Foil-Modellversuch 2023 ohne Vorkommnisse in Sachsen

Foil-Modellversuch 2023 ohne Vorkommnisse in Sachsen

Laut dem Segler-Verband Sachsen (SVS) ist der Modellversuch Foilen 2023 ohne Vorkommnisse oder Gefährdungen verlaufen. Einer Novellierung der sächsischen Schifffahrtsverordnung für die Saison 2024 stünde nichts mehr im Weg.

von Sven Block
Das Sächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hatte zunächst das Wingsurfen dem Kitesurfen gleichgestellt und die Ausübung auf allen nicht eigens ausgezeichneten Zonen an sächsischen Seen verboten. Nach Protesten zeigte man Einsicht, zu weit entfernt seien die beiden Sportarten. Weil beim Wingsurfen keine Leinen zum Einsatz kämen, sondern der Wing wie beim Windsurfen das Segel unmittelbar mit den Händen mittels Schlaufen oder Baum direkt am Körper gehalten werde, stünden sich diese beiden Sportarten näher. Die Revision des Urteil in der genauen Formulierung der neuen Verordnung machte die Situation aber nicht besser, sondern die Szene erneut perplex. Statt des Wings wurde die Anbringung von Foils nun virulent. Begründung: das vermeintliche Gefährdungspotenzial durch die hohen erreichbaren Geschwindigkeiten. Ein Schritt vor, zwei zurück, war jetzt das Wind- und Wingfoilen auf allen sächsischen Seen und Gewässern verboten.

Wassersporttreibende, der Seglerverband Sachsen und der DSV sind erneut gegen das Verbot vorgegangen. Die Nutzung eines Foils erfolge nicht primär, um die Geschwindigkeit zu maximieren, sondern um den Sport auch bei leichteren Bedingungen mit Spaß ausüben zu können. Erneut lenkte das Ministerium ein, stellte die Erlaubnis in Sachsen allerdings mit einem Modellversuch unter Vorbehalt. Seit dem Saisonstart im April 2023 dürfen alle ihren Sport legal auch auf Foils ausüben. Sollte es bis zum Saisonende keine Vor- oder Unfälle geben und verliefe dieser Modellversuch mithin erfolgreich, könnte 2024 diese Regelung in der Novellierung der sächsischen Schifffahrtsverordnung fixiert werden.

Der Segler-Verband in Sachsen teilte nun mit, dass es zu keinen - zumindest ihm bekannten - Vorfällen gekommen sei. „Dem Segler-Verband Sachsen und dem SMWA ist sehr daran gelegen, den vereinbarten Weg weiterhin zu beschreiten und in einem geordneten Verfahren die Wassersportsaison 2024 vorzubereiten. Dazu wird das SMWA nach Anhörung verschiedener Beteiligter zur Bewertung der Saison eine Auswertung des Modellversuches vornehmen“, äußerte sich Reinhard Gläser vom sächsischen Seglerverband.

Foto: Mario Kümpel