Endlich Ferien! Endlich Urlaub! - Mich hat das Fernweh gepackt und es sollte ein Roadtrip werden. So viel stand fest. Das grobe Ziel: Südfrankreich. Als Französischlehrer mal wieder die Sprachkenntnisse auffrischen und Kontakt zu Land und Leuten herzustellen - das war Motivation genug. Doch wo sollte es hingehen: in die Normandie, die Bretagne, nach Leucate oder gar nach Korsika? Es gab so viele Möglichkeiten und doch war da diese Sorge im Hinterkopf, dass zum Beispiel die Fahrt mit der Fähre nach Korsika nicht ohne größeren Testaufwand und Dokumentenkram zu packen sei. Außerdem ist man auf dem Festland flexibler. Am Tag der Abreise sah die Vorhersage natürlich sehr vielversprechend für den Süden Korsikas aus. Na toll! Doch auch für Leucate versprach die Wettervorhersage ganz guten Wind. So brachen wir am späten Freitagnachmittag, nur ein paar Stunden nach der Zeugnisausgabe, auf und fuhren erst einmal gute sechs Stunden, um kurz vor Frankfurt zu übernachten.

Am Samstag früh ging es über den Rhein und problemlos über die Grenze nach Frankreich. Die Fahrt bis Lyon verlief reibungslos und unspektakulär. Südlich von Lyon fährt man auf der A7, der Route du Soleil (auf dt. etwa „Sonnenstraße“), immer weiter Richtung Mittelmeer. Die Autobahn führt dabei direkt an der Rhône entlang und unsere etwas müden Augen entdeckten guten Wind auf dem Fluss, der der Strömungsrichtung direkt entgegen wehte. Ich kontaktierte meinen Patrik-Teamkollegen Pierre Garambois, der sich in der Gegend auskennt und bekam prompt einen Standpunkt für einen Windsurfspot auf der Rhône gesendet.

Den Spot erreicht man über eine enge Hängebrücke mit 1,90 Metern maximaler Durchfahrtshöhe. Ein entgegenkommender Fußgänger signalisierte uns freundlicherweise, dass wir mit unserem Kleintransporter durchpassen.

Am Spot angekommen, erwarteten uns 30 Grad und ein lauwarmer Südwind für 4.8. Zwar trieb einiges an Gegenständen und viel Holz in der Rhône. Der spaßige Chop und die coole Kulisse mit der Autobahn direkt im Hintergrund entschädigten aber dafür. Und manchmal hupten sogar die Autos im Vorbei fahren, wenn man einen Move gestanden hat. Vielleicht galt das aber auch nur dem verrückten Straßenverkehr, der auf dieser kurvigen Autobahn herrscht.