Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material

Tipps für den GebrauchkaufDer WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material

von Lars Niggemeyer
Schäden
Auf Höhe der Gabel entsteht beim Windsurfen an jedem Mast automatisch abrieb. Aber keine Sorge: Der Gabel-Bereich ist bei jedem Mast gesondert verstärkt und wird in der Regel nicht brechen. Anders liegt es, wenn der Verkäufer die Gabel so fest den Mast geknallt hat, dass die Oberfläche eingedrückt ist. Dann heißt es Finger weg, der Mast wir bei der nächsten starken Böe oberhalb der Gabel brechen. Auch am Rest des Masts sind tiefe Furchen und Macken, wie sie besonders bei höheren Carbon-Anteilen auftreten, ein Problem. Unter Belastung besteht auch hier Bruchgefahr. Vor dem Kauf sollte man auch die Steckverbindung unbedingt unter die Lupe nehmen. Risse in der Steckverbindung sind definitiv ein No-Go, genau wie extrem locker aufeinandersitzende Mastteile. Bruchgefahr! Kommt der Mast von einer Surfstation würden wir meistens ebenfalls vom Kauf abraten. Wird das Segel zu lange aufgeriggt gelagert, verliert der Mast die Steifigkeit, setzt das Segel nicht mehr unter genügend Spannung und flext auch nicht mehr wie er soll. Erkennen lässt sich ein solcher, durchgenudelter Mast daran, dass er schon an Land mehr oder weniger Krumm ist.
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
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Gabel
Auf dem Gebrauchmarkt für Gabeln findet man leider relativ viel Schrott aus Großvaters Hippiezeit. So etwas kann man nicht gebrauchen. Mit Gabeln ohne Größen-Angaben, Druckknopf-Verstellung, Beton-Belag und einem Holm-Durchmesser von 10cm, bei dem man schon beim anschauen Krämpfe bekommt, kann niemand Spaß beim Surfen haben. Mit allen moderneren Gabeln seid ihr jedoch auf der sicheren Seite. Mit einer Gabel-Länge von 140 bis 190 cm deckt ihr meist jede Segelgröße von 3,5 bis 6,5 qm ab. Ein eingebauter Skinny-Adapter ist nett, aber kein Muss. Auch eine ältere Gabel lässt sich mit einer Manschette einfach mit einem Skinny kombinieren. Ob man Wert auf eine Carbon-Gabel legt, ist Geschmackssache. Eine einfache Alu-Gabel tut es auch, aber einfach nicht so gut. Vom Gewicht sind beide Bauweisen vergleichbar, eine Carbon-Gabel liefert Segelimpulse jedoch viel direkter und präziser weiter - beim Auto entspräche die Carbongabel einem Sportfahrwerk. Leider sind gebrauchte Carbon-Gabeln immernoch teurer als niegelnagelneue Alu-Gabeln im Surfshop. Hier muss jeder selbst entscheiden, was er ausgeben will. Wir fahren selber Carbon-Gabeln und wollen sie auch nicht mehr missen. Nicht nur das Material, sondern auch die Bauweisen unterscheiden sich bei Gabeln enorm. Schwereren Windsurfern können wir nicht zu einer gebrauchten, genieteten Alugabel raten. Sind die Holme nur mit einer Niete am Kopfstück befestigt, ist es nur die Frage der Zeit, bis ein 85kg Surfer die Gabel in einer 6 bft-Böe auseinander reißt. Wollt ihr auf Nummer sicher gehen, kauft euch eine Monocoque Gabel. Die Holme bestehen hier aus einem Stück. Diese Gabeln sind gebraucht immer noch nicht teuer, haben aber ein drehbares Kopfstück und sind deutlich sicherer.
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Darauf solltest du achten
Beim Kauf einer gebrauchten Gabel lohnt es sich, das Kopfstück genauer anzuschauen. Bei Rissen heißt die Devise wie immer: Finger weg! Außerdem sollte das Endstück problemlos komplett ein- und ausgefahren werden können. Der Preis für eine gebrauchte Gabel orientiert sich stark am Zustand des Gabel-Belags, schließlich ist dieser für normale Menschen nicht und für Klebstoff-Enthusiasten mit eigener Werkstatt nur unter großer Mühe wechselbar. Ist der Belag durch, Gabel nicht kaufen! Kleinere Macken an den Gabel-Enden stören jedoch kaum, und ihr könnt den Preis drücken.

Wo komme ich an Gebrauchtmaterial?
Während früher der Großteil des gebrauchten Windsurf-Materials auf Ebay gehandelt wurde, können wir euch inzwischen besonders die folgenden Facebook-Gruppen ans Herz legen. Man bekommt regelmäßig sofort eine Antwort und ein gemeinsamer Treffpunkt zum Beispiel am nächsten großen Spot lässt sich fast immer finden. Wir haben hier ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Außerdem bieten das Surf Magazin (Print und Online) und Daily Dose (Online) Kleinanzeigen an.

Surfmaterial
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Windsurfmarkt
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Surfer Kleinanzeigen
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Sell or buy windsurf equipment
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Fotos: Neilpryde, JP-Australia, Fanatic (John Carter/Fish Bowl Diaries), North Sails (John Carter)

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