Abkommen zum Meeresschutz der Vereinten Nationen beschlossen

Abkommen zum Meeresschutz der Vereinten Nationen beschlossen

Damit werden 30% der Meere bis 2030 unter Schutz gestellt - weltweit. Auswirkungen auf die Ostsee und den heiß debattierten Nationalpark Ostsee wird das aber nicht haben.

von Lukas Poddig
Lauter Jubel in UN-Versammlungen - das gibt es selten. Noch seltener berichten wir bei WINDSURFERS darüber. Aber in diesem Fall ist beides tatsächlich so gekommen, als die Mitglieder offziell das neue Meeresschutzabkommen verabschiedeten.

Damit werden bis 2030 30% der Weltmeere unter Schutz gestellt, um Pflanzen und Tieren geschützte Rückzugsräume zu bieten. Bislang war die Hochsee - also alle Meere außerhalb der Küstenzonen, ein quasi rechtsfreier Raum. Ab 12 Seemeilen von der Küste entfernt gilt damit künftig das neue UN-Regelwerk. Das beinhaltet die Schaffung neuer Schutzzonen ohne Vetorechte für einzelne UN-Mitglieder. Drei Viertel der UN können damit beispielsweise die arktischen Meere unter Schutz stellen, auch wenn einzelne Anrainer das nicht wollen.

Der internationale Durchbruch ist eine gute Nachricht - doch manch einer fragt sich doch, was für Auswirkungen auf die deutsche Ostseeküste er haben könnte. Zunächst weist das neue Abkommen zwar viele Parallelen zur aktuellen Debatte zu einem Nationalpark Ostsee auf, aber es wird wohl keine Auswirkungen darauf haben. Denn das betroffene Gebiet ist für das Meeresschutzabkommen noch gar nicht vorgeschlagen oder in irgendeiner Weise reserviert.

Wie es weiter geht? Zunächst müssen 60 UN-Mitgliedsstaaten das Abkommen noch ratifizieren, bevor es final in Kraft treten kann. Deutschland will damit schnell loslegen, damit die Weltmeere künftig feste Nutzungsregeln und Rückzugsräume haben - sie stellen fast die Hälfte des globalen Sauerstoffs zur Verfügung.