Sebastian Steudtners neues Big Wave Projekt: Wissenschaft oder Marketing-Gag?

Sebastian Steudtners neues Big Wave Projekt: Wissenschaft oder Marketing-Gag?

Zusammen mit Porsche entwickelt Sebastian Steudtner ein neuartiges Board, mit dem er nach der „Alpha“ Welle suchen will.

von Lars Niggemeyer
Der amtierende Weltrekordhalter im Big-Wave-Surfen, Sebastian Steudtner, hat am Praia de Norte im portugiesischen Nazaré sein neustes Projekt vorgestellt. Es trägt den markanten Titel „Mission Wave Alpha“. Die Titel-Wahl erinnert unglücklicherweise an den Alpha-Male-Trend, was aber hier nicht weiter von Belang sein soll. Jedenfalls ist Steudtner in Nazaré im Oktober 2020 mit 26,21 Metern die höchste Welle jemals gesurft. Während der Talfahrt - so die Pressemitteilung - habe er Energie wie nie zuvor in seinem Leben gespürt.

Gemeinsam mit Sponsor Porsche entwickelt er jetzt einen neuartigen Boardtyp, um die Grenzen weiter auszuloten. An einem Prototypen des Boards wurden verschiedene Strömungssimulationen, sogenannte CFD-Analysen, durchgeführt und sowohl die Analysen als auch die Tests im Windkanal sollen zeigen, dass die Maßnahmen bereits zu einem insgesamt höheren Leistungspotential geführt haben. Den letzten Schliff gab der Automobilzulieferer Schaeffler mit der Entwicklung einer komplett neuen Beschichtung für das Board, um das Geschwindigkeitspotential auf dem Wasser weiter zu steigern. Das Hightech-Board ist zudem mit Sensoren ausgestattet sein, die nicht nur sportrelevante Daten sammeln, sondern auch der Wissenschaft bei der Erforschung der Wellenenergie helfen soll.

Wie man die Geschwindigkeit eines Tow-In-Wellenreiters im Windkanal testet, wurde leider nicht genau beschrieben, dafür wurde das ganze ausführlich fotografisch und auf Film festgehalten:
Sebastian Steudtners neues Big Wave Projekt: Wissenschaft oder Marketing-Gag?
Zum Projekt gehört auch eine neue Methode zur Messung von Wellenhöhen per Drohne, die gemeinsam mit Ingenieuren von Porsche entwickelt wird. Ein Prototyp ist bereits startklar und soll beim nächsten größeren Swell getestet werden.

Der Weltrekordhalter hielt außerdem auf der Ocean Energy-Konferenz im spanischen San Sebastian eine Rede vor Wissenschaftlern und Industrievertretern. Dort sprach er auch über die Motivation hinter dem Projekt "Mission Wave Alpha":

„Der Ozean hat mir alles gegeben, jetzt möchte ich ihm etwas zurückgeben. Ich möchte eine Stimme für den Ozean sein und dazu beitragen, dass er geschützt wird".

Was meint ihr - cooles Projekt oder alles eher eine reine PR-Nummer?

Fotos: Joerg Mitter/Limex Images