Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?

Traum oder Albtraum?Sommerjob Surflehrer

von Felix Gebhardt
Kann jeder Windsurfer auch unterrichten?
Ein erfahrener Windsurfer bringt grundsätzlich die nötige Surferfahrung mit, die er braucht, um einem Einsteiger die nötigen Inhalte eines Einsteigerkurses vermitteln zu können. Allerdings spielt neben dem Fachwissen auch die Persönlichkeit des Lehrers eine große Rolle, damit die Schüler Spaß am Surfen haben und den Sport auch weiterverfolgen möchten. Man ist Lehrer und Alleinunterhalter zugleich. Du musst als Lehrer also den Spirit dieses herrlichen Sports vermitteln können. Faktisch ist es als Lehrer dein Ziel, in den zwei bis vier Tagen deine Schüler soweit zu begeistern, dass sie Windsurfen als ihr neues Hobby deklarieren und auch den Willen haben weiter zu üben und am Ball zu bleiben.

Kommt man selbst zum Surfen?
Wenn man nach einem langen Arbeitstag noch die Motivation hat selbst surfen zu gehen, kann man das an den meisten Schulen auch tun. Ich hatte das Glück, das nagelneue Fortgeschrittenen Material meiner Surfschule benutzen zu dürfen, verbrachte viel Zeit auf dem Wasser und konnte mich in tollen Sessions unheimlich steigern und meine Surfskills verbessern.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Surfen schafft zudem gute Laune. Die kann man in seinem nächsten Kurs wieder an die Schüler weitergeben. Selbst surfen sollte man auf jeden Fall gehen, auch wenn die Motivation nach einem langen Arbeitstag manchmal eher nach Ruhe schreit, lohnt es sich meiner Meinung nach immer sich noch einmal in den Neo zu pellen.

Die schönsten Erlebnisse?
Grundsätzlich erlebt man seine schönsten Momente, wenn man es schafft, seinen Schülern Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und ihnen über Hürden hinwegzuhelfen. Das ist ein tolles Gefühl als Lehrer. Besonders schön ist es, wenn man einem Schüler dazu verhilft das erste Mal in Gleitfahrt zu gelangen. Bei mir war einer der schönsten Windsurf-Erlebnisse das erste Mal Gleitfahrt, daher kenn ich dieses Gefühl, wenn man das erste Mal übers Wasser fliegt. Dieses Erlebnis für deinen Schüler zu ermöglichen ist einfach ein unbeschreiblicher Moment. Man ist stolz auf den Schüler, aber gleichzeitig auch auf sich selbst, da man ihm einen sehr tollen Moment und einen unheimlichen Fortschritt ermöglicht hat.
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Sommerjob Surflehrer - Traum oder Albtraum?
Fazit:
Einen Sommer als Surflehrer verbringen sollte auf der Bucket Liste eines jeden Surfers zu finden sein. Man verbringt einen Sommer am Strand und beim Surfen. Gemeinsam mit vielen tollen Menschen hat man eine tolle Zeit. Gleichzeitig sollte man sich aber auch bewusst sein, dass man immer noch arbeitet. Man ist Aufpasser und Alleinunterhalter für Kinder, diese sind nämlich teilweise schwer bei Laune zu halten. Aber auch Ratgeber für die Erwachsenen, der sich auch mal durchsetzen muss, denn erwachsene Schüler wissen sowieso erstmal alles besser als der junge Lehrer.

Den ganzen Tag an der frischen Luft kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Man unterrichtet sowohl bei 25 Grad im Schatten, als auch bei 15 Grad und Dauerregen. Und auf Dauer schlaucht auch der Job als Surflehrer und man sehnt sich nach einem freien Tag, um mal durchzuatmen. Diesen gibt es zum Glück auch ab und an.

Trotz allem hatte ich eine megageile Zeit als Surflehrer und werde auch bestimmt noch die ein oder andere Saison als solcher arbeiten. Es ist ein toller Job für alle, die zum Beispiel die Semesterferien an einem Urlaubsort verbringen möchten, aber gleichzeitig noch etwas Geld verdienen wollen. Hinzu kommt die extrem tolle Arbeitsgemeinschaft. Wir waren nicht nur Kollegen sondern auch Freude, die im Surfen eine große Leidenschaft gemeinsam hatten.

Wer sich bewusst ist, dass der Job deutlich mehr ist als nur ein bisschen lockeres Surfen und durchaus mal anstrengend sein kann, wird viele schöne Momente erleben. Für mich war das Abenteuer Surflehrer definitiv eine traumhafte Erfahrung, die ich noch des Öfteren erleben möchte!

Text: Felix Gebhardt
Fotos: NeilPryde, Fanatic, Gunsails, Naishsails, F2, Duotone, Felix Gebhardt (privat)

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