Mit dem Titel „Forecast is perfect for the PWA/IWT Cold Hawaii Youth World Cup Final 2023“ veröffentlichte Mads Bjørnå noch vor vier Tagen ein Video, das seinen Sohn Tobias beim Training in Cold Hawaii zeigte. Aber das es dann so dicke kam, hatte wohl auch er sich nicht vorgestellt. Am Morgen sahen sich die U20-Jungs und die Wettkampfleitung in Hanstholm Storm Chase ähnlichen Bedingungen ausgesetzt. Bei Böen von über 50 Knoten und über kopfhohen Wellen, die in zum Teil unberechenbaren Sets anliefen, griffen die meisten auf ihr kleinstes Equipment und Segel mit 3.3 oder 3 qm Segeln zurück, um der Lage Herr zu werden. Ob die jüngeren Fahrer oder gar die Fahrerinnen auch noch aufs Wasser gehen werden, fragte sich Ben Proffitt in seiner Moderation, merkte aber im selben Moment, wie absurd der Gedanke war. Selbst dem Profi Liam Dunkerbeck machten die Bedingungen zu schaffen.

Im Semifinale der Single Elimination setzte sich Liam Dunkerbeck, der Führende der Wertung bei den Junioren, zunächst in einem knappen Halbfinale gegen den Local Tobias Bjørnå durch, der zuvor leider früh Anton Richter aus dem Rennen warf. Auch Hannes Gobisch und Lars Bubelach mussten sich gleich in der ersten Runde gegen Samuele Ferraro aus Italien und Kymani Laurent aus Guadeloupe geschlagen geben. Auch Marlon Maethner hatte den langen Weg von der ersten Runde aus vor sich, setzte sich aber erfolgreich zunächst gegen den jungen Australier Quinn Auricht und im Folge-Heat auch gegen dessen Landsmann Oliver Desforges durch.

Jetzt ging es im Semifinale gegen den Italiener Samuele Ferraro, der im letzten Jahr hier den zweiten Platz hinter Liam Dunkerbeck in der U20-Wertung belegen konnte. Aber die herausfordernden Bedingungen spielten Marlon Maethner zu. Er gewinnt den Heat und steht damit im Finale, während es für Samuele Ferraro im kleinen Finale gegen Tobias Bjørnå um den dritten Platz geht. Was für ein Erfolg für den jungen deutschen Waver, der sein Können bereits im letzten Jahr in der Double Elimination unter Beweis stellen konnte und sich von ganz hinten noch mal zurückkämpfte. Auf Platz zwei liegend, ist ihm schon jetzt ein Podiumsplatz sicher.

Im Finale erwischte Liam Dunkerbeck gleich zu Beginn eine Welle, die nicht gleich den Fahrer zu verschlucken drohte und scorte wertvolle Punkte, während Marlon Maethner bei seinem ersten Versuch, ebenfalls Punkte zu sammeln, stürzte. So etwas gibt wichtiges Selbstvertrauen für die weitere Heat-Gestaltung, kommentierte Ben Proffitt, zu Liam Dunkerbecks Auftakt. Aber auch der hatte mit der ungebremsten Kraft der einlaufenden Wellenberge zu kämpfen. Bei einem weiteren Versuch erwischte es ihm an Wellenkamm und er musste erstmal eine längere Schwimmeinlage hinlegen, um sein Material wieder einzusammeln. Marlon Maethner versuchte die Zeit zu nutzen, um mit einem Backloop zu punkten, aber der fällt etwas zu nass aus. Zurück auf seinem Equipment setzt Liam Dunkerbeck ihn mit einem Stalled Forward weiter unter Druck und hatte jetzt neben den guten Wavescore vom Beginn des Heats auch eine sichere Sprungwertung in der Tasche. Auch ein weiterer Versuch von Marlon Maethner mit einem Backloop zu punkten, fiel nicht so aus, wie er sich das zu diesem Zeitpunkt gewünscht hätte. Mit seinem Punktepolster und Vorsprung im Gepäck machte Liam Dunkerbeck den Sack schließlich mit einer zweiten guten Welle zu und steht erneut verdient an der Spitze.

Im kleinen Finale gewann Tobias Bjørnå gegen Samuele Ferraro und bringt sich damit in eine gute Position, um in der Rückrunde noch mal anzugreifen.

U20 Single Elimination Herren PWA/IWT Youth World Cup Cold Hawaii 2023

1. Liam Dunkerbeck
2. Marlon Maethner
3. Tobias Bjørnå
4. Samuele Ferraro
5. Oliver Desforges
5. Jake Ghiretti
5. Anton Richter

Fotos: PWA/Brian Engblad Ilostawavein79.com