WINDSURFERS Jahresrückblick Teil 2: Von Sylt-Wahnsinn und Weihnachtssturm

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von Fritz Lüders

30. September bis 9. Oktober 2016: Jahrhundert World Cup auf Sylt


Die erste Oktoberwoche war nicht weniger als pures Balsam für die geschundene World Cup Sylt-Seele. Nach einigen Jahren mit vorsichtig ausgedrückt sehr mäßigen Bedingungen, waren die diesjährigen zehn Tage auf dem Nordseeeiland ein wahrer Volltreffer. Wind non-stop, Wavebedingungen á la carte, teils richtig gutes Wetter, volle Hütte am Brandenburger Strand und neue Weltmeister in allen drei Disziplinen: Mehr geht und ging nicht.

Dabei begann die deutsche World Cup-Woche mit einem Auftakt nach Maß. Gleich der allererste Tag, der eigentlich für die Eröffnungszeremonie und ein gemütliches Akklitmatisieren vorbehalten war, sollte der beste und einzige Wave-Tag werden. Und was waren das bitte für Sylt-typische Bedingungen, die die Nordsee da zum Willkommensgruß präsentierte. Ein gefährlicher Shorebreak jenseits der Zwei-Meter-Marke, schräg- bis plattauflandiger Wind, teils masthohe Wellen, Materialbruch an allen Ecken und Enden kurzum: spektakuläres Windsurfen Extrem, wie wir es von Sylt kennen und lieben. Action, Action and more Action ließ Brian Talma seiner Begeisterung freien Lauf und traf damit diesmal den Nagel auf den Kopf. Denn als die Waverider körperlich, psychisch und auch von den Ergebnissen her durch waren, folgten neun Tage mit Slalom und Freestyle satt. In der besten World Cup Sylt Woche seit langem (vielleicht sogar des Jahrhunderts?) passierte einfach zu viel, um es hier kurz zusammenzufassen.
WINDSURFERS Jahresrückblick Teil 2: Von Sylt-Wahnsinn und Weihnachtssturm
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6. November 2016: Victor Gewanndéz


Apropos Jahrhundert World Cup: Wer dachte, dass die Bedingungen in Ho'okipa auf Maui nach den ersten drei sensationellen Tagen des Aloha Classic 2016 nicht mehr hätten besser werden können, der wurde am vierten eines besseren belehrt. Die Tradewinds böllerten mit 30 bis 35 Knoten über den Ho'okipa Beach Park, während der Pazifik bis zu doppelt-masthohe Brecher in den Circus Maximus des Windsurfens rollen ließ. Es waren die wahrscheinlich epischsten Side-off-Bedingungen auf der PWA Worldtour seit den legendären World Cups auf den Kapverden. Aber für einen Windsurfer war der Tag noch besonderer als für den Rest der anwesenden Waveriding-Weltelite: Victor Fernandez. Der erfahrene Spanier hatte schon bei den Events zuvor richtig abgeräumt. Mit einem Sieg in Pozo startete er ins Jahr, auf Teneriffa kämpfte er sich mit seinen perfekt sitzenden Doubles (im Finale zeigte er gleich fünf Stück!) ebenfalls ganz oben aufs Treppchen.



Im Onshore-Hack auf Sylt schrammte er mit Platz 4 knapp am Podium vorbei. Auf Maui fuhr er eigentlich nur noch mit, um einen Streicher zu bekommen. Er musste jetzt hoffen, dass sein Verfolger Alex Mussolini, dessen Weltmeistertitel eigentlich auch schon fällig gewesen wäre, den Aloha Classic nicht gewinnt. Nun hieß es bangen. Mussolini, der zeitweise auf Maui zur Schule gegangen ist, schlug sich richtig gut und zog Runde um Runde weiter. Aber dann kam Ross Williams. Ausgerechnet der ehemalige Formula-Weltmeister, der eher als Leichtwind-Spezialist und Slalom-Rakete bekannt ist, surfte in den Do-or-die-Bedingungen außerhalb seiner Form und schlug Mussolini mit 0,16 Punkten. Ein Slalom-Racer! In Doppelt-Masthoch! Victor Fernandez triumphierte und sicherte sich an diesem Tag seinen zweiten Weltmeistertitel. Das geduldige Warten hat sich für den 32-Jährigen gelohnt!
WINDSURFERS Jahresrückblick Teil 2: Von Sylt-Wahnsinn und Weihnachtssturm
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4. Dezember 2016: Advent, Advent, die Nordsee brennt


Kaltwassersurfen ist nicht jedermanns Ding keine Frage. Die, die den eisigen Temperaturen dennoch trotzen, erleben in der dunklen Jahreszeit die wahrscheinlich besten Bedingungen auf Nord- und Ostsee. So ging es auch den Kieler Kumpels Max Droege und Leon Jamaer. Als andere in der Adventszeit besinnlich die Kerzen auf dem Kranz anzündeten und gemütlich Muttis Kekse verspeisten, zogen es die Zwei vor, ein Feuerwerk auf der Nordsee abzufackeln. Acht Windstärken, masthohe Wellen und ein erstaunlich leeres Hanstholm ermöglichen Max und Leon eine frühzeitige Bescherung. Dabei wollte letztgenannter erst gar nicht losfahren. Während seine Kumpels schon in Hanstholm erste Wellen schlitzten, erledigte Leon in Kiel Dinge, die man an freien Tagen mal so macht. Die ganze Story samt Happy End gibt es hier zum Nachlesen.

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