Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister

Der Shaper der WeltmeisterSebastian Wenzel

von Sebastian Wenzel
Welches ist dein Lieblingsshape?
Dadurch, dass mein Herz beim Wave-Windsurfen liegt, momentan der „Grip“. Aber es gibt natürlich auch andere Shapes, die über die Jahre etwas Besonderes hinterlassen haben.

Das waren einerseits Designs, mit denen wir uns besonders von der Konkurrenz abgehoben haben, wie der erste Falcon mit den tiefen Cut-Outs, mit dem wir einen Meilenstein im Board-Design gesetzt haben. Das Ding war eine Rakete.

Andererseits werde ich mich auch immer daran erinnern, wie früher bei Fanatic jeweils drei Shaper den Auftrag für einen Shape bekommen haben und die Shapes dann gegeneinander gefahren wurden. Derjenige, dessen Board den Test gewonnen hat, hat dann den Zuschlag bekommen. Dabei habe ich drei von fünf Mal den Zuschlag bekommen. Da war ich sehr stolz auf meine Shapes.
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
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Vor wievielen Jahren hast du denn dein erstes Board geshaped?
Das war 1981, also vor 38 Jahren. Damals war ich 14 und habe das Board zunächst im Keller gebaut, von wo aus der Laminiergeruch jedoch direkt ins Schlafzimmer meiner Eltern zog. Daraufhin musste ich dann in die Garage umziehen, die wir damals mit Eierkartons isoliert hatten, damit die Nachbarn nicht von dem Lärm gestört werden.

Ist das Board gut gefahren? Warum wolltest du es selber bauen?
Ja, das Board hat sich auf jeden Fall gut gefahren. Das war ein Selbstbausatz von „Windsurfing Bremen“ und der Hauptgrund dafür das selbst zu bauen war, dass ich für ein fertiges Brett kein Geld hatte. So ein Selbstbausatz war eben viel günstiger. Das war zu einer Zeit, in der sich sehr viel an den Windsurfboards getan hat, da man nicht mehr diese alten riesigen Bretter fahren wollte, sondern eher kürzere Funboards oder sogenannte Sinker in Mode kamen. Die Industrie kam mit der Entwicklung der Serienboards nicht schnell genug hinterher und dann habe ich mir eben selbst ein kleines Funboard gebaut, welches für heutige Standards allerdings immer noch ziemlich groß war.
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Sebastian Wenzel - der Shaper der Weltmeister
Du wohnst schon länger mit deiner Familie in Portugal, warum?
Weil es natürlich viel mehr Spaß macht da zu wohnen, wo man die Bretter auch sofort testen kann. In Portugal kann man rund ums Jahr aufs Wasser! Außerdem hatten meine Kinder so alle das Glück am Meer aufzuwachsen und sind ebenfalls begeisterte Wassersportler geworden. Es gibt wenig Schöneres als mit seinen drei Jungs Surfen zu fahren und dann zusammen draußen im Lineup zu sitzen!

Kommst du noch oft aufs Wasser?
Auf jeden Fall! Immer wenn es gut ist.

In Tagen von Fridays for Future und einer Gesellschaft, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legt, könnte die Windsurfbranche doch eigentlich auch mal anfangen, sich um nachhaltige Boards zu kümmern. Warum ist das so schwierig?
Naja, das Hauptproblem ist, dass die entsprechenden Materialien noch nicht so wirklich massentauglich existieren. Aber bei „Boards & More“ wird schon länger auch in die Richtung nach Lösungen gesucht und wir haben auch schon Fortschritte erzielt. Für mehr Details müsst ihr da aber eher Dani (Aeberli), unseren Product Manager, fragen. Der ist da auf dem neusten Stand, was die technischen Entwicklungen angeht und weiß, was in der Produktion möglich ist.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir und eurem Team weiterhin viel Erfolg!

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