Die GWA Wingfoil World Tour krönt beim dritten und letzten Stopp der Saison nach einem Tag voller Action in der linkslaufenden Welle von Ibiraquera die neuen Weltmeister in der Wave-Disziplin. Mit seinem Sieg in Marokko Anfang des Monat hatte der US-Amerikaner Cash Berzolla den Grundstein für seinen diesjährigen Erfolg gelegt. Er schied im Viertelfinale in Ibiraquera zwar überraschend gegen Axel Gerard aus, aber sein großer Vorsprung sicherte ihm den Sieg bereits vor dem Ende des Wettbewerbs. Bei den Damen hatte sich die Spanierin Elena Moreno die Krone in Brasilien mit zwei Eventsiegen bei den vorherigen Tourstopps auf den Kapverden und in Marokko verdient. Sie hätte angesichts des kleinen Teilnehmerfelds bei den Damen von fünf Starterinnen nicht einmal antreten müssen.

„Ich fühle mich großartig“, freute sich Cash Berzolla nach dem Viertelfinale. „Ich habe bei diesem Event zwar nicht so abgeschnitten, wie ich wollte, aber im Großen und Ganzen könnte ich nicht glücklicher sein und bin begeistert, den Sieg in der Meisterschaft zu holen. Es ist ein Links-Swell mit Backbordwind, das ist für mich ein wenig ungewohnt, und ich glaube, deshalb bin ich diesmal im Viertelfinale ausgeschieden.“

„Ich bin superglücklich, den Weltmeistertitel hier in Ibiraquera zu gewinnen“, äußerte sich Elena Moreno glücklich. „Es ist ein unglaubliches Land. Mir fehlen wirklich die Worte, ich muss erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen. Ich widme den Titel meinem Bruder und meiner Familie. Ich bin einfach so glücklich.“

Der Wave Worldcup in Brasilien startete mit zwei Tagen Verzögerung. Erst am dritten Tag stimmten die Bedingungen, um den Wettkampf unter regulären Bedingungen zu beginnen. Gleich in den ersten Runden bahnte sich ein Debütant, der 15-jährige US-Amerikaner Anderson Gallagher, seinen Weg durch den Wettkampf und ließ den jungen Briten Leon Schiel hinter sich, der in der letzten Runde in Marokko den dritten Platz auf dem Podium belegen konnte.

Es war erst der Beginn eines guten Laufs für den wie Cash Berzolla ebenfalls auf Maui lebenden Athleten, der es bis ins Halbfinale schaffte, wo er gegen Axel Gerard antrat, der eine starke Form gezeigt hatte und in der Runde zuvor für das Aus von Cash Berzolla gesorgt hatte. Aber der Heat musste wegen eines medizinischen Notfalls bei einem anderen Athleten unterbrochen werden, was die Entscheidung auf das verbleibende Zeitfenster vertagt.

Zur früheren Form fand Malo Guénolé zurück. Der Zweitplatzierte der Wavetour setzte sich erst gegen seinen direkten Verfolger Finn Spencer durch und fand zwei der bis dahin größten Wellen des Wettbewerbs. In seinem Halbfinale gegen Vinnicius Martins war der Franzose sogar noch dominanter. Mit einer 8,83-Welle holte er den höchsten Einzelscore des Tages und die Tageshöchstwertung. „Dakhla war für mich auf jeden Fall ein großer Reinfall“, sagte Malo Guénolé vor seinem ersten Heat. „Ich war in meinem Heat völlig aus dem Rhythmus. Ich habe meine Fehler analysiert und fühle mich hier jetzt viel besser. Ich hatte das Gefühl, dass ich ganz gut gesurft bin, also freue ich mich darauf, aufs Wasser zu gehen.“ Vinnicius Martins bestätigte mit seinem erneuten Einzug ins Halbfinale seine Formkurve. Er wird jetzt im kleinen Finale gegen Anderson Gallagher oder Axel Gerard antreten.

Bei den Damen stehen Elena Moreno und Bowien van der Linden im Semifinale. Vielleicht nutzt die niederländische Athletin noch die Chance die amtierende Weltmeisterin zumindest in Ibiraquera vom Thron zu stoßen.

Fotos: GWA World Tour/Svetlana Romantsova