Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?

Nicht ohne GummiWelcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?

Die Preisspannen bei Neopren sind extrem. Doch was steckt eigentlich drin im Neoprenanzug, was legitimiert den Preis, und was braucht der Windsurfer wirklich? WINDSURFERS traf die Profis von XCEL zum Interview in Kiel.

von Fabian Grundmann
Es ist wahrscheinlich eines der ersten Produkte, die man sich als Windsurfer zulegt und eines der essentiellsten in unserer Klimazone! Ein Neoprenanzug kann die Session auf dem Wasser verlängern und durch guten Tragekomfort noch erfreulicher gestalten. Doch spätestens wenn die Temperaturen sinken, wird schnell klar, ob man einen guten Anzug hat oder nicht. Wenn das Wasser durch die Nähte und den Reißverschluss dringt, das Neopren porös wird und die Wärmeleistung des Anzugs spürbar nachlässt, fragt sich der ein oder andere Windsurfer vielleicht, ob man nicht doch ein bisschen mehr Geld für seine zweite Haut hätte ausgeben sollen. Andere Windsurfer sind noch im Dezember problemlos auf dem Wasser, anscheinend ohne zu frieren. Ein qualitativer Unterschied muss daher existieren!
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Manche Schnäppchenjäger unter den Windsurfern sind außerdem bestimmt auch schon über die Neoprenwaren vom Discounter gestolpert. Ein absoluter Killerpreis von 29,99 Euro für einen Shorty wird wahrscheinlich durch Massenproduktion gerechtfertigt. Aber was nichts kostet, ist auch nichts? Oder sollte man doch zum Billigneo greifen?

Was steckt überhaupt drin? Was ist Neopren? Grundsätzlich besteht ein Anzug aus unterschiedlichen Komponenten. Die Grundzutat Neopren wurde bereits 1930 erfunden. Polychloropren, Karbonpulver und andere Komponenten werden auf großen Blechen vermischt und gehen dann wie ein Teig auf. Diese 2 x 1 Meter großen Neoprenflächen werden dann maschinell in die entsprechend benötigten Stärken geschnitten. Früher war die Grundlage für das Polychloropren Öl, was mittlerweile nach und nach durch Calcium Carbid, das aus Kalkstein gewonnen wird, ersetzt wird. Dieses nun Limestone-Neopren genannte Material ist demnach in der Produktion umweltschonender, benötigt dennoch viel Energie, die zum Glück immer mehr aus Wasserkraftwerken bezogen wird. So wird es zumindest von den asiatischen Herstellern beschrieben.
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Nicht ohne Gummi: Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich?
Da in einem Neoprenanzug neben dem Neopren auch noch Kaschierungen, Laminate, Reißverschlüsse und viele andere Dinge eine große Rolle spielen, wandte sich WINDSURFERS an jemanden, der es wissen muss: Konstantin Weier vom XCEL Vertrieb Liquid Sports stand uns Rede und Antwort.

Moin Konsti! Klasse, dass du dir Zeit für einige Fragen nimmst. Was ist eigentlich Neopren und wie funktioniert es?
Neopren wird durch die Polymerisation von Chloropren hergestellt, sprich Monomere dieses Halogenkohlenwasserstoffes werden durch eine Synthesereaktion in zusammenhängende Polymere überführt. Das klingt erstmal sehr kompliziert, das Ergebnis ist letztlich aber ein sehr gut isolierendes Material. Es ist ähnlich, wie ein Schaum strukturiert. Die eingeschlossenen Gase darin wirken daher wie eine wärmende Schicht. Das Neopren an sich ist bereits von Anfang an sehr dehnbar, was eine hervorragende Eigenschaft für Wassersportler ist.

Specials


News


Neu auf Windsurfers