Leucate bot mit 25 bis 30 Knoten Wind und klarem Himmel ideale Bedingungen für den zweiten Renntag im FreeFly-Slalom. Nach Abschluss der ersten beiden Entscheidungen bei den Herren sowie der ersten Elimination der Frauen am Vortag wurde zunächst die zweite Runde im Frauenwettbewerb gestartet. Das überarbeitete Format im FreeFly-Slalom der GWA erhöht den Druck auf die Fahrerinnen und Fahrer enorm. Die Eliminations der Vorrunden sind jetzt kein Garant für den Sieg mehr, nur die besten vier Performer im Finale kämpfen um den Sieg.

FreeFly-Slalom Damen

Für die Vorjahressiegerin und amtierende Weltmeisterin Nia Suardíaz standen die Chancen erneut gut. Die Spanierin legte einen starken Start hin, sicherte sich in den ersten drei Runden der Free-Fly-Slalom-Disziplin den Sieg und baute sich so einen deutlichen Vorsprung vor ihren Konkurrentinnen auf. Aber in der vierten Elimination der Damen setzte sich Kylie Belloeuvre durch und zeigte damit, dass sie die Saisonpause intensiv genutzt hatte, um sich für die Saison 2024 optimal vorzubereiten.

Im Finale der Damen war der Kampf um den zweiten Platz zwischen Kylie Belloeuvre und Mar De Arce hart umkämpft. Schlussendlich war es aber die Französin, die als Siegerin hervorging und den zweiten Platz belegen konnte. „Diesen Winter habe ich mich hauptsächlich auf die Disziplin FreeFly-Slalom konzentriert und ich habe das Gefühl, dass es sich wirklich ausgezahlt hat. Ich habe noch einiges zu tun, um Nia (Nia Suardíaz, Anm. der Red.) einzuholen, aber es ist auf jeden Fall spannend, ihr manchmal auf die Pelle zur rücken. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis und das war eigentlich mein Ziel für diese Veranstaltung. Ich habe mir nichts vorgemacht, wie schwer es sein würde, Nia als Konkurrentin zu schlagen“.

Im Finale stellte Nia Suardíaz erneut ihre Dominanz unter Beweis und behauptete ihren Vorsprung bis zur Ziellinie. Angesichts ihrer ungeschlagenen Siegesserie fragen sich die Zuschauer inzwischen, ob eine andere Sportlerin ihre bemerkenswerte Konstanz überhaupt in Frage stellen kann. Bowien van der Linden beendete den Wettbewerb auf dem vierten Rang.

FreeFly-Slalom Herren

Bei den Herren hatte Bastien Escofet einen fliegenden Start hingelegt und schien sich vor einheimischen Publikum sichtlich wohl zu fühlen. Er holte sich den Sieg in den Entscheidungen zwei und vier, zog direkt ins Viertelfinale ein und führte die Gesamtwertung an. Dicht auf den Fersen war ihm sein Landsmann Julien Rattotti, der sich in der dritten Runde den Sieg sichern konnte. Auch der talentierte junge französische Fahrer Tom Pansard zeigte bei seinem ersten GWA Wingfoil-Event im Slalom eine außergewöhnliche Leistung. Er schaffte es bei den Final-Heats bis in die vierte Runde, konnte dann aber leider nicht mit der Geschwindigkeit der Topfahrer mithalten.

Es war wieder einmal der amtierende Weltmeister Francesco Cappuzzo, der im Viertelfinale des Finales seine Leistung deutlich steigern konnte. Zusammen mit Riccardo Zorzi zog er direkt in das Finale ein. Das Halbfinale der Herren war hart umkämpft. Julien Rattotti und Bastien Escofet lieferten sich bis zur Ziellinie ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende war es Julien Rattotti, der als Sieger aus dem Semifinale hervorging und seine starke Leistung auch im Finale fortsetzen sollte.

Als das Finale näher rückte, begannen die starken Winde, die die ganze Veranstaltung geprägt hatten, nachzulassen. Die leichteren Bedingungen sollten eine noch größere Herausforderung für die Finalisten Julien Rattotti, Riccardo Zorzi, Bastien Escofet und Francesco Cappuzzo darstellen. Alle Augen waren auf Francesco Cappuzzo gerichtet, der seine Entschlossenheit unter Beweis stellte und mit ganzer Kraft auf die Ziellinie zuraste, um sowohl Julien Rattotti als auch Riccardo Zorzi zu überholen. Es war ein harter Kampf um den zweiten Platz zwischen Julien Rattotti und Riccardo Zorzi, aber der Franzose konnte sich am Ende den zweiten Platz hinter Francesco Cappuzzo sichern. „Ich bin superglücklich, das Jahr auf dem zweiten Platz zu beginnen. Das Niveau des Wettbewerbs war sehr hoch und dieses neue Format macht es sehr schwierig, konstant zu bleiben, aber ich bin wirklich zufrieden mit meinem Fahren. Mein Ziel ist es aber auf jeden Fall, Erster und Weltmeister zu werden“, äußerte sich Julien Rattotti nach dem Finale erfreut.

Mit dem Sieg im ersten Wettkampf des Jahres bestätigt Francesco Cappuzzo seinen Anspruch, seinen Weltmeistertitel verteidigen zu wollen. Dauerrivale Titouan Galea beendet den ersten Wettbewerb auf der Tour nur an Position 12. Die nächste Entscheidung im FreeFly-Slalom steht Ende Juni bei World Cup La Palma auf Mallorca vom 17. bis zum 30. Juni an. Die Freestyler treffen sich schon Anfang Mai beim World Cup Tarifa wieder.

Ergebnis FreeFly-Slalom Damen Leucate 2024

1. Nia Suardíaz (ESP)
2. Kylie Belloeuvre (FRA)
3. Mar de Arce (ESP)
4. Bowien van der Linden (NED)

Ergebnis FreeFly-Slalom Herren Leucate 2024

1. Francesco Cappuzzo (ITA)
2. Julien Rattotti (FRA)
3. Riccardo Zorzi (ITA)
4. Bastien Escofet (FRA)

Fotos: GWA Wingfoil World Tour/Samuel Cárdenas