PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen

PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024Motoko Sato und Bernd Roediger siegen

Kurzer Prozess in Japan: Nach einem intensiven Tag mit über zehn Stunden Wettkampf stehen Bernd Roediger und Motoko Sato als Sieger des Saisonauftakts beim Spicare Omaezaki World Cup in Japan fest. Philip Köster und Nick Spangenberg steigen bereits in der zweiten Runde aus.

von Sven Block
„Schlimmer als Sylt“, äußerten sich einige der Fahrer gegenüber Sarah Hauser nach den ersten Tag in Japan und selbst die hartgesottenen Einheimischen verrieten, dass sie bei den Bedingungen, die Japan am ersten Tag bot, gar nicht aufs Wasser gehen würden. Doch dann die unvorhergesehene Wendung. Noch über Nacht wurde eine Änderung der Windrichtung vorhergesagt und versprach endlich bessere Bedingungen. Die Prognosen sahen für die ganze Woche alles andere als rosig aus und so rief die Wettkampfleitung die Athletinnen und Athleten heute bereits früh am Morgen zum Skipper's Meeting ein, um das beste aus den Bedingungen zu machen, die sich darboten.

Nur leichte Winde und schwer zu lesende Wellen, sorgten schnell dafür, dass einige der Favoriten, wie Philip Köster, ihr Potential nicht zu 100% abrufen konnten. Dass er sich mit Antoine Martin und Marc Paré in der Hoffnungsrunde in bester Gesellschaft wiederfand, tröstete nur wenig, denn die Konstellation führte ausgerechnet Marc Paré, Philip Köster und Nick Spangenberg im vorletzten Heat der Bewährungsrunde zusammen. Marc Paré sorgte dann für das frühe Aus der beiden deutschen Athleten und konnte sich für das Achtelfinale qualifizieren.
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
Bernd Roediger erwischte einen guten Tag. Er war der einzige, der jeden einzelnen Heat, an dem er teilnahm, gewinnen konnte. Er beeindruckte die Judges den ganzen Tag mit einem natürlichen Flow und einer durchdachten Technik auf der Welle. Aber auch der Hawaiianer brauchte heute ein Quäntchen Glück, um sich am Ende für das Finale zu qualifizieren.

Im Finale begann er seinen Heat in seiner gewohnt entspannten und verspielten Art und schien die Bedingungen auf dem Wasser sichtlich zu genießen. Im fortschreitenden Finalheat gegen Marcilio Browne, Víctor Fernández und Morgan Noireaux konzentrierte er sich dann mehr und mehr darauf, die wirklich kritischen Abschnitte zu finden und wurde mit 5,67 Punkten belohnt, als er auf einem fast masthohen Abschnitt einen der besten Turns des Tages zeigen konnte. Marcilio Browne lag fast bis zum Schluß in Führung, doch bevor das Signal ertönte, gelang es Bernd Roediger den Sieg doch noch einzutüten. Im Sideshore-Stil vollführte er nacheinander ein paar rasante Hits an der Lippe und konnte die Performance mit einem Goiter, der das Publikum in Atem hielt, auf der Innenseite abschließen während er seine verbleibende Kraft darauf aufwendete, sich aus dem Weißwasser zu retten. Mit 7,5 Punkten bewertet setzte er sich so vor den amtierenden Weltmeister und holte sich den Sieg in Japan. „Man spürt, dass die Welle da draußen ist, man muss nur darauf warten, dass sie kommt. Und ich hatte das Gefühl, dass mir heute etwas Gutes passieren würde“, äußerte sich Bernd Roediger glücklich nach dem letzten Heat und über den Sieg in letzter Minute. „Als ich diese Welle erwischte, wusste ich, dass es eine gute Welle war. Alles hat sich geändert. Plötzlich war der Wind um ein paar Grad seitlicher geworden, die Welle war sauber und das machte es einfach.“
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024: Motoko Sato und Bernd Roediger siegen
Marcilio Browne zeigte sich als einer der herausragendsten Fahrer des Wettbewerbs. Er startete gleich die erste Runde mit einem hervorragenden Ergebnis von 15,67 Punkten und schien derjenige zu sein, den es heute zu schlagen galt. Den ganzen Tag über fand er immer wieder Gelegenheit stilvolle Backside-Cutbacks mit schnellen, kraftvollen Frontside-Hits und sogar gelegentlichen Lufteinlagen zu kombinieren. Auch nach dem Finale äußerte sich Marcilio Browne bemerkenswert zufrieden über das Ergebnis: „Bernd hat immer etwas in der Tasche, also wusste ich, dass es nicht vorbei sein würde, bis es vorbei war, und er tat es. Aber der zweite Platz ist ein toller Start ins Jahr. Ich bin wirklich glücklich, freue mich auf Chile und werde dort hoffentlich ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen.“

Der Drittplatzierte, Víctor Fernández, erwies sich als ein echter Hingucker und ließ die Bedingungen deutlich weniger auflandig erscheinen, als sie tatsächlich waren. Er ritt Wellen mit viel Geschwindigkeit, Aggression und einem bissigen, spontanen Stil ab, obwohl auch er zugab, dass der Tag „wirklich hart, mit großen und herausfordernden Wellen“ war. Bei nachlassendem Wind hatte er möglicherweise ein wenig Mühe, im Finale seinen Schwung aufrechtzuerhalten, fand aber immer noch ein paar gute Down-the-Line-Wellen mit mehreren Abschnitten.

Auch Morgan Noireaux glänzte mit einer soliden Dynamik und erzielte die höchste Punktzahl im Halbfinale. Mit seinem gewohnt tadellosen Timing war er hervorragend darin, größere, solide Abschnitte zu finden, die er kraftvoll abzureiten wußte und war einer der wenigen erfolgreichen Fahrer, die konsequent einen engagierteren Down-the-Line-Ansatz verfolgten. Unabhängig davon, ob Glück, Müdigkeit oder nachlassender Wind eine Rolle spielten, gelang es Morgan im Finale aber nicht, die gleichen Wellen wie im Halbfinale zu finden, und er musste sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen.

Von den Locals schafften es nur Takara Ishii und Ryu Noguchi ins Halbfinale. Hayata Ishiii musste sich im ersten Viertelfinale geschlagen geben, Takuma Sugi erwischte es im dritten Heat des Viertelfinales. Von seinem ehrgeizigen Ziel in die Top-3 vorzufahren, muss sich Takuma Sugi vorerst verabschieden, aber jeder, der den jungen Japaner einmal live erlebt hat, weiß, welches immense Talent hier schlummert.

Bei den Damen erwies sich Vorjahressiegerin Motoko Sato erneut als beste Waveriderin in heimischen Gefilden. Die Japanerin war etwas wählerischer als die meisten anderen Mitstreiterinnen und schaffte es auch noch zu Mitte des Heats, diejenigen Welle zu finden, die am Ende den Unterschied ausmachen sollten. „Ich bin so froh über den Sieg und begeistert darüber, Fahrerinnen aus der ganzen Welt dabei zu haben“, äußerte sich sich glücklich über den Sieg. Sarah Hauser wird Zweite vor María Andrés und Maria Morales Navarro.

Nach dem Pro-Wettbewerb stehen jetzt die Wettkämpfe in den Junioren- und Master-Klassen an, während die Profis schon auf den zweiten 5-Sterne-Event des Welttournee in Chile fiebern dürften, der vom 30. März bis 12. April stattfindet.

Ergebnis PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024 Damen
1. Motoko Sato
2. Sarah Hauser
3. María Andrés
4. Maria Morales Navarro
5. Natsuki Wakasa
5. Shoko Yoshioka
7. Nozomi Sakai
7. Minako Mori

Ergebnis PWA/IWT World Cup Omaezaki 2024 Herren
1. Bernd Roediger
2. Marcilio Browne
3. Víctor Fernández
4. Morgan Noireaux
5. Takara Ishii
5. Marc Paré Rico
7. Ryu Noguchi
7. Robby Swift

Fotos: PWA/IWT, ©︎Harry, Fish Bowl Diaries

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