Der zweite Tag des Freestyle Pro Tour Cape Town-Events lieferte einen spektakulären Showdown, als die Teilnehmer für die mit Spannung erwartete Double Elimination aufs Meer umzogen. Bei Böen von fast 50 Knoten war die Bühne für einen intensiven Kampf bereitet, bei dem die Waverider Wiedergutmachung gegen die Freestyler suchten, die den Wettbewerb am ersten Tag dominiert hatten.

Auch auf dem offenen Meer wurde das neue Wertungssystem vom Vortag etabliert. Traditionell erforderten Freestyle-Wettbewerbe auf jeder Seite die gleiche Anzahl von Moves mit einer festgelegten Anzahl von Versuchen. Dieses Jahr führte die Freestyle Pro Tour jedoch ein progressives Format ein, das es den Fahrern ermöglichte, sich mehr auf ihre Stärken zu konzentrieren. Für die Vorläufe auf dem Meer brauchten die Teilnehmer fünf gezählte Moves, aber nur mindestens ein Wertung pro Seite - was für mehr Flexibilität sorge und eine qualitativ hochwertige Ausführung gegenüber erzwungener Vielfalt belohnt.

Die jungen Italiener beeindruckten weiterhin und zeigten unter den schwierigen Bedingungen bemerkenswerte Fortschritte. Auch Alex Sorokin kam in mehreren Heats weiter und zeigte Beständigkeit bei Freestyle-Moves auf der Innenseite und gut ausgeführte Sprünge auf dem Weg nach draußen. Es waren jedoch Cosmo Pezzetti und Gregory Stathopoulos, die schon früh im Rampenlicht standen. Cosmo Pezzettis reibungslose Integration von Freestyle-Tricks mit Wave-Moves brachte ihm viel Lob ein, aber es war Gregory Stathopoulos, der amtierende U21-Wave-Weltmeister, der die Messlatte mit Stall-Forward-Loops, Push-Loops, Backloops und sogar Double Forwards höher legte und sich einen beeindruckenden fünften Platz sichern konnte.

Erst Manolis Chrysopolous stoppte den Lauf von Gregory Stathopoulos und verteidigte seinen vierten Platz aus der Single Elimination. Danach war es Zeit für Jamie Howard, seinen Podiumsplatz zu verteidigen. Der Brite wehrte seinen Herausforderer ebenfalls erfolgreich ab, bevor er auf Jacopo Testa traf, der es im Finale unbedingt auf einen Revanchekampf gegen Lennart Neubauer angelegt hatte. Nachdem Jacopo Testa Jamie Howard besiegt konnte, stand das Finale fest: Jacopo Testa gegen Lennart Neubauer - eine weitere Chance für den Italiener ein Superfinale zu erzwingen und möglicherweise noch den Sieg zu erringen.

Das Finale nahm schnell eine dramatische Wendung, als Lennart Neubauer bei seinem zweiten Versuch in den heftigen 50-Knoten-Böen bei einem Backloop hart landete und sein Mast zu dem Druck nicht standhielt. Lennart Neubauer ließ sofort geistesgegenwärtig seine Ausrüstung sausen, schnappte sich sein Board und surfte auf einer Welle zurück ans Ufer, um sich Ersatz zu holen. Kaum auf neues Material gewechselt stürzte er sich gleich in einen immensen Pushloop als wäre nichts gewesen.

Jacopo Testa seines Zeichen ganz Sportsmann nutzte den kurzen Vorteil nicht, sondern blieb beim treibenden Rigg seines Rivalen, bis das Jetski-Rettungsteam das Equipment sicher borgen konnte. Mit minimalem Zeitverlust wurde der Kampf mit gleicher Intensität fortgesetzt und was folgte, war einer der explosivsten Schlagabtausche im Freestyle in der Geschichte der Tour. In den letzten Minuten zeigten beide Fahrer ihre besten Moves - wilde Shiftys, enorme Backloops, perfekte 10er Air Kabikuchis, Double Power Moves und ein fast gelandeter Double Air Shaka von Jacopo Testa. Aber Lennart Neubauers makellose Ausführung, Vielseitigkeit und Entschlossenheit besiegelten letztendlich den Deal. Er konnte seine Führung aus der Hinrunde verteidigen und den Titel in Kapstadt holen.

Ergebnis FPT Cape Town 2025

 1.⁠ ⁠Lennart Neubauer
 2.⁠ ⁠⁠Jacopo Testa
 3.⁠ ⁠⁠Jamie Howard
 4.⁠ ⁠⁠Manolis Chrysopoulos
 5.⁠ ⁠⁠Gregory Stathopoulos
 6.⁠ ⁠⁠Cosmo Pezzetti
 7.⁠ ⁠⁠Alex Sorokin
 7.⁠ ⁠Antonio Silvestri
 9.⁠ ⁠Ercole Rosso-Chioso
 9.⁠ ⁠Arnaud Bouchard
 9.⁠ ⁠Sammy Ferraro
 9.⁠ ⁠Fernando Sottille
13.⁠ ⁠Niklas Dost
13.⁠ ⁠Victor Landau

Fotos: Freestyle Pro Tour/Miles Taylor (Protography)