Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet

Gastbeitrag Mario KümpelDas Windsurfmarketing ist veraltet

Mario Kümpel ist Deutschlands erfolgreichster Windsurf-Youtuber. In seinem WINDSURFERS Gastbeitrag kritisiert er das Marketing der Windsurf-Firmen als nicht mehr zeitgemäß.

von Mario Kümpel
Spätestens seit unserem Video-Contest 2018 dürften viele von euch Mario Kümpel aka Surferzyzz kennen. Mit seinem Beitrag „MEK-Cruisen“ belegte er den 3. Platz. Marios Youtube Channel hat fast 7.500 Follower, ein Zeichen dafür, dass er eine nicht unerhebliche Zielgruppe erreicht. In seinem Gastbeitrag spart er nicht an Kritik an der Windsurf-Industrie und verweist auf den Erfolg von Influencern in vielen anderen Sportarten. Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass es sich um einen Gastbeitrag handelt, dessen Inhalt unabhängig von der Meinung unserer Redaktion geschrieben wurde. Einige Gedanken darin können wir gut nachvollziehen, andere weniger. In den kommenden Tagen folgte eine Anleitung von Mario, wie Interessierte selbst einen eigenen Youtube Channel starten können um den Windsurf-Sport als Influencer zu pushen. Eure Meinung zum Thema könnt ihr uns sehr gerne auf unserer Facebook Seite mitteilen.

Gastbeitrag von Mario Kümpel


Der Windsurfsport hängt in veralteten Marketingmustern fest und verpasst den Anschluss im Social Media Zeitalter mitzuwirken. Es wird in der klassischen Theorie zur Beurteilung des sich rezessiv entwickelnden Windsurfmarktes davon ausgegangen, dass unhandliches Equipment, zu hohe Preise und eine flache Lernkurve die Ursachen für ein ausbleibendes Wachstum im Windsurfen sind. Diese neue Theorie berücksichtigt diese Fakten. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Bevölkerung (Schätzung: 90%) Windsurfen als Hobby/Sport aufgrund der genannten Schwierigkeiten prinzipiell ausschließt. Die restlichen 10% wären also die potentielle Zielgruppe. Diese unterteilt sich natürlich wieder in Menschen, die wirklich Spaß am Windsurfen hätten und solche, denen es, trotz gegebener Voraussetzungen, nicht liegen würde.
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
Erlernt wird der Sport so im Endeffekt (Quelle: Wikipedia) von 40.000 - 50.000 Personen jährlich in Deutschland. Als Windsurfen in den 80er Jahren noch eine Trendsportart war, blieben quasi alle dieser Surfschüler „On Board“. Heute geben ca. 95% der Surfschüler nach Abschließen des Anfängerkurses auf. Das sind dann also 2000 - 2500 (5%) neue Windsurfer jährlich. Viel zu wenig um eine so breit gefächerte Industrie langfristig am Leben zu halten. Eine Verminderung der Abbruchrate um 5%, würde das jährliche Wachstum um 100% erhöhen. Hier ist also sowohl die Ursache, als auch die Lösung für die demographische und wirtschaftliche Entwicklung des Sports zu finden: der Nachwuchs ist viel weniger motiviert, am Ball zu bleiben.

Aktuelle Lösungsansätze beschränken sich aber lediglich auf regelmäßige Versuche, neues, einfacheres Material zu entwickeln. Damals hat der Großteil der Schüler aber nicht weitergemacht, weil der Sport so einfach und billig war.

Windsurfen war auch in den 80er Jahren kein besonders „billiger" Sport (natürlich ist er, auch in Anbetracht von Inflation und generellen Schwankungen der Währungen, teurer geworden) und das heutige Equipment sollte das lernen verhältnismäßig sogar einfacher machen. Wieso also dieser statistische extrem signifikante Wandel?
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
Gastbeitrag von Mario Kümpel: Das Windsurfmarketing ist veraltet
In meinen Augen ist der Unterschied nicht hauptsächlich, sondern nebensächlich Material geschuldet und findet seine eigentliche Ursache im Marketing. Damals war Windsurfen eine „Trend“-Sportart. Das bedeutet, der Sport war in der Bevölkerung sehr anerkannt und es galt als gemeinhin „cool“/„Statussymbol“, ein Windsurfer zu sein.

Diese Coolness ist heute nur noch innerhalb der Windsurfcommunity gegeben. Die Marken betreiben nur noch innersportliches Marketing, womit außenstehenden der Bezug zum Sport genommen wird.

„Ab ins Paradies“ - ein klickstarker VLog von Mario, das die Zuschauer mit auf einen Windsurftrip nach Hurghada nimmt



Das ist eine logische Konsequenz der Misswirtschaft. Denn das Marketing aus den 80er Jahren funktioniert bei der heutigen Jugend nicht mehr, wurde aber auch nie angepasst, sondern einfach nur abgeschafft. Also wurde sich auf das beschränkt, was immer noch Ergebnisse liefert. Marketing mit der Zielgruppe „aktiver Windsurfer“ und nicht „Mensch der cool/Surfer sein will“. Dies sieht in den meisten Fällen wie folgt aus: ein bezahltes Team aus Profiwindsurfern, bezahlte Anzeigen in renommierten Surfmedien (z.B. Surf) und ein Vertriebsnetzwerk, welches große Rabatte geben muss, um mit schmaler Marge Umsatz zu generieren.

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