Beast of the East: Windsurfen im Grenzbereich

Beast of the EastWindsurfen im Grenzbereich

Eiskalter Ostwind sorgte in den vergangenen Tagen in Norddeutschland für viele Probleme und Ausnahmebedingungen zum Windsurfen. Frithjof Blaasch berichtet.

von Frithjof Blaasch
Schnee, Kälte und arktische Winde aus östlicher Richtung lassen bei russischen Gasexporteuren die Kasse klingeln. Nach Einbruch der Kältewelle wurden vier Tage in Folge neue Höchstmarken für den Gasexport nach Westeuropa aufgestellt. Kein Wunder, denn es fiel Schnee wo sonst eigentlich keiner liegt.

Wir sahen verschneite Strände in Südfrankreich, Italien und selbst in Griechenland soll Schnee gelegen haben. Die Zugspitze meldete neue Minusrekorde und in Flensburg mussten Dächer von den Schneemassen befreit werden. In Kiel, vor allem in der Umgebung Richtung der Strände, hingegen wurde der Schnee kontinuierlich von dem Ostwind geräumt, so dass der Weg zum Strand immer frei war. Anders soll es da in Mecklenburg-Vorpommern ausgesehen haben, Mathias Genkel erzählte, dass es leider nicht möglich war einige Spots zu erreichen, da sie schlichtweg aufgrund von Schneeverwehungen nicht anzufahren waren. In einigen Regionen Norddeutschlands wurde bereits das Windsurfboard vorübergehend gegen einen Eissurfer ausgetauscht, dieser musste die letzten Winter wohl vergeblich auf seinen Einsatz gewartet haben (mehr Bilder: WINDSURFERS-Gallery).
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Die Kieler Strände zeigten sich aufgrund des Windes meistens schneefrei, jedoch ließ die anhaltende Kälte ihre Spuren zurück. Jeden Tag wurden die Eiszapfen der Seebrücken und Poller länger, die Steinmolen waren am Ende nicht mehr als solche zu erkennen, sondern glichen eher riesigen Eisbergen.



Die Frage: Ist das nicht kalt? mussten wohl alle Wassersportler die diese Woche auf dem Wasser waren beantworten. Die Antwort lautete, zumindest nach unserem Befinden, ganz klar Nein. Natürlich kostet es immer sehr viel Motivation aufzubauen, sich umzuziehen oder erstmal überhaupt an den Strand zu fahren, aber das Gefühl, das sich während und nach der Session einstellt, ist alle vorangegangenen Strapazen wert. Dass man sein Material überprüft, nicht zu weit rausfährt und vor allem immer mindestens zu zweit aufs Wasser geht versteht sich von selbst. Außerdem empfiehlt es sich, die Tricks der Natur zu nutzen und es einer Zwiebel gleich zu tun, Schicht für Schicht die Klamotten anzuziehen. Wichtig ist, dass man nicht frierend, aber auch nicht schwitzend am Spot ankommt. Sobald man den Neoprenanzug anzieht, merkt man wie der Kreislauf in Schwung kommt und der Anzug hält einen für 1-2 Stunden mollig warm.
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Ein weiteres Problem, das uns dieses Mal ereilte, war das Eis und zwar in vielerlei Hinsicht. Zum einen begann die Ostsee im Laufe der Woche immer mehr abzukühlen und entwickelte innerhalb der Buchten feinstes Slush-Eis und zum anderen brachen immer wieder Eispanzer von den Molen ab und querten als Eisschollen unseren Kurs.

Viel größere Probleme gab es jedoch mit dem Material, bereits nach einem kurzen Schlag waren sowohl die Gabel als auch das Segel gefroren. Gegen das Eis auf der Gabel fanden wir schnell Abhilfe, nach jedem Schlag absteigen, Gabel unter Wasser halten und das Eis abstreifen. Für das Segel gibt es leider noch keine Lösung, das friert munter weiter zu, gerade im Topbereich. Auch können Fußschlaufen und das Deck vom Brett gefrieren, vor dem Anfahren einfach überprüfen und gegebenenfalls mit Wasser abspülen.

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