IFCA beschließt das Aus für Foil- vs. Finnen-Duelle

IFCA beschließt das Aus für Foil- vs. Finnen-Duelle

In dem eben veröffentlichten, neuen Regelwerk kündigt die IFCA an, zukünftig wieder getrennte Wertungen auf dem Foil und auf Finnen auszutragen.

von Sven Block
Seit dem letzten Jahr werden Slalomrennen auf der PWA Tour bei den Herren nicht mehr in getrennten Kategorien ausgetragen, sondern die Fahrer können je nach Einschätzung der Bedingungen, selber entscheiden, ob sie den Heat lieber mit einem Foil oder mit klassischem Finnen-Setup bestreiten wollen. Dieses neue Konzept hat eingangs für einige Furore gesorgt. Denjenigen, die sich auf eine klare Ausgangslage eingestellt hatten, bei wenig Wind wird gefoilt, bei mehr Wind geht es auf der Finne um die Boje, erteilte Nicolas Goyard beim ersten Rennen in Israel eine Lehrstunde. Bei über 30 Knoten eilte er der Konkurrenz auf dem Foil voraus. Aber die Aufregung der ersten Stunde hat sich inzwischen gelegt, zu speziell waren die Bedingungen in Tiberias und zu stark zum derzeitigen Zeitpunkt die fahrerischen Qualitäten des Foil-Spezialisten Goyards.

Die IFCA hingegen ist in ihrem neuen Konzept zurückgerudert und wird Regatten mit Foil- und Finnen-Equipment wieder getrennt austragen. Dies sei, so die IFCA, das Ergebnis „intensiver Diskussionen zwischen Vorstandsmitgliedern, nationalen Klassenverbänden, Branchenvertretern, Organisatoren, Windsurfmedien und Fahrern“. Vor allem die IFCA hatte zuletzt mit sinkenden Teilnehmerzahlen zu kämpfen, ein Trend der auch darauf zurückgeführt wird, dass wettkampforientiertes Windsurfen auf dem Foil bei stärkerem Wind einem großen Teil der Teilnehmer nicht läge oder zumindest nicht gewünscht sei.
IFCA beschließt das Aus für Foil- vs. Finnen-Duelle
„Die Kombination von Finnen- und Foli-Slalom in einer Disziplin, wie sie von der PWA und auch einigen NCAs gehandhabt wird, hat zu einem Rückgang der Teilnehmer und Wettbewerbe geführt. Die Realität hat gezeigt, dass es für den Erfolg notwendig war, das Foil auch bei immer höheren Windgeschwindigkeiten einzusetzen. Was manch einer als natürliche Entwicklung begrüßen mag, war de facto der Anlaß, alle diejenigen, die nicht in der Lage oder bereit waren, auf ein Foil umzusteigen, auszugrenzen.“

Mit den Hinweisen, Foilen sei nur die „Lebensversicherung für Events“ und bei „normalen Windsurfern“ blockiere die Vermischung der beiden Diziplinen den „natürlichen Nervenkitzel“, setzt die IFCA aber auch eindeutige inhaltliche Akzente. Die IFCA, so heißt es, bringe „den Spaß“ zurück, die neuen IFCA-Slalom-Disziplinen repräsentieren das, „was die normalen Windsurfer an ihren Homespots bei unterschiedlichen Bedingungen verwenden würden. Foilen bei leichtem Wind, um in Fahrt zu kommen, und Finnen bei mittlerem und starkem Wind, um Geschwindigkeitsfahrten zu genießen“. Neben dem fehlenden Spaßfaktor wird aber auch der Rückgang im Verkauf von Race- und Freeride-Equipment bei der Industrie als weiterer Grund angeführt, Slalom mit der Finne wieder eine stärkeres Gewicht zu geben.

Ob und inwieweit die PWA oder auch andere internationale oder nationale Wettbewerbe dieser Entscheidung folgen werden, bleibt abzuwarten.

Fotos: PWA/John Carter