Am Sonntag konnte der Maui Strong Aloha Classic 2023 fortgesetzt und die komplette Single Elimination beendet werden. Antoine Martin setzte seine Show vom Vortag ungebremst fort und holt sich den Sieg in der Single Elimination. Bei den Damen setzte sich Sarah-Quita Offringa gegen Coraline Foveau und Maria Behrens durch, die einmal mehr auf dem Podium steht.

Wie am Vortag schwächelte der Wind, sodass wieder auf Waveriding gesetzt werden musste, wobei die beiden besten Wertungen in das Gesamtergebnis eingingen. Aber die Wellen reichten wie gestern aus, um den Fahrerinnen und Fahrern genügend Schub für ihre Showeinlagen zu bieten.

Im Halbfinale der Herren traten nach dem Viertelfinale bereits die Besten der Besten aufeinander. Im ersten Lauf konnten sich Bernd Roediger und Camille Juban gegen Ricardo Campello und Kai Lenny durchsetzen und für das Finale qualifizieren. Ricardo Campello weiß, wie man es spannend macht. Der Führende der Tour ist damit mit nur 0,9 Punkten Rückstand auf Camille Juban nach der Single Elimination nur auf einem geteilten fünften Platz. Bernd Roediger machte in diesem Heat mit 14,87 Punkten und einer hohen 8er-Wave-Wertung deutlich, dass am Ho'okipa Beach andere Regeln gelten, als es die Weltrangliste vermuten lässt.

Im zweiten Lauf machte dann der amtierende Weltmeister Marcilio Browne seine Ambitionen, den Titel noch zu verteidigen, deutlich. Mit 0,27 Punkten Vorsprung vor Antoine Martin, Morgan Noireaux und Thomas Traversa gewinnt er das zweite Semifinale.

Im Finale dominierte dann der Sieger des Aloha Classic 2019, Antoine Martin. Mit zwei Wertungen von 8,43 und 8,53 Punkten stiehlt er sogar Bernd Roediger die Show, der allerdings mit der höchsten Wertung des Tages von 8,87 Punkten auch im Finale noch einen draufsetzte. Marcilio Browne komplettiert das Podium hinter ihm mit knappen 0,4 Punkten Vorsprung auf Camille Juban.

Mit dem dritten Platz bleibt Marcilio Browne auf Titelkurs, zu groß ist sein Abstand auf Antoine Martin in der Gesamtwertung. Gegenüber Ricardo Campello hat Marcilio Browne jetzt einen hauchdünnen Vorsprung. Der geteilte fünfte Platz aus der Single Elimination reicht, mit 6.150 Punkten gewertet, nicht für den Sieg in der Tourwertung. Sollte sich Ricardo Campello aber in der Double Elimination den 5. Platz (nicht geteilt) erkämpfen, ist er wieder vorne, wenn Marcilio Browne seine Position nicht verbessern kann, weil dann der 5. Platz mit 6.370 Punkten aufs Gesamtergebnis einzahlt. Dann stünde es 27.473 zu 27.429 Punkte für Ricardo Campello.

Bei den Damen bestätigte Sarah-Quita Offringa erneut, dass sie das Maß der Dinge ist. Mit 14,83 Punkten gewinnt sie das Finale deutlich und holt sich damit die PWA/IWA Wave-Weltmeisterschaft 2023. Ihr jüngster Titel bedeutet, dass sie nun unglaubliche 23 Weltmeistertitel gesammelt hat. Aber hinter ihr positionierten sich diesmal erfreulich zwei junge Damen, die mit hohen Ambitionen nach Hawaii gekommen sind. Coraline Foveau, die erst vor kurzem zu Gunsails und Flikka Boards gewechselt ist, holt sich mit einem minimalen Vorsprung von 0,04 (!) Punkten den zweiten Platz vor Maria Behrens, der es nach ihrem kolossalen Erfolg auf Sylt erneut gelingt, aufs Podium zu fahren. Unsere zweite deutsche Hoffnung, Lina Erpenstein, wurde zuvor im Semifinale von Sarah-Quita Offringa und Coraline Foveau auf den fünften Platz verwiesen.

Für sie gilt ebenso wie für Ricardo Campello und die deutschen Fahrer, die gestern früh in der ersten Runde ausgeschieden sind, dass hoffentlich noch die Rückrunde ausgetragen werden kann, wenn die Bedingungen wettkampftauglich sind.

Single Elimination PWA/IWT Aloha Classic 2023

Herren Pro Division
1. Antoine Martin
2. Bernd Roediger
3. Marcilio Browne
4. Camille Juban
5. Ricardo Campello
5. Morgan Noireaux
7. Kai Lenny
7. Thomas Traversa

Damen Pro Division
1. Sarah-Quita Offringa
2. Coraline Foveau
3. Maria Behrens
4. Shawna Cropus

Fotos: IWT Wave Tour/Fish Bowl Diaries (@fishbowldiaries)