Monty Spindler: der Segelmacher

Monty SpindlerDer Segelmacher

von Fabian Grundmann
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Jeden Morgen nähst du einen Prototypen im Loft, den du dann Nachmittags mit deinen Teamfahrern bis auf das Äußerste testest?
Früher habe ich morgens Bürokram erledigt, dann war ich vormittags in der Werkstatt und nach dem Mittagessen ging es dann auf das Wasser zum Testen. Abends machte ich dann in der Werkstatt Feintuning am Segel. Zwischen 1999 und 2009 baute ich über 900 Prototypen und Produktionsvorlagen in meinem Loft. Dann wechselte ich dazu, die Prototypen in einem Computerprogramm zu kreieren, die dann wiederum in unserem Loft in China produziert werden. Das Testen und Modifizieren passiert dann in Tarifa - weniger Zeitaufwand, mehr Effizienz.
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Die Segelentwicklung ist bei allen Marken mittlerweile auf dem höchsten Niveau angelangt und eigentlich funktioniert jedes Segel von jeder Marke gut. Was kann man denn überhaupt noch verändern? Und woher holst du dir deine Motivation überhaupt noch als Segelmacher weiter zu arbeiten, wenn doch deine Segel weltweit hohes Ansehen genießen?
Wenn wir Windsurfen ahmen wir die Natur nach. Wir haben leider keine Nervenenden, die ins Segel reichen, so wie Vögel. Was wir interpretieren müssen ist das, was wir über den Gabelbaum spüren. Ein Bestandteil des Segeldesignens ist, mehr Wege zu finden die natürlichen Wege des Windes zu imitieren und zu verstehen. Die Vergleichsparameter sind fast unendlich: Der Mast - Die Wirbelsäule. Die Segellatten - Die Rippen. Die Trimmkräfte - Körperspannung und so weiter. Ein Rigg muss atmen und sich den Bedingungen anpassen können. So wie der menschliche Körper. Ich bin davon fasziniert und stets inspiriert, den Segel-Mast-Charakter zu verstehen und wie die Interaktion des Riggbestandteile wirken und sich verändern.
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Die Marke Loftsails ist sehr bekannt. Aber in Deutschland sieht man kaum Loft-Segel auf dem Wasser, obwohl alleine die Verarbeitungsqualität deutlich besser ist, als bei manchen „großen Marken“. Wo ist verkaufst du am meisten Segel und was ist mit auf dem deutschen Markt?
Loftsails ist weltweit auf den meisten Windsurfmärkten präsent. Frankreich ist für uns ein großer Markt, weil frühere Erfolge von Teamfahrern Loftsails dort bekannt gemacht haben. Auch die Weltrekorde von Pascal Maka, Theirry Bielak in A.R.T-Zeiten haben die Franzosen von der Performance meiner Segel überzeugt. Auch aus den Segeltest der französischen Magazine gehen Loftsails oft als Sieger hervor. Der deutsche Markt scheint von den großen Marken dominiert zu sein, die sich jährlich bei Veranstaltungen und Messen präsentieren und enorme Summen ins Marketing pumpen. Da haben wir als kleinere Marke Schwierigkeiten, vom Kunden wahrgenommen zu werden.

Was ist die Hauptdisziplin von Loftsails? Ich schätze, euer Fokus liegt auf Slalom!
Ich mag die Herausforderung des Segeldesignens in jeder Disziplin! Loftsails hat sicherlich eine der komplettesten Segelranges auf dem Markt. Privat komme ich ursprünglich aus dem Regattasport beim Segeln, deshalb verwende ich einen großen Teil meiner Energie für die Racingdisziplinen, wie Speed, Slalom und Raceboarding.

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