Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?

Traum oder Albtraum?Sommerjob Surflehrer

von Felix Gebhardt
Bei Havanna Cola oder Cuba Libre wie das Lebenselixier der Wassersportler offiziell deklariert wird, lässt man den Abend am Strand ausklingen. Im Sonnenuntergang werden die Highlights des Tages erzählt und man prahlt mit seinen gestandenen Tricks aus der letzten eigenen Surf Session, die von Drink zu Drink immer höher, weiter und abgefahrener werden. Leicht angetrunken falle ich in mein Bett. Mein erster Tag als waschechter Windsurflehrer geht zu Ende. Ich bin platt, todmüde aber auch glücklich, dass ich nun endlich an dieser Stelle angekommen bin, schließlich hat es bis zu meinem ersten eigenen Kurs einige Zeit gedauert.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Die Ausbildung
Grundvoraussetzung für die Arbeit als Windsurflehrer ist in allen VDWS-Schulen eine Instruktor-Lizenz. Um diese zu erwerben, muss man erst einmal einen einwöchigen Lehrgang besuchen. Hier bekommt man von einem oder mehreren (je nach Teilnehmerzahl) Instructor Ausbildern in einer Woche eine ganze Menge abverlangt und beigebracht.

Man lernt in vielen theoretischen Einheiten einiges an nötigem Wissen. Dieses reicht von dem physikalischen Verständnis von Wind, Wetter und seinem Surfmaterial bis zur Methodik und Didaktik des Unterrichtens. Über alle gelernten Themen gibt es eine abschließende theoretische Prüfung.

Aber auch die Praxis kommt nicht zu kurz. Viele fahrpraktische Stunden stehen auf dem Plan. Man muss eine fahrtechnische und eine demonstrative Prüfung ablegen. Bei der fahrtechnischen Prüfung geht es um das Fahrkönnen. Hier muss man 5 verschiedene Moves vor den Prüfern ablegen. Das reicht von Finne vorausfahren bis zum Segel 360-er.

Bei der demonstrativen Prüfung muss man die wesentlichen Manöver der Einsteigerschulung vorfahren, das sind 180 Drehung, Wende, Anluven/Abfallen und die Halse. Der Lehrgang ist eine extreme gute Vorbereitung, durch viele Feedback Runden kann man seine eigene Lehrkompetenz stetig verbessern und man hat nach dem Lehrgang eine Vorstellung, wie man einen Einsteigerkurs gestaltet.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Ich habe meinen Lehrgang in Hulshorst in Holland absolviert. An und für sich war der Lehrgang deutlich schwerer als gedacht, trotz aller Lockerheit dauerte ein Lehrgangstag von 9.00 Uhr bis nach 19:00. Hinzu kommen Hausaufgaben, die man anschließend noch fertigstellen muss. Allerdings hatte ich mit meiner Gruppe eine super Zeit. Innerhalb einer Woche bildete sich eine tolle Gemeinschaft. Neben gemeinsamen Kochabenden erledigten wir auch Aufgaben für den Lehrgang zusammen. In der Gruppe erstellten wir unsere Referate für den Lehrgang, lernten gemeinsam und freuten uns schließlich auch gemeinsam über bestandene Prüfungen.

Ein großer Pluspunkt war hier, dass wir zusammen in einer wahnsinnig coolen Location gewohnt haben. Direkt an einem künstlichen Strom, feierten wir fast jeden Abend uns und das Leben. Wir unterhielten uns über alles Erdenkliche. Zusammen mit meinem Kollegen Lukas probierte ich mich durch die Bierauswahl Hollands, bis auch der größte Supermarkt uns keine neuen Produkte mehr anbieten konnte.

An den Lehrgang schließt sich noch ein 100-stündiges Praktikum bei einer VDWS-Schule an. Hier kann man sich durch viele Hospitationen bei anderen Lehrern einiges für seine eigenen Kurse abschauen. Und erst hier sammelt man nötige Erfahrungen für seine eigene Schulung. Gerade in Sachen Kursorganisation, Umgang mit den Schülern und Unterrichtsmethoden entwickelt ein jeder Lehrer mit der Zeit seinen eigenen Stil.

Ein junger Lehrer wie ich, kann sich von jedem Lehrer vieles abschauen und mitnehmen, was man später in meine eigenen Kurse einbauen kann. Alle anderen Surflehrer waren stets sehr hilfsbereit und haben mir bei Fragen und Problemen immer weitergeholfen.

Specials


News


Neu auf Windsurfers