Recycelte High Fashion: StayInAKite

Recycelte High Fashion: StayInAKite

Mit dem Crowdfunding will die Recycling-Idee nun in die ersten Produktionen gehen.

von Lukas Poddig
Auf zu neuen Ufern: Doris Ivanschitz hatte die Geschäftsidee zu ihrem Öko-Startup StayInAKite.com beim Kiten selbst. Aus defekten, alten Kite- und Surfsegeln lässt die Bekleidungsingenieurin stylische, funktionelle Bekleidung und Taschen herstellen. Das auf fünf Wochen angelegte Crowdfunding für ihre Zero-Waste-Geschäftsidee startet am 24. August auf Startnext.de mit dem Ziel, 16.000 Euro für den Produktionsstart einzuwerben.

Aus dem energiegeladenen Material entsteht Mode. Jedes Teil genauso einmalig, wie die gebrauchten Segel, die gesammelt und verarbeitet werden. Eine abfalllose Kollektion, als persönlicher Anspruch und Vision der 53-jährigen Gründerin. Damit dieses Ziel erreicht wird, muss beispielsweise der gesamte textile Verschnitt getrennt, gesammelt und recycelt werden. Die anfallenden Materialreste sind Bio-Baumwolle und unterschiedliches Segel-Material auf PES-/ PA-Basis variierender Zusammensetzung, Beschichtung und Ausrüstung. Die Reste aus Bio-Baumwolle werden Prozessen eines Partnerunternehmens zugeführt, die daraus verspinnbare Fasern herstellen. Der Segel-Verschnitt wird betriebsintern komplett fairwertet; er wird zerfasert und als Füllmaterial genutzt.
Eine jüngst gestartete Kooperation mit CleenSailing.com unterstützt Ivanschitz bei der Rückholung von Altsegeln und stößt Forschungsprojekte zum technisch/chemischen Recycling an.
Die Gründerin setzt nicht nur bei der Wahl von Futterstoffen, Nähgarn, Label, Etiketten und Bändern aus ökologischer Produktion auf Nachhaltigkeit; sie verwendet ebenso Reißverschlüsse aus Recyclat und Eco-Stahl. Darüber hinaus entwickelt sie mit einem berliner Startup Verschlüsse aus Recycling-PET für ihre Taschen. Die Kunststoffe dafür werden u.a. bei Ocean-Cleanups über Sozialprojekte des Partnerunternehmens auf Sri Lanka gesammelt.

Ivanschitz bezieht alle für ihre Produktion notwendigen Materialien so regional wie möglich. “Transportwege, die gar nicht erst entstehen, reduzieren am verlässlichsten CO2”, ist die Gründerin überzeugt. Somit ist es nur konsequent, dass die Wahl der Produktionsstätte in Rumänien fiel. Auf diese Weise kann sie die Produktionen persönlich begleiten und für die Einhaltung der sozialen Standards garantieren. Schließlich bleibt sie auch beim Thema Verpackung und Versand ihrer Linie treu und setzt auf Graspapier aus Deutschland.

Alle Infos zum Crowdfunding findet ihr hier.