Nachdem an den ersten beiden Tagen die Herren beim Worldcup Pozo im Rampenlicht standen, stellten am dritten Tag die besten Waveriderinnen ihr Können unter Beweis. Da es noch reichlich Wind und Wellen gab, konnte die Single Elimination der Frauen bereits am frühen Nachmittag beendet werden und am Ende stand eine bekannte Galionsfigur bei den Damen ganz oben auf dem Podium: Daida Moreno kehrte mit einen überragenden Leistung zur Tour zurück und holte sich den Sieg in der Single Elimination.

Daida Moreno hat zwei Jahre lang nicht an Wettkämpfen teilgenommen und im Grunde schon ihren Abschied von der Tour verkündet. Aber von der Tourpause war in der Single Elimination nichts zu sehen. Auf dem Weg ins Finale gewann die Spanierin mehr und mehr an Fahrt und hob sich, wie so oft in ihrer Karriere, die beste Leistung bis zum Schluss auf, als sie im Finale mit 23,58 Punkten ihren höchsten Heatscore erzielen konnte. Während die anderen Damen im Finale mit dem auffrischenden Wind zu kämpfen hatten, schien Daida Moreno bei diesen typischen Pozo-Bedingungen erst aufzublühen. Im Finale landete sie einen gewaltigen Stalled Forward, einen stylischen One-Handed Backloop und meisterte zudem einen radikalen Goiter, wodurch sie verdient die Führung übernahm.

Sarah-Quita Offringa startete das Finale mit einem 3,7 Quadratmeter Segel, wechselte aber schnell auf 3,3 qm. Selbst damit sei sie, so die amtierende Weltmeisterin, noch überpowert und angesichts des stark aufgefrischten Windes überfordert gewesen. Nach einem etwas langsamen Start kam Sarah-Quita Offringa zwar in Fahrt, fand aber nicht die nötige Kraft, um der Spanierin im Finale noch genügend entgegenzusetzen. Sie bekommt jetzt in der Double Elimination, wenn sie ihren zweiten Platz aus der Single Elimination verteidigen kann, noch einmal die Gelegenheit, der Königin von Pozo gegenüberzutreten.

Aber selbst Daida Moreno und Sarah-Quita Offringa stahl an diesem Tage eine Starterin die Show. Sol Degrieck holte sich im Halbfinale mit 24,5 Punkten die Tageshöchstwertung und das war allemal sehenswert. Die junge, 15-jährige Belgierin beeindruckt Judges und Zuschauer bereits seit Jahren (!) mit ihrem aggressiven, furchtlosen Stil, doch gestern legte sie die Messlatte noch einmal höher: Sie landete einen Frontside Aerial und einen Taka und verdiente sich so zweimal 7,5 Punkte auf der Welle. In der Luft zeigte sie einen stylischen Pushloop, einen Frontloop, experimentierte mit Tweaked-Variationen und versuchte sogar einen Double Forward. Leider verhagelte ihr der zunehmende Wind die Chance, diese Leistung im Finale noch einmal zu wiederholen, aber sie sicherte sich vorerst den letzten Platz auf dem Podium. Damit ist sie in Pozo zum ersten Mal unter den Top-3, und unter den passenden Bedingungen könnte sie so jedem Paroli bieten.

Alexia Kiefer Quintana zog erfolgreich ins Finale ein, verletzte sich jedoch im Semifinale an der Schulter, was ihre Chancen auf einen Sieg zunichtemachte. Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Starterin, die hier im letzten Jahr Dritte wurde, ihren Platz trotz der Verletzung in der Double Elimination zu verteidigen vermag.

Kurz nach der Single Elimination wurde die Comeback-Runde angesetzt. Besonders gegen Abend boten sich den Damen die bislang besten Bedingungen des gesamten Events, als die Dünung einsetzte und die Wellen etwa logohoch liefen.

Nach den ersten fünf Runden haben sich Justyna Sniady und Maria Morales Navarro durch die Auslosung gekämpft und treffen nun im Heat 45 aufeinander, um um den fünften Platz zu kämpfen. Für Maria Behrens und die 15-jährige Lizzlotte Schilling Andrew, die eine tolle Leistung zeigen konnte, bedeutete Heat 45 leider das Aus. Zuvor hatte es schon die beiden Freestylerinnen Lisa Kloster und Elena Dominick erwischt, die hier auf fremden Terrain auf eine Top-Leistung zurückblicken können. Überraschend früh stieg in der vierten Runde der Double Elimination auch Pauline Katz aus, die in der Single Elimination im Semifinale Sol Degrieck und Alexia Kiefer Quintana unterlag und auf dem fünften Platz startete.

Zwischenergebnis Damen Gran Canaria Gloria World Cup 2025

1. Daida Moreno (ESP)
2. Sarah-Quita Offringa (ARU)
3. Sol Degrieck (BEL)
4. Alexia Kiefer Quintana (ESP)
5./6. Justyna Sniady (POL)
5./6. Maria Morales (ESP)

Single Elimination Damen Gran Canaria Gloria World Cup 2025

1. Daida Moreno (ESP)
2. Sarah-Quita Offringa (ARU)
3. Sol Degrieck (BEL)
4. Alexia Kiefer Quintana (ESP)
5. Pauline Katz (SUI)
5. Lisa Kloster (GER)
7. Elena Dominick (GER)
7. Line Bang Wittrup (DEN)

Fotos: PWA/John Carter