John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf

John CarterVom Tellerwäscher zum Starfotograf

von Ingo Meyer
Schießt du lieber heftige Action-Manöver oder schöne Gesichter und Sonnenuntergänge?
Ich mache beides gerne - Action und Lifestylefotos. Aber egal welchen Windsurffotografen du fragst, macht es eigentlich immer am meisten Spaß an Orten wie Hawaii, wo man fast durchgängig gute Licht- und Windsurfbedingungen hat, aus dem Wasser zu schießen.

Desaturated & moody oder Farbexplosion & gute Laune?
Mir gefallen etwas düstere, stürmische Bilder sehr gut. Einfach immer blauer Himmel kann auf Dauer etwas öde werden, währen ein dunkler Himmel und große Wolken einen Shot sehr interessant machen können.

Zu welcher Tageszeit fotografierst du am liebsten?
Wahrscheinlich zum Sonnenuntergang, zumal beim Sonnenaufgang kaum ein Windsurfer am Strand ist.
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
Zu welchen Fotografen schaust du hinauf? Irgendwelche großen Idole?
Ich gucke mir gerne die Bilder von anderen Windsurf-Fotografen an: Simon Crowhter, Pierre Bouras, Jerome Houyvet, Fish Bowl Diaries, Eric Bellande, Erik Aeder und viele andere machen wirklich großartige Fotos. Es ist immer gut zu gucken, was die anderen so machen und sich auch in anderen Sportarten nach kreativen Ideen umzusehen.

Windsurfst du selbst auch viel?
Ich habe ein Brett, ein Segel, einen Mast und eine Gabel. Momentan würde ich die gerne benutzen! Aber im Allgemeinen habe ich nicht besonders viel Zeit zum Windsurfen. Wenn es windig ist muss ich schließlich meistens am Strand stehen und fotografieren!

Was machst du sonst noch gerne, wenn du nicht gerade hinter der Kamera bist? Gibt es irgendwelche alternative Berufszweige, die dich interessieren?
Nicht wirklich. Ich bin vor Jahren in diesen Beruf geschliddert und habe nie wirklich was andere gelernt. Ich habe zwar keine Angst was anderes zu machen, zumal ich in meinem Leben schon alle möglichen Jobs gemacht habe, aber hoffen wir einfach, dass es im Foto-Business weiterhin gut läuft bzw. dass sich alles wieder normalisiert und dass ich mir keine Gedanken über Alternativen machen muss!
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
John Carter: Vom Tellerwäscher zum Starfotograf
Machst du privat auch noch Fotos oder fasst du deine Kameras nicht mehr an, wenn du nicht gerade musst?
Im Moment liegen meine Kameras seit über einem Monat unberührt in ihren Taschen. Wenn ich nicht gerade beruflich unterwegs bin fahre ich gerne zu Stürmen, um diese zum Spaß zu fotografieren oder suche mir sonstige schöne Reiseziele aus. Aber es fühlt sich natürlich auch immer ganz gut an, wenn man mal eine Pause von seiner Kamera hat. Man muss dann nur aufpassen, dass man nicht auf das nächste Event kommt und auf einmal vor einer Kamera sitzt, die man seit Monaten nicht mehr in der Hand hatte.

Zum Schluss, hast du drei Tipps, die du Leuten geben würdest, die sich mehr mit Windsurf-Fotografie beschäftigen wollen, vielleicht sogar auf einem professionellen Niveau?
Geht sicher, dass Ihr einen Plan B habt, da der Markt für Windsurffotos wirklich sehr klein ist. Wenn ihr euch auch für Videos und Drohnen begeistern könnt hilft das sicherlich auch. Dann ist harte Arbeit der Schlüssel zum Erfolg. Je mehr man vor Ort ist, je länger man wach bleibt und Bilder bearbeitet, desto höher sind die Chancen, dass man auch gut Ergebnisse erzielt. Man sollte dabei aber natürlich auch auf sich selbst achten, damit man noch das Leben genießen kann und kein Burnout bekommt!

John, vielen Dank für das Interview und für die Hammerbilder, die du schießt! Wir hoffen du kommst bei der Corona-Krise mit einem blauen Auge davon und dass du schon bald wieder irgendwo am Strand die besten Windsurfer der Welt vor der Linse hast.

Fotos: John Carter, Samuel Tome

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