erpenstein im Interview
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Langfristig gesehen: kannst du Windsurfkarriere und Studium parallel weiterbetreiben, oder müssen wir uns Sorgen machen, dass das Studium irgendwann zu zeitintensiv wird?
Tatsächlich habe ich einen der vorerst zeitintensivsten Abschnitte jetzt hinter mir und hoffe das mit dem Surfen und Reisen in den nächsten paar Jahren so oder so ähnlich weiterzumachen. Mein Ziel wird sein, beides in irgendeiner Weise zu verfolgen und ich denke, dass sich da immer ein Weg finden wird, wenn man flexibel bleibt.

In diesem Jahr hat Sarah-Quita Offringa die WM-Dominanz der Morenos gebrochen, ist das eine Ausnahme oder meinst du die beiden Schwestern schlagen nächstes Jahr zurück?
Das ist erstmal total aufregend, denn es zeigt, was alles möglich ist. Auch Justyna (Sniady, Anm. d. Red.) ist dieses Jahr wirklich super gefahren und hat sowohl Sarah-Quita als auch Iballa Moreno schlagen können. Es ist enger geworden an der Spitze. Das ist nicht nur super spannend zum zuschauen sondern motiviert mich auch unglaublich zu trainieren, um dranzubleiben und eventuell irgendwann mitzumischen. Ich denke wer in den nächsten Jahren Weltmeisterin werden möchte, wird sich immer weiterentwickeln müssen, denn alle Mädels trainieren hart und die Chancen sind mittlerweile ziemlich ausgeglichen.
Schnelle Turns und lauter Tekkno: Lina Erpenstein im Interview
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Du wohnst jetzt seit einigen Jahren in Kiel. Wie oft kommst du in einem „normalen“ Monat in Norddeutschland so aufs Wasser? Bei jedem Wind, oder gehen manchmal andere Sachen vor?
Ich würde schätzen so ein- bis dreimal die Woche bin ich auf dem Wasser, mal mehr, mal weniger. Wenn irgendwie Wind ist nehme ich das immer mit, ob Freestyle oder Wave ist eigentlich egal. Einzige Voraussetzung: keine Uni-Pflichtveranstaltung.

Wie siehst du generell die Entwicklung des Frauen-Windsurfens in der Welle, gerade mit Blick auf Nachwuchstalente wie z.B. Alexia Kiefer Quintana, die schon mit 14 regelmäßig Weltcups mitfährt?
Das ist super zu sehen. Wie gesagt: an der Spitze wird es immer enger und da es jetzt auch eine Junior-Girl Kategorie gibt kommen auch von unten immer mehr Mädels nach. Das Level im Frauenwindsurfen ist so hoch wie noch nie, und es wird sicher spannend zu sehen, was in den nächsten Jahren so möglich ist. Voraussetzung ist natürlich, dass Mädels weiterhin und noch mehr von Marken und Medien gefördert werden, denn nur dann hat man die Chance regelmäßig zu trainieren und sein Potential auch auszuschöpfen.

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